Helmina von Chézy an Moritz Gottlieb Saphir in Berlin
Wien, Samstag, 15. Juli 1826
Einstellungen
Zeige Markierungen im Text
Kontext
Absolute Chronologie
Vorausgehend
- 1826-07-08: an Müllner
- 1826-04-06: von Kind
Folgend
- 1826-07-16: an Saphir
- 1826-07-25: von Kind
Korrespondenzstelle
Vorausgehend
Folgend
- 1826-07-16: an Saphir
[…]
Was übrigens die Euryanthe betrifft, so ist sie ganz so, wie der selige Carl Maria von Weber sie gewollt hat, ich besitze hiezu nicht blos eine Menge würdiger Zeugen, denen er, wie mir gesagt: Er ließe sich keine Sylbe u keinen Ton davon losdingen, sondern auch schriftliche Belege daß er selbst sie nach eignem Gutdünken umgearbeitet hat, diejenigen also, denen die Dichtung gar nicht gefällt, u die darauf schimpfen, beleidigen nicht mich, sondern den, auch von mir, aufrichtig und herzlich betrauerten Todten. Was die Novelle betrifft, so habe ich sie 1804 in Paris für Schlegel übersetzt, der sie unter seinem Namen zugleich mit der Übersetzung des Merlin von Frau Dorothea von Schlegel herausgab, an welcher ich auch einigen Antheil hatte, dieser Tatsache ist schon in meinen Aurikeln 1817 bey Dunker und Humblot* erwähnt, ehe ich daran dachte, die Novelle besonders herauszugeben, welches bekanntlich erst 1823* geschehen.
[…]
Apparat
Zusammenfassung
beginnt wie Briefentwurf vom 16. Juli 1826 (s. Generalvermerk); teilt außerdem mit, dass die „Euryanthe“ genau Webers Vorstellungen entsprach und verweist auf ihre Neuausgabe der Novelle
Incipit
„Sie erinnern Sich vielleicht noch, als Sie das Letztemal in meine Loge im Th. a. d. Wien kamen,“
Generalvermerk
Reaktion auf Saphirs „Euryanthe“-Besprechung in der Berliner Schnellpost; vgl. auch Briefentwurf vom 16. Juli 1826
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Waidelich, Till Gerrit
Überlieferung
-
Textzeuge: Entwurf: Berlin (D), Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (D-Bbbaw)
Signatur: NL H. von Chézy 856Quellenbeschreibung
- 1 DBl. (4 b. S. o. Adr.)
Dazugehörige Textwiedergaben
-
Wiedergabe in: Till Gerrit Waidelich, „Durch Webers Betrügerey die Hände so gebunden“. Helmina von Chézys Kampf um die Urheberrechte an ihrem Euryanthe-Libretto in ihrer Korrespondenz und Brief-Entwürfen, in: Weberiana. Mitteilungen der Internationalen Carl-Maria-von-Weber-Gesellschaft e. V., Heft 18 (2008), S. 67
Textkonstitution
-
„15“über der Zeile hinzugefügt
Einzelstellenerläuterung
-
„… 1817 bey Dunker und Humblot“Vgl. H. v. Chézy, Erinnerungen aus meinem Leben, in: dies., Aurikeln. Eine Blumengabe von deutschen Händen, Berlin 1818, S. 145.
-
„… herauszugeben, welches bekanntlich erst 1823“Euryanthe von Savoyen: Aus dem Manuscript der Königl. Bibliothek zu Paris: „Histoire de Gerard de Nevers et de la belle et vertueuse Eurant de Savoye, sa mie“, übertragen von Helmine von Chezy, geb. Freiin Klencke, Berlin: Vereins-Buchhandlung 1823.