Stadtschreiberei Stuttgart (Christian Friedrich Klüpfel) an Carl Maria von Weber in Prag
Stuttgart, Dienstag, 21. März 1815

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P. P.

Den mir zugesandten Wexel auf die K. Hof-Banque von 500 f. habe ich den 16t diß mit Ihrem Schreibem vom 11t diß erhalten, und habe die Ehre Ihnen über dessen Verwendung folgende Nachrichten zu geben.

Ihre bißherigen Sendungen bestehen

1.) vom 8br. 1812. 20. Duc: im Auswechslen, nach Abzug 1. f. 35. x. Porto Auslage 115. f. 25.
2.) vom Xbr. 12.* Wechsel auf Marx Pfeifer. 66. f.
3.) März 13. Wechsel auf die K. Hof Banque. 140. f
4.) Jul. 1813. Wechsel ebendahin 150. f.
471. f. 25. x. |
[5.)] Janr. 1814*. durch Wechsel auf die K. Hofbank. 500. f. –
[6.)] März 1815. durch Wechsel auf die HofBanque. 500 f
1000. f.
1471. f 25. x.

Hievon wurden bezahlt

dem Löwenwirth Höhnis in Schwieberdingen 430. f 49 x 3. [unleserliches Kürzel].
dem Gastgeber Siegelin 300. f
dem Mezger Lachenmaier in Ludwigsburg HausZinns 30. f.
an diesen 30. f. befinden sich aber noch in deposito – 15. f. weil von Ew Wohlgebohrn nicht weiter als 15. f. anerkannt wurden, und Lachenmaier inzwischen keinen weitern Beweis seiner Forderung beibrachte.
760. f. 49 x 3. [unleserliches Kürzel]. |
An die übrige Gläubiger, die ich Ihnen in einem meiner leztern Briefe bereits nahmhaft machte, zahlte ich von dem im Jahr 14. erhaltenen Wechsel noch à 11 x. p 1. f. 203. f 6. x.
Von diesen 203 f 6. x. behielt ich aber für die Forderung des Kammerdiener Flisters dessen Aufenthalt ich noch nicht erfahren habe, zurük — : 7. f. 35. x.
Von dem leztern überschikten Wechsel à 500. f. — erhielten die obigen Gläubiger weiter à 74 p. 1. f. 439. f. 48. x.
sodan fand ich, daß Ew Wohlgeborn in dero zu Anfang des Jahres 1810. bey dem hiesigen StadtOberAmt eingereichten Schulden Konsignation folgende Posten nahmhaft machten, die aber bei der vors Stadtgericht vorgegangenen Schulden Liquida-| 642. f. 54.
tion nicht einkamen. Diese Posten sind nahmentlich
eine Taglöhnerin Marie Magdalene Grobin. 1. f. 30 x.
Bedient Helferich für Pappendekel Arbeiten. 2. 24.
Handelsmann Kapff allhier für Waaren. 37. 28.
Madame Vincenz* für Waaren 28. 12.
Fürkäufer Cadell 20.
Hofschumacher Kalb* 5. 26.
Mezler: Buchhandlung* 3. 20 x.
98. f 20.

Da ich nicht anders glaube, als daß Ew. Wohlgeborn Intentiär seyn wird, auch diese Gläubiger zu bezahlen: So habe ich | dieselbe wie die übrige Gläubiger in die Repartition genommen, und ihnen weil sie bey der leztern erstern Zahlung nichts erhalten — 35. x. auf den Gulden zugetheilt.

57. f 23. x.
Dem Stadtbedienten der die Geldter auszutragen hatte, bezahlte ich 2. f
Für Porto Auslagen, Stempel Gebüren habe ich noch in Handen 8 f. 19 3.  
67. f 41. 3.

meine Zahlungen betragen

nach S. 2. 760. f. 49. 3.
nach S. 3. 642. 54.
nach S. 5. 67. 41
thl. wieder die Einnahme 1471. f 25. x 3 [unleserliches Kürzel].
nun haben noch zu fordern an die Ihnen in | einem meiner vorgehenden Schreiben angegebenen Gläubiger, die zusammen zu fordern hatten. 1107. f 20 x.
Hievon gieng ab, an der Forderung des Schneiders Wakers, eines auf dem Conto bemerkte erst neuerlich entdekte Zahlung von 5. 22.
die Zahlungen vom Janr. 1814. 203. 6.
die gegenwärtige Zahlung mit 439. 48.
648. f 16.
Rest noch – : 459. f. 74.
sodann betragen die Seite 4. bemerkte weitere Gläubiger 98. f. 20 x.
Hieran wurde bezahlt. 57. f. 23 x.
Rest noch – : 40. f. 57. |
mithin wäre die ganze Schuld noch – : 500. f. 1.

