Jacob Hertz Beer an Giacomo Meyerbeer in Recoaro
Berlin, Samstag, 8. September 1821

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Herrn J. Meyerbeer

Mein lieber Sohn

So wohl von hir als von Carlsbad aus habe ich Dir geschrieben aber bis jetzt keine Antwort von Dir erhalten ich möchte nur wißen ob Du durch den Sänger Sieber die mitgegebenen Asca Bombas richtig erhalten hast. von hir weis ich Dir gar nichts Neues mit zu theilen außer das C M. v Webers Oper fortwahrend gegeben wird Das Opern haus ist seit mehrere Tage auch fertig, Nehmlich ganz Neu Decorirt und wird mit Cortes eingeweiht sonst hat mann hir gar nichts Neues aufzutischen*

Es ist jetzt Herbst Maneuver hir wo gewohnlich die Spontinischen Opern an der Tages ordnung sind Da viele freie Billiets ausgegeben werden, Wolff und die Wolff sind immer so freundlich gegen uns Wie gewöhnlich dieses bitte ich an Michel zu sagen oder zu schreiben Wo er ist Auch sage ihm das mich gestern der Proffesor Zumt begegnet und mich gefragt wie es mit der Klitemnestra ist ob Michel Sie hat in Leipzig drucken laßen er habe ihn 1Fdor für den Bogen offerirt und 30 Exemplare für ihn er verlangt Aber zu viel auch dieses bitte an Michel zu schreiben.

Verbleibe in erwartung einer Antwort Dein Dich liebender VaterJHBeer

Apparat

Zusammenfassung

möchte wissen, ob er durch Sieber die „Asca Bombas“ erhalten habe; weiß nichts Neues, außer dass Webers Oper hier fortwährend gegeben werde und das Opernhaus seit mehreren Tagen fertig dekoriert sei und mit Cortez eingeweiht werde; Spontinits Opern seien an der Tagesordnung

Incipit

So wohl von hir als von Carlsbad aus habe ich Dir geschrieben

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: N. Mus. Nachl. 97, C/109

    Quellenbeschreibung

    • 1 Bl. (2 b. S. einschl. Adr.)

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Becker (Meyerbeer), Bd. 1, S. 435–436

Textkonstitution

  • „von“über der Zeile hinzugefügt
  • „ge“über der Zeile hinzugefügt

Einzelstellenerläuterung

  • „… hir gar nichts Neues aufzutischen“Auf den Berliner Theaterzetteln für den 5. und 6. Juli 1821 findet sich der Hinweis, dass das Königliche Opernhaus wegen einer neuen Ausmalung im Innern „von nun an auf mehrere Wochen geschlossen“ bleibe und „daher alle folgenden Vorstellungen“ im neuen Schauspielhaus stattfänden. Mit der Cortez-Vorstellung am 8. September 1821 wurde das Haus offenbar wiedereröffnet. Die Oper aus dem Jahr 1809 stand in Berlin seit 15. Oktober 1814 zunächst in der ersten, seit 20. April 1818 in der zweiten Fassung auf dem Spielplan.

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