Wilhelm Künzel an Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin
Leipzig, Donnerstag, 9. November 1865

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Sehr geehrter Herr Music Director

Mit herzlichem Bedauern vernehme ich aus Ihrem gefl Briefe v 3 dies, daß Sie nahezu 3 Wochen krank gewesen sind, jezt aber sich auf dem Wege der Beßerung befinden. Hoffentlich sind Sie bei Ansicht dieses wieder ganz hergestellt, wenigstens wünsche ich dieß von ganzem Herzen.

Ihre Anfrage wegen Weber Manuscr. betreffend, so habe ich

  • ad 1.) Variationen für Cello mit Orchester, Partitur Alexander von Dusch zugeeignet.
    zu bemerken, daß ich dieses Musikstück niemals beseßen, ja selbst nie gesehen habe, es beruht entweder auf einer Verwechslung oder einem Irrthum, | daß Sie glauben, ich hätte Ihnen dieses Opus vor etwa einem Jahr zum Ankauf offerirt. —
  • ad 2.) Italienisches Ständchen,
    Canzonetta, 7 p. quer fol., welches ich Ihnen am 17 Novr v. J. zur Ansicht einsandte u. auf 25 — offerirte, besizt Herr Otto August Schulz Buchhändler hier, und ist noch für denselben Preis bei Demselben zu haben. Findet H. Sch. einen Kaufs Liebhaber, so zögert er nicht, Dasselbe wegzugeben, er sagte mir, daß er von England Anfragen nach Briefen von Weber erhalten hätte.

Nach Berlin werde ich in diesem Jahre nicht mehr kommen, wahrscheinl[ich] erst im Febr oder Maerz nächsten Jahres. Von Ihrer lezten Reise in’s badische Oberland wurden meinem Oncle* und mir, als ich mich im August | in Heilbronn befand, Grüße von Ihnen gemeldet, die uns Beide sehr erfreuten, es that uns leid, daß Ihr Weg Sie nicht nach Heilbronn geführt hatte.

Mit bekannter Hochachtung
verharrt
Ihr sehr ergebener
Wilh. Künzel
Tauchaer Str. 12

1. Brief Carl Maria v Weber’s an Meyerbeer, Prag 13 Mai 1814. 1. Seite 4to 38 Zeilen, sehr intereßant, besizt ein Freund von mir, ich will mir Mühe geben, eine Abschrift zu bekommen für Sie, weiß aber nicht, ob es gelingen wird. — Zu kaufen ist der Brief nicht, der Besitzer wohnt sehr weit von hier*.

Apparat

Zusammenfassung

teilt ihm mit, dass er die Variationen für Violoncello und Orchester nie besessen habe, am 17. November 1864 habe er ihm die Canzonetta (Italienisches Ständchen) angeboten für 25 Taler, der Besitzer ist der Buchhändler Otto August Schulz in Leipzig, das Angebot steht noch immer; des weiteren berichtet er ihm von einem Brief Webers an Meyerbeer vom 13. Mai 1814, von dem er eine Abschrift für J. zu erlangen hoffe

Incipit

Mit herzlichem Bedauern entnehme ich aus Ihrem gefl Briefe

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: Weberiana Cl. X, Nr. 345

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (3 b. S. o. Adr.)
    • Abschrift des im Postscriptum erwähnten Meyerbeer-Briefes in Weberiana Cl. II B, S. 813

    Einzelstellenerläuterung

    • „… badische Oberland wurden meinem Oncle“Carl Künzel (1808–1877).
    • „… wohnt sehr weit von hier“Vermutlich ist Kapellmeister Adolf Müller in Wien gemeint, der 1871 als Besitzer des Briefes dokumentiert ist.

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