Carl Graf von Brühl an Carl Maria von Weber in Dresden (Entwurf)
Seifersdorf, Montag, 23. August 1819
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Kontext
Absolute Chronologie
Vorausgehend
- 1818-10-08: an Hardenberg
- 1819-08-12: von Weber
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- 1819-08-30: an Weber
- 1819-10-08: von Spontini
Korrespondenzstelle
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- 1818-06-08: an Weber
- 1819-08-12: von Weber
Folgend
- 1819-08-30: an Weber
- 1819-12-06: von Weber
Herzlichen Dank, bester H. v Weber, für die Ueberschickung Ihrer neuen Oper, deren Text ich mit großem Vergnügen gelesen habe. Ich zweifle keineswegs, daß derselbe von großer Wirkung sein kann, da Ihre geistvolle Musik gewi߇ das Nöthige dazu beigetragen haben wird, den Gegenstand noch nach Möglichkeit zu heben Einige Kleinigkeiten, aber auch nur wirkliche Kleinigkeit in den scenischen Anordnungen würde ich vielleicht abgeändert wünschen, und darüber mit Ihnen mündlich Rücksprache nehmen
Ich hoffe das thun zu können, sobald ich in die Stadt kommen werde‡. Der Aufführung in Berlin, wird denke ich im nächsten Winter nichts entgegen stehen und das einzige, was ich vielleicht heute zu wißen glaube, ist daß die Aufführung schwerlich noch während des Carnevals‡ wird geschehen können
Ueber dies alles mündlich ein Mehreres. Bis dahin empfangen Sie die Versicherung meiner aufrichtigsten Hochachtung und Ergebenheit Seifersdorf d 23 Juny‡ August‡ 1819 B
Da ich so eben durch H. Hofrat Böttiger erfahre, daß Sie eine Excursion von Pillnitz aus hieher zu machen nicht abgeneigt wären, so kann ich nicht anders als dgl. Idee meinen freundl Beifall zu geben, und werde mit nächst[em] mir das Vergnügen machen Ihnen einige Tage zur Auswahl vorzuschlagen, an denen ich mit Gewißheit über meine Zeit dispon[ier]en kann‡*.
Apparat
Zusammenfassung
dankt für die Übersendung des Textes seiner neuen Oper, wünscht noch einige Kleinigkeiten geändert; der Aufführung in Berlin nach Carneval 1820 stehe nichts im Wege; NS: er habe von Böttiger erfahren, dass eine Exkursion von Pillnitz nach Seifersdorf geplant sei, und will in Kürze Terminvorschläge machen
Incipit
„Herzlichen Dank, bester H. v. Weber, für die Ueberschickung“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Joachim Veit
Überlieferung
-
Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Handschriftenabteilung (D-Bsbha)
Signatur: Kgl. Schauspiele Berlin, Nachl. 230Quellenbeschreibung
- 1 Bl. (1 b. S.)
- Zusatz auf der Rectoseite unten: „vollend und abgesendet [Paraphe]“ | von anderer Hd. mit roter Tinte: „Z. R. d. 6ten Octbr 19.“
Textkonstitution
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„gewiß“über der Zeile hinzugefügt
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„Ich hoffe das thun zu können, sobald ich in die Stadt kommen werde“durchgestrichen
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„… schwerlich noch während des Carnevals“korrigiert aus: schwerlich vor dem Carneval
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„Juny“überschrieben
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„August“in der Zeile hinzugefügt
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„… Zeit dispon ier en kann“Postscriptum auf der linken Spalte der Seite
Einzelstellenerläuterung
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„… Zeit dispon ier en kann“Das angekündigte nächste Schreiben mit den Terminvorschlägen ist vermutlich identisch mit dem von Weber im Tagebuch am 30. August 1819 festgehaltenen Brief von Brühl, während der Brief vom 23. August im Tagebuch nicht vermerkt ist (er dürfte Weber wohl spätestens um den 25./26. August erreicht haben). Weber und Böttiger fuhren daraufhin laut Tagebuch am 3. September nach Seifersdorf.