Georg August von Griesinger an Carl August Böttiger in Dresden
Wien, Samstag, 10. November 1827

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[…] Nicht partheiisch, nur gerecht wollen wir gegen die Welschen seyn. Sie haben uns hier Dinge hören lassen, wie sie im Norden mit solchem ensemble nie gehört worden sind, und wie sie noch keine andere Nation bieten konnte. His auribus hausi! Das ist ein | Argument für jedes Ohr, das sich nicht wegdisputiren läßt. Ich werde es nie vergeßen, wie Maria v. Weber, der ganz gegen die Welschen befangen hier ankam, in ihr Lob stimmte, als er den Barbiere von Rossini zum Erstenmale hier hörte*. Das ist nicht italienischer Gesang, sagte er, sondern Europäischer! – Aber diese Europäer waren doch Italiener, und er mag sich wohl eingebildet haben, daß der italienische Gesang nur mit Gurgel und Rouladenfertigkeit abgethan sey, was er aber nachher ganz anders fand. […]

Leben Sie wohl!
Ihr
Gr.

Apparat

Zusammenfassung

Erklärt, weshalb er der Witwe Eißl ein Empfehlungsschreiben an ihn mitgegeben habe, sie ist Malerin und will Kopien in der Galerie machen. Berichtet von einem neuen Theaterstück von Deinhardstein und kommt auf das Vorurteil Webers gegen die Welschen zu sprechen, das jener in Wien revidieren musste.

Incipit

Zürnen Sie nicht über mich, verehrtester Freund

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Frieder Sondermann; Eveline Bartlitz

Überlieferung

  • Textzeuge: Dresden (D), Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Handschriftenabteilung (D-Dl)
    Signatur: Mscr. Dresd. h 37:4, Bd. 65, Nr. 25

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (3 b. S.)

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Ludwig Schmidt, Zeitgenössische Nachrichten über Carl Maria v. Weber, in: Die Musik. Monatsschrift, hg. von Bernhard Schuster, Jg. 18, 2. Halbjahrsband, Heft 9 (Juni 1926), S. 659.

Textkonstitution

  • bieten„hören“ durchgestrichen und ersetzt mit „bieten

Einzelstellenerläuterung

  • „… Rossini zum Erstenmale hier hörte“Laut Tagebuch am 22. September 1823.

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