Georg August von Griesinger an Carl August Böttiger in Dresden
Wien, Mittwoch, 23. Oktober 1822
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Ich glaubte Ihnen gesagt zu haben, daß Bon Münch schon zu Anfang Octobers nach Verona abgereist ist. Sie dürfen also nicht so bald eine Antwort auf sein‡ Ihren Brief erwarten. Bon Münch ist auf gutem Wege, eine schöne und schnell Carrière zu machen.
Das lithographirte Bild der Prinzessin Amalie v. Bayern besize ich schon seit einigen Tagen. Schnorr* hat es hier nach einer Zeichnung der Auguste v. Buttlar* lithographirt, und es ist sehr hübsch und rein ausgefallen.
Von meinem Zureden der Schröder, daß sie ihre Tochter nach Dresden schike, verspreche ich mir geringen Erfolg. Es ist natürlich, daß wenn die Tochter Wien verlassen will, sie es nur unter der Bedingung thut, ihre finanzielle Lage dadurch zu verbessern. Frau v. Piquot, welche die Schröder genau kennt, erweist mir vielleicht den Dienst, sie für ein Engagement nach Dresden zu stimmen.
Hammer sagte mir schon vor einigen Monaten, daß die Jahrbücher mit dem December aufhören würden; seitdem habe ich nichts Näheres darüber gehört*. Von der Ernennung der noch fehlenden Profeßoren | der protestan. Facultät ist mir auch nichts bewußt*.
[…]
Wir haben beständig die schönste Witterung. Möchte sie Ihrem Auge recht zuträglich seyn!Mit freuer Freundschaft
Ihr Gr.
Apparat
Zusammenfassung
u.a. zu Sophie Schröder und ihrer Tochter
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit
Überlieferung
Textkonstitution
-
„sein“durchgestrichen
Einzelstellenerläuterung
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„… schon seit einigen Tagen. Schnorr“Mit höchster Wahrscheinlichkeit Ludwig Ferdinand Schnorr von Carolsfeld (1788–1853).
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„… Zeichnung der Auguste v. Buttlar“Auguste von Buttlar, geb. Ernst (1796–1866), Nichte von August Wilhelm Schlegel und Friedrich Schlegel, verheiratet mit dem russischen Oberst Heinrich Freiherr von Buttlar.
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„… ich nichts Näheres darüber gehört“Die Wiener Jahrbücher der Literatur (Jg. 1 von 1818) wurden bis 1849 fortgesetzt.