Sollten Ew Wohlgeborn inzwischen von dem Aufenthalte des Kammer Diener Flisters etwas erfahren haben: So ersuche ich Sie, mir hievon Nachricht zu geben, auch mir weitere Instruction zu geben, wie ich mich wegen der Hauszins Forderung des Mezger Lachenmaier von Ludwigsburg zu verhalten habe. Er forderte nemlich 30. f. Jährl. MiethZins vom Febr Apr. 1809 bis 1810. unter der Behauptung, daß Ew. Wohlgeborn den Mieth Contract auf ein Jahr geschlossen hätten. Dieselbe äußerten, daß er höchstens 15. f. fordern könne. diese wurden auch bezahlt, und 15. f. behielt ich zurück, bis Ew. Wohlge|born Sich weiters erklären würden.

Im Fall Sie denselben nicht weiter als 15. f. zu zahlen gemeint wären: So beträgt der SchuldRest statt der oben berechneten 500. f. nur 485. f. —.

Die Quittungen über die Rechnungen habe ich zu den Akten gelegt, und wenn Ew Wohlgeborn einen Ihrer Bekannten hier nennen wollen, um davon Einsicht zu nehmen; So werde ich solche vorlegen.

ich habe die Ehre mit gröster Achtung zu seyn Ew Wohlgeborn gehorsamster
Diener
Stadtschreiber
Klüpfel.

[Anmerkung von Webers Hand in der rechten oberen Ecke auf Bl. 4v:]
Erhalten d: 29t März 1815 zu Prag.
beantw. -------- 6. Aprill 1816
nebst Uebersendung eines Wechsels von
Ballabene auf die HofBanque von
= 500 f in 24 f fuß. hoffentlich
das Lezte. Te Deum laudamus.

Apparat

Zusammenfassung

bestätigt Erhalt eines Wechsels über 500 Gulden; teilt mit, dass sich Webers Rest-Schuld auf weitere 500 Gulden belaufe; betr. Forderung eines Gläubigers; Anmerkung von Webers Hand: notiert Erhalt des Briefes sowie Übersendung eines Wechsels über 500 Gulden

Incipit

Den mir zugesandten Wexel auf die K. Hof Banque von 500 f.

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: Mus. ms. autogr. theor. C. M. v. Weber WFN 6 (XXII), Bl. 18, Fortsetzung Bl. 13

    Quellenbeschreibung

    • 2 DBl. (8 b. S. o. Adr.)
    • auf Bl. 1r u. 3r oben rechts mit Rötel von fremder Hand: „1815“
    • mit e. Anm. Webers auf 4v
    • auf Bl. 4v oben rechts von fremder Hand: „51.“

Textkonstitution

  • „leztern“durchgestrichen
  • „erstern“über der Zeile hinzugefügt
  • 9„8“ überschrieben mit „9
  • „3“durchgestrichen
  • 1„2“ überschrieben mit „1
  • „3“durchgestrichen
  • „3 unleserliches Kürzel.“durchgestrichen
  • „an“durchgestrichen
  • „… 500. f. 1“11 korrigiert zu 1 durch Streichung der ersten 1
  • Febrdurchgestrichen

Einzelstellenerläuterung

  • P. P.Abk. von „praemissis praemittendis (nach Vorausschickung des Vorauszuschickenden / man nehme an, der gebührende Titel sei vorausgeschickt)“.
  • „… 2.) vom Xbr. 12.“Vgl. Tagebuch unter 31. Dezember 1812.
  • „… 5.) Janr. 1814“Vgl. TB unter 19. Januar 1814.
  • „… Madame Vincenz“Möglicherweise die Hofputzmacherin Mad. Vincenz (bzw. Vinzenz), wohnhaft Lindenstr. Haus Nr. 453 gemeinsam mit dem Hofschauspieler Anton (Friedrich Wilhelm) Vincenz (ca. 1775–1819), der seit 1797 am Stuttgarter Hoftheater wirkte.
  • „… Hofschumacher Kalb“Fraglich, ob Schumacher Johann Georg Kalb (Eberhards-Str., Haus Nr. 366) oder Friedrich Kalb (Becher-Str., Haus Nr. 106).
  • „… Mezler: Buchhandlung“J. B. Metzler’sche Buchhandlung, Stuttgart.

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