Friedrich August Schulze an August Apel
Dresden, Montag, 7. August 1815

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[…]

Sind Sie noch in Ermliz? Schwerlich wohl. Der Sommer ist gar zu unerträglich und muß besonders auf dem Lande affrös seyn, wo man nichts sieht, als die in der Sündflut fast untergehende Gegend, und Gebäude hat, die weniger auf dergleichen winterliche Luftarten, wie dieser Sommer sie bei sich führt, eingerichtet | sind, als die massivren Häuser in der Stadt. Ohnfehlbar sind Sie mit Ihrem ganzen Harem wieder nach Leipzig gezogen. – Grüssen Sie doch ja jede Dame daraus, die Sich meiner ein wenig erinnert. –

Was machen Ihre Wunderbeiträge? Wahrlich zum Schauerlichen ist dieser Sommer sehr gemacht, weil einem schon die Haut schauert, wenn man nur an ihn denkt. Ich habe mich jedoch hauptsächlich mit einigem Komischen eingelassen, woraus aber, wie leider gewöhnlich, nichts geworden ist, als ledernes Zeug.

Unsere hisigen literarischen TheesT reißen auch während des Sommers nicht ab. Ich aber komme nicht hin, weil sie mir zu lange dauern. Wer Teufel will von 6 Uhr bis halb eilf sich mit eitel warmem | Wasser den Magen verderben? Schon das unausgesezte Vorlesen in dieser langen Zeit ist für mich höchst fatal, wenn ich auch auf das Getränk und alle solide Abendmalzeit freiwillig Verzicht thun wollte. Warum beschränkt man die Sache nicht auf zwei Stunden von 6 bis 8 Uhr? Da wäre es grade recht. –

[…]

Apparat

Zusammenfassung

dankt für die ausführliche Beschreibung eines neuen Schreibgeräts, das für ihn nicht infrage kommt, da er viel Korrekturen einbringt; klagt über den schlechten Sommer und berichtet, dass die Literarischen Thees weitergehen, ihn aber eigentlich langweilen; vermutet, dass Apel seinen Ermlitz-Aufenthalt abgebrochen habe; reflektiert einige Neuerscheinungen und berichtet von eigenen Arbeiten

Incipit

Tausend Dank, theurer Freund, für die umständliche Beschreibung

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz

Überlieferung

  • Textzeuge: Ermlitz (D), Apelsche Kulturstiftung

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (4 b. S.)

    Provenienz

    • bis zur Rückübereignung 2003 in der Universitäts- und Landesbibliothek Halle, Ms 600 (730)
    • Ermlitz, Apelscher Familienbesitz (1945/46 im Rahmen der Bodenreform enteignet)

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Auszug in: Weberiana, Heft 22 (2012), S. 59 [fälschlich unter Brief Nr. 729 vom 12. Juni 1815]

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