Carl Graf von Brühl an Wilhelm zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein in Berlin
Berlin, Donnerstag, 14. Dezember 1826
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- 1827-01-31: to Kuratorium der Kgl. Schauspiele
- 1826-12-16: from Sayn-Wittgenstein-Hohenstein
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Unterm 5ten d. habe ich Ew: Durchlaucht ganz gehorsamts ersucht, mich geneigtst authorisiren zu wollen, die Oper Oberon von Weber um das Honorar von 800 rh ankaufen zu dürfen. In einer mit dem Curatorium und dem Herrn General-Musik-Direktor Spontini gehabten Conferenz ist über den Ankauf derselben und namentlich über das Honorar conferirt worden. Auf meine Bemerkung, daß, zur größeren Begründung meines Wunsches, die Oper für unsere Bühne anzukaufen, mich mit die Befürchtung geführt, daß die Königsstädter Bühne uns in dem Ankauf zuvorkommen möchte, da nach meiner Ansicht, diese Oper, ihrem Genre nach, sich wohl zur Aufführung auf dem genannten Theater eignete, hat der Herr General-Musik-Direktor Spontini indeß erklärt, wie er die feste Überzeugung habe, daß diese Oper durchaus dort nicht gegeben werden kann.
Diese Verschiedenheit der Ansichten hat zu dem gemeinsamen Beschlusse geführt, den vorliegenden Fall den von Ew: Durchlaucht zur Begutachtung des Genre eingesetzten schiedsrichterlichen Commissarien zur Prüfung vorzulegen, und Ew: Durchlaucht ersuche ich demnach ganz gehorsamst:
die diesseitigen Commissarien, Herrn
Geheimen Ober-Finanz-Rath Skalley
und den Theater-Dichter Herrn Herklots
aufzufordern, ihr Gutachten hierüber abzugeben.
Berlin den 14ten December 1826.
(gezeichnet) Brühl
An
den Königl Oberkammerherrn ppp Herrn Fürsten zu Sayn Wittgenstein
Durchlaucht
Editorial
Summary
berichtet über den Ausgang der Konferenz des Kuratoriums der Königlichen Schauspiele mit Gaspare Spontini am 12. Dezember 1826 bezüglich der Erwerbung des Oberon, eine schiedsrichterliche Kommission soll über das Genre urteilen und somit entscheiden, ob das Aufführungsrecht eher den Königlichen Schauspielen oder dem Königsstädtischen Theater zufalle
Incipit
“Unterm 5ten d. habe ich Ew: Durchlaucht ganz gehorsamst ersucht”
