Georg August von Griesinger an Carl August Böttiger in Dresden
Wien, Mittwochm 29. Januar 1823
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- 1822-12-11: an Böttiger
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- 1823-02-12: an Böttiger
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- 1822-12-11: an Böttiger
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Hier ist einmahl die Thierhege, ein ganz hölzernes Gebäude in einer Vorstadt abgebrannt, aber ein Theaterbrand kommt in dem hiesigen Quel[l]en nicht vor. Ich glaube H. v. Könneritz hat recht; Wachsamkeit ist der sicherste Schuz gegen solche Unfälle.
Frau v. Piquot wird Ihnen antworten, sobald sie die Mutter Schröder gesehen hat; sie hat jezt selbst einigen Verdacht, daß Mina andere Plane habe.
[…]
|Hier ist jetzt ein musicalisches Wunderkind, Namens Liszt aus Ungarn, ein Knabe von 10. Jahren, der sich überall auf dem FortePiano als Virtuos hören lassen kann, der mit allen Compositionen der großen Meister vertraut ist, die Bachischen Fugen nicht nur auswendig, sondern auch in dem Tone spielt, den man wünscht, der über jedes Thema‡ sey es auch nur aus 2 Noten, aus dem Stegreif heraus phantasirt, und unter Salieris Leitung erstaunende Fortschritte im Componiren gemacht hat. Kaum würde ich es glauben, hätte ich es nicht selbst gehört.
Zur Collekte für den 2ten Theil des Waisenfreundes* [lege] Ihnen Einen Dukaten bei, versteht sich ganz anonym.
Valeas. faveas!Gr.
Apparat
Zusammenfassung
u.a. über Theaterbrand in Dresden und den Auftritt des Knaben Liszt
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit