Helmina von Chézy an Moritz Gottlieb Saphir in Berlin
Wien, Sonntag, 16. Juli 1826
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Kontext
Absolute Chronologie
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- 1826-07-15: an Saphir
- 1826-04-06: von Kind
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- 1840-03-22: an Wolff
- 1826-07-25: von Kind
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- 1826-07-15: an Saphir
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Sie erinnern Sich vielleicht noch, Herr Saphir, als Sie zum Letztenmal vor Ihrer Abreise in meiner Loge a. d. W. mich zu begrüßen kamen, daß Sie mich ersuchten „Ihnen Lieder zu schicken, weil Sie zur Verbesserung Ihrer Umstände einen Almanach herausgeben wollten.“ Ich versprach es Ihnen, wie ich denn nie eine Gütigkeit solcher Art jemanden leicht verweigere, u das sehr freundlich, Sie wollten sich die Lieder holen, ich erlaubte das, seitdem habe ich Sie nicht wiedergesehen u Sie haben nichts herausgegeben als ein Journal, in welchem Sie meine Sachen falsch abdrucken lassen u über mich schimpfen. so wie im Morgenblatt a. c.‡ über die Euryanthe.
Ehe ich nun zu dem schreite, was mir | in solchem Fall obliegt / Ich kenne die Blätter erst seit wenigen Tagen, wo Semler* sie mir gebracht / verlange ich daß Sie mir schriftlich erklären aus welchem Grunde Sie meine Verse verstümmeln, so wie meinen Namen falsch u auf spottende Weise setzen? Z. B. Madame Klenkin im Mgnbltt? u. s. w.‡ u aus welchem Grunde Sie über eine Frau schimpfen, die Sie niemals beleidigt hat?
Ich erwarte Ihre Antwort mit nächster Post.
Helmina von Chezy
geb. v. Klencke
Wien d. 16 Julius 1826
Adresse Heugasse a. d. Wieden
No 126.
Apparat
Zusammenfassung
erinnert an ihre letzte Begegnung, bei der Chézy Saphir Texte für den Druck angeboten hatte; beschwert sich über seine Berichterstattung zur „Euryanthe“
Incipit
„Sie erinnern Sich vielleicht noch, Herr Saphir, als Sie zum Letzten mal vor Ihrer Abreise“
Generalvermerk
vgl. auch Briefentwurf vom 15. Juli 1826
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Veit, Joachim