Friedrich Wilhelm Jähns an Moritz Fürstenau in Dresden
Berlin, Mittwoch, 18. Februar 1874
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Nicht etwa deshalb schreibe ich heut, weil ich mit meinem Verzeichniß* fertig bin. Es wird schön, sehr schön — aber ich bin erst bis zur Hälfte fertig. — Heut schreibe ich, weil ich heut an Kapellm. Rietz alles das geschrieben habe, was ich mit der Sammlung in Bezug auf Dresden vorhabe. — Ich mußte dies thun, weil er alle ihm noch fehlenden Weberschen Werke von mir zur Abschrift erbat*. Jetzt mußte ich mit unserem Vorhaben heraus, und ich habe es ihm‡ in der aller discretesten Weise, auch in Bezug auf Ihren Wunsch, die Sammlung Ihrer Bibliothek zuzuwenden, gethan. Mich beunruhigte der Gedanke, daß ein Theil der Sammlung, die sämmtlichen Werke, noch in eines Andern Hand sich befänden, und daß dies meine Sammlung vielleicht, wenn auch nur nach einer Richtung hin, etwas entwerthen könne. Ich habe ihm dies unumwunden gestanden u. ihn dabei in die ganze Situation blicken lassen, wobei ich ihm | ein kurzes Verzeichniß der ganzen Sammlung übersendete. — Ich weiß, daß er diesen Schritt mir nicht miß-deuten wird, denn er ist ein ebenso verständiger, wie edler Mann. — Übrigens erfülle ich schließlich seinen Wunsch um den Rest Weberscher Werke, die er nicht besitzt, (etwa 32—33) unbedingt u. vollkommen. – Schließlich liegt der Schwerpunkt der‡ meiner Sammlung in den kostbaren Brief- und Noten-Autographen, des anderen überreichen Stoffes nicht zu gedenken. — Ich glaubte, Ihnen diese Mittheilungen schuldig zu sein für den Fall, daß er mit Ihnen darüber spräche. Ich habe ihn übrigens gebeten, meine Intention: die Sammlung Ihrem Könige oder Staate zu offeriren, vorläufig noch strengstens geheim zu halten‡, worum ich Sie wiederholt bitte, wobei ich mich Ihrer Freundschaft u. Zuneigung in herzlichster Verehrung aufs Neue empfehle als
Ihr
innigst ergebener F. W. Jähns. |
Kapellmstr. Rietz habe ich mitgetheilt, daß ich Ihnen geschrieben; Sie können also ohne Rückhalt mit ihm darüber sich besprechen. D. Ob.
Apparat
Zusammenfassung
teilt ihm mit, dass er über seine Verkaufspläne Julius Rietz in Kenntnis gesetzt habe, weil jener Abschriften mehrerer Werke Webers erbat; er könne bei sonstiger Diskretions-Bitte natürlich mit ihm darüber sprechen
Incipit
„Nicht etwa deshalb schreibe ich heut“
Überlieferung
-
Textzeuge: Dresden (D), Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (D-Dl)
Signatur: Mscr.Dresd.h47, Nr. 27Quellenbeschreibung
- 1 DBl. (3 b. S. o. Adr.)
Dazugehörige Textwiedergaben
-
Ortrun Landmann, Eveline Bartlitz, Frank Ziegler, Aus dem Briefwechsel Friedrich Wilhelm Jähns – Moritz Fürstenau. Eine Auswahl von Briefen und Mitteilungen der Jahre 1863–1885, in: Weber-Studien, Bd. 3, S. 136 (Nr. 47)
Textkonstitution
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„ihm“durchgestrichen
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„der“durchgestrichen
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„zu halten“über der Zeile hinzugefügt
Einzelstellenerläuterung
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„… weil ich mit meinem Verzeichniß“Katalog der Sammlung Weberiana, D-B (Mus. ms. theor. Kat. 840).