Moritz Fürstenau an Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin
Dresden, Ende Dezember 1868

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Verehrter Freund!

Herzlichen Dank für die freundliche Besorgung der Berliner Bibliothekfragen. Die Practica musica von H. Finck ist bereits in meinen Händen*. – Nun zur Beantwortung Ihrer Fragen.

1. Hinsichtlich des Festspieles am 28 Nobr. 1822 wird Ihnen die inliegende Zettelabschrift genügende Aufklärung geben*.

2. Musik zum Festspiel am 11 Octbr. 1819.

a) Die auf dem Autograph* befindlichen Worte „God save the king“ sind mit Bleistift geschrieben u. nicht von Weber’s Hand. Rietz u. ich glauben, daß die Bemerkung von Ihnen herrührt.

b) das Autograph ist auf der 1ten Seite eines halben Bogens (quer fol.) geschrieben.

c) Friedrich August ward am 26 Sptbr. 1819 zu Wien durch Procuration, am 7 Octbr. persönlich in Dresden vermählt. Am 11 Octbr. erschien das neuvermählte Paar zum erstenmale im Theater, wo es durch einen Prolog, gedichtet von Th. Hell, gesprochen von F. Schirmer, begrüßt wurde. Dann folgte die Aufführung des 5aktigen Schauspieles von Küffner: Cervantes in Algier*.

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Noch bemerke ich, daß Sie auf das Autograph mit Blei folgende Bemerkung geschrieben haben: „Originalhandschrift C. M. von Weber’s“.

Haben Sie keinen Bekannten in Liegnitz, an den man sich wenden könnte, um aus der dortigen Ritteracademie die in der dazu gehörigen Bibliothek vorhandenen 2 Werke von Hermann Finck zu erhalten? Helfen Sie in dieser Sache

Ihrem treu ergebenen
M. Fürstenau.

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Abonnements-Vorstellung No 9.
Königliches deutsches Schauspiel.
Donnerstags am 28. Nov: 1822.
Zum Empfange der Hohen Neuvermählten
Festspiel,
in einem Act von Ludwig Robert.
Die Musik vom Königl: Kapellmeister C. M. v. Weber.
Personen

Aurora
Die Vergangenheit
Die Zukunft
Melpomene
Thalia
Clio
Euterpe
Terpsichore
Erato
Polihymnia
Caliope
Urania
Chorführer des Lehrstandes
Chorführer des Wehrstandes
Chorführer des Nährstandes
Genien. Gefolge.
Frau v. d. Klogen
Mad. Pauli
Mlle. Wagner
Mad. Werdy
Mad. Schirmer
Mad. Müller
Mad. Mayer
Mad. Haase
Mlle. Veltheim
Mad. Bergmann
Mlle. Lautenschläger
Mlle. Krebs. (a. d. S. Ch.)
Herr Hellwig
Herr Julius
Herr Werdy
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Hierauf:
zum Erstenmale:
Die alten Spiel-Kameraden
Drama in zwei Acten von Ernst von Houwald
Personen:

Hans Sembach, verabschiedeter Lieutenant
Emilie, seine Tochter
Franz Sembach, sein Bruder,
Ferdinand, des Doctors Sohn
Magister Sebastian Völcklein
Martin Böller, verabschiedeter Corporal,
jetzt in Diensten der Gebrüder Sembach
Herr Pauli
Mlle. Wagner.
Dr: Juris Herr Werdy.
Herr Devrient.
Herr Hellwig.

Herr Kanow.

Einlaß-Preise.

Ein Billet ins Parterre....................12 Gr.

" " auf die Gallerie............................ 4 "

Freybillets, mit Ausnahme derjenigen, welche Personen vom
Hofstaat, oder solchen gehören, denen bestimmte Sitze an-
gewiesen, sind bey der heutigen Vorstellung nicht gültig.
Anfang um 6 Uhr. Ende gegen ein viertel auf 9 Uhr. Einlaß um 5 Uhr.

Apparat

Zusammenfassung

betreffend zwei Huldigungskompositionen Webers

Incipit

Herzlichen Dank für die freundliche Besorgung der Berliner Bibliothekfragen

Überlieferung

  • Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: Weberiana Cl. X, Nr. 192

    Quellenbeschreibung

    • 1 Bl. (2 b. S. o. Adr.) nebst Beil. 1 Bl. (2 b. S.)
    • Beilage (Theaterzettelkopie) von fremder Hand
    • im Briefkopf nachträglich gestempelt: „an Jähns“

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Ortrun Landmann, Eveline Bartlitz, Frank Ziegler, Aus dem Briefwechsel Friedrich Wilhelm Jähns – Moritz Fürstenau. Eine Auswahl von Briefen und Mitteilungen der Jahre 1863–1885, in: Weber-Studien, Bd. 3, S. 117f. (Nr. 20 und 20a)

    Einzelstellenerläuterung

    • „… ist bereits in meinen Händen“D-B (Mus. ant. theor. F 95); zu den Resultaten der Recherchen vgl. Moritz Fürstenau, Einige Nachrichten über den sächsischen Tonmeister Hermann Finck, in: Mittheilungen des Königl. Sächs. Vereins zur Erforschung und Erhaltung vaterländischer Geschichts- und Kunst-Denkmale, Heft 17 (1869), Sonderdruck mit Eintrag des Verfassers D-B (Mus. Df 87).
    • „… inliegende Zettelabschrift genügende Aufklärung geben“Daneben Bleistiftnotiz von Jähns: „benutzt“.
    • „… a) Die auf dem Autograph“Das Autograph aus dem Dresdener Hoftheater-Archiv ist heute verschollen. Eine von Fürstenau vermittelte Kopie befindet sich in der Weberiana-Sammlung in D-B (Cl. III, Bd. 3, Nr. 59).
    • „… Küffner : Cervantes in Algier“Christoph Kuffners Schauspiel „Cervantes in Algier“ wurde nur einmal, am 11. Oktober 1819, in Dresden gespielt. Am linken Rand Bleistiftnotiz von Jähns: „benutzt.“
    • a. d. S. Ch.Abk. von „aus dem Singe-Chor“.

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