Sonntag, 25. März 1810
Mannheim, Heidelberg, Mannheim
d: 25t nach Heidelberg gefahren, hin und her
Mittag bey H: Frieß allda*. bey Dusch habe ich er-
fahren daß es mit meinem Concert wahrscheinlich
nichts sey. die Studenten haben Streit miteinander
weil die Courländer den Comment aufheben wollten,
worauf sie sämtlich von denen Rheinländern in
Verschiß gethan wurden. daher kam gestern
weil man Sie nicht aussöhnen konnte Militär
hieher. erst also verhinderte mich die Abreise
der Mlle: Frank an meinem Concert. nun ich ge-
stern erfuhr daß Sie erst in 14 Tagen zurükkömmt
und ich daher mein C:‡ d: 28t geben wollte, komt
dieser Lärm dazwischen, und führt noch das
Unglük für mich mit sich, daß diese Woche
die lezte vom Course ist, und ich es also dann
gar nicht mehr geben kann. Bey meiner
Zurükkunft traf ich ein Brief von H: v: V: wo er
mir die Oper zurükschikt. die Direktoren des
LiebhaberC:‡ wollen mir auch den Freytag nicht
laßen. trauriger Abend bey Berger.
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Apparat
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Dagmar Beck
- Kommentar
- Dagmar Beck; Frank Ziegler
Überlieferung
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Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (D-B)
Signatur: Mus. ms. autogr. theor. C. M. v. Weber WFN 1Provenienz
- Umwandlung der Dauerleihgabe in eine Schenkung durch Hans-Jürgen Freiherr von Weber am 15. November 1986
- bis 1986 in Familienbesitz (seit 1956 bereits als Dauerleihgabe in der Berliner Staatsbibliothek)
Einzelstellenerläuterung
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„… Mittag bey H: Frieß allda“Wenn Weber mit „allda“ Heidelberg meint (was hinsichtlich des Ablaufs sinnvoller erscheint), ist der Heidelberger Philosoph J. F. Fries gemeint. Sollte das Mittagessen aber doch nach der Rückkehr nach Mannheim stattgefunden haben, so wäre es der Mannheimer Kaufmann E. Ph. Fries.
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„C:“Abk. von „Concert“.
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„LiebhaberC:“Abk. von „Liebhaberconcerts“.