Wilhelm Künzel an Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin
Leipzig, Donnerstag, 17. November 1864

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Sehr geehrter Herr Music Director

Ihrem gefl Schreiben v. 9. dies entsprechend, ist es mir erfreulich, Ihnen heute das musikalische Manuscript* Weber’s senden zu können, welches einem meiner Freunde gehört, dem ich versprechen mußte, Dasselbe in 8 Tagen spätestens zurückzuliefern, wenn es für den Preis von R 25— Netto nicht angekauft werden sollte.

Zugleich füge ich die lezten 6. Briefe CMv Weber’s an Rochlitz bei, welche ich anzuschaffen im Stande bin.

Daß Sie die 2te Sendung Weber Briefe v. 7 Novbr. für den Preis von R 31— acceptirt haben, bemerkte ich mir wohlgehend.

Am Fuße Dieß Berechnung. Bedingungen wie gewöhnlich.
Hochachtungsvoll
Ihr ergebenster
Wilh Künzel
Tauchaer Str. 12
W.S.G.U.
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CMv Weber Autogr.
Canzonetta, Manuscript, 7 pages quer fol. R 25.-
25 Febr. 1810. lezter Tag in Stuttg.
L. a. s. Berlin, 25 April 1812. 1. p 4 Adr " 4.15.
L. a. s. Prag 8 Janr 1814. 1. p 4 Adr " 4.15.
L. a. s. Prag 21. Juni 1814. 1. p 4 Adr " 4.15.
L. a. s. München, 13 Aug 1815. p 4 ---- " 4.20.
L. a. s. Prag, 7 Novbr 1815. 1 p. 4 ---- " 4.15.
L. a. s. Prag, 22 April 1816. 2 p 4 Adr " 5.—
Netto R 52.20

Sollte mir in nächster Zeit ein günstiger Zufall noch etwas v Weber in die Hände liefern, was ich jedoch bezweifle, so schicke ich Ihnen Dasselbe zu gefl Einsichtnahme.

Apparat

Zusammenfassung

teilt mit, dass er ihm ein Webersches Manuskript zur Ansicht schickt; wenn es für 25 Taler nicht gekauft wird, muss es in 8 Taqgen zurückgeschickt werden; gleichzeitig schickt er die letzten 6 Briefe Webers an Rochlitz und fügt die Rechnung bei

Incipit

Ihrem gefl Schreiben v. 9. entsprechend

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: Weberiana Cl. X, Nr. 344

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (3 b. S. o. Adr.)
    • auf der 2. Briefseite Bleistiftnotizen von Jähns bezüglich der Nummerierung der Briefe in seiner Weberiana-Sammlung sowie Hinweise auf den Ankauf des Briefes vom 14. Juli 1812 von Künzel im Vorjahr
    • Auf Bl. 2r Abrechnung vom 25. November 1864 von F. W. Jähns (als Zweitschrift), er setzt hinzu: „womit dann sämmtliche 18 Briefe Weber-Rochlitz Briefe in diesem u. vor. Jahre gekauft bezahlt sein werden. F. W. Jähns

    Einzelstellenerläuterung

    • „… Manuscript“Gemeint ist die Weber fälschlich zugeschriebene Canzonette „Sicchè t’inganni“ (JV 88) von Franz Danzi; die Abschrift Webers stammte aus dessen Nachlass und war 1853 verkauft worden (vgl. den Brief von Richard Pohl vom 10. Juli 1857).
    • W.S.G.U.Abk. von „Wollen Sie Gütig Umblättern“.

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