Friedrich Wilhelm Jähns an Robert Musiol in Röhrsdorf
Berlin, Montag, 2. April 1877

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Wieder ein kleines Ungeheuer von Brief!!!

Mein herzlich werther u. lieber Freund.

So, nun habe ich all’ das mir höchstwillkommGewesene, was Sie mir mit Ihrem Briefe von 17. März sendeten, zusammengestellt, um es wieder mit dieser Osterepistel zu Ihnen gehen zu lassen. Voraussichtlich werde ich wieder am Tage, wo ich sie beginne, nicht fertig; aber nicht alle Tage ist schlecht Wetter, und nicht alle Tage kommen Ungeheuer zum Besuch wie neulich. Nein, so schlecht bin ich nicht! Fühle ich doch viel mehr als Unzählige den Balken im eignen Auge; aber die Splitter begabter u. mit so unglaublicher Arbeitskraft u. -Freude ausgestatteter Mitmenschen verführen mich leicht, ihnen ein bischen die Cour zu machen, besonders wenn diese letzteren meine Freunde, wo ich glaube, meine Molecular-Weisheit an den Mann bringen zu dürfen. Doch ad rem! Da liegt Ihr Brief vor mir. – Zur vor-läufigen Eintragung aller der für meinen Nachtrag wichtigen Notizen habe ich noch nicht kommen können, und das, was mir für mich daran Gegenstand der Frage sein könnte, das Alles bringe ich später, wenn ich so weit bin, gegen Sie zu Markte. Heut nur Allerlei, was Ihr Brief vom 17. vor. Mts. außerdem anregt; Sie sagen, ich habe in dem „Buchbrief“ alles so penibel zergliedert – ach nein, ich bin | leider ein viel größerer Pedant, als Sie ahnen. Wie weit ist alles, was ich sagte, von jener Gründlichkeit entfernt, die der Musiker u. der Freund fordern u. geben soll. Nur andeutend, flüchtig berührend, vieles überspringend im Anerkennen wie im Ausstellungen machen bin ich verfahren – u. dennoch, schließlich ist doch Alles Stückwerk, wenn man auch sein Bestes gegeben zu haben glaubt. Damit will ich mich also weiterer Mangelhaftigkeiten in dem, was ich Ihnen schrieb, geströsten u. nachträglich u. zwar für immer nur sehen auf Ihre gute Meinung von mir, die man so wie die aufrichtige wahre Liebe nicht erzwingen kann. – – Was die Änderungen in „Mein Alles“ anlangt, so sind sie jedenfalls höchst wirksam; aber von einer Neucomponirung der beiden anderen Lieder rathe ich ernstlich ab, wenigstens für die nächste Zukunft; man strikt, wenn man nicht lange Zeit hat über die erste Anschauung vergehen lassen, gar zu leicht noch in ihr. Das Experiment mit der 2ten Composition meines „Zopfes“ habe ich eine sehr lange Zeit 30 Jahre nach der 1sten vorgenommen, u. daß beides nun sehr verschieden von einander sind, ist gewiß in der großen Pause dazwischen begründet. Doch jeder nach seiner Weise! Ich bin kein so flinker u. kühner Arbeiter wie Sie, das ist mir leider klar u. durch die Art, wie Sie sehr lebendig schildern, daß Sie eben arbeiten, als Sie über die Polka sprachen, bei deren Composition Sie nicht an den Umfang des Claviers dachten. Das ist die Jugend, und ich glaube diese Jugend, so leicht beflügelt, so luftdurchdrungen, | die hat mir stets gefehlt; erst wenn ich mit a vollkommen im Reinen war, konnte ich mich mit Ruhe zu b u. weiter wenden. – Das Eine ist eben nicht wie das Andere – wenn auch das Ziel immer dasselbe sein soll. – –

Die Sache mit Reissmann’s „Geschichte des Liedes“ ist eine höchst wunderbarliche Erfindung der „Tonkunst“. August Reissmann, derselbe Mann, den ich kenne als den Verfasser dieses Buches, hat es vor etwa anderthalb Jahren einer Schülerin von mir als sein Werk persönlich geschenkt – u. somit ist der R. Reissmann ein todter Mann. Er, A. Reissmann, verdient wohl keine Rücksicht von Ihnen. – Bei der Art, wie jetzt das Lexikon erscheint, habe ich so ziemlich die Hoffnung daran verloren. Auch werden kaum mehr als 3 Bände schließlich noch bis zur Vollendung erscheinen. Denn schnell! schnell! kurz! kurz! möglichst gedrängt – das wird die Losung sein. So wird das Ganze aus seiner ursprünglichen Bahn gedrängt werden, auf welcher Vieles Tüchtige u. sehr Achtungswerthe geleistet worden war, wenn auch mancher Wunsch lebendig blieb. – Immer noch kann ich die Blasphemie Reissiger’s nicht verwinden. Seine 12 Messen allein sind eine großartige Leistung, die ihn für lange Zeit sehr bedeutend hinstellt. Ich schicke Ihnen mal etwas davon. – Und der zum „Bänkelsang“ geworfen!!! – – Den Oberon der Prinzessin Amalie v. Sachsen fand ich zuerst in Webers Tagebuch notirt, worin er mit Achtung u. stiller wahrer Anerkennung davon spricht; denn seine Tagebücher zu verbrennen hatte er für den Fall seines Todes angeordnet. 3 Jahre nach demselben hatten diese kostbaren Reliquien in Gefahr geschwebt in der vorgeschriebenen Weise vernichtet zu werden, | da wurde ich durch Reissiger bei Weber’s Wittwe eingeführt, u. nun kam die Sache zur Sprache, u. nur auf mein inständiges Bitten u. Flehen, ja Beschwören, wurde das Damokles-Schwert abgelenkt. Erst etwas später, als ich zum Ersten Mal mit meiner Frau bei ihr war und wo wir drei uns zu dem engsten Freundschaftsbunde zusammenschlossen, erst da las ich die Tagebücher und sah welch’ einem Schatz für die Kunstgeschichte der Untergang gedroht hatte. W.’s Wittwe war in der ersten Zeit so tief gebeugt durch seinen Tod, daß alles, was von seinen Papieren verhanden war, mit schmerzerfüllter, angstvoller Scheu von ihr gemieden wurde; kaum daß sie ein Blatt von ihm berühren mochte; immer wurde der unermeßliche Schmerz aufs Neue wach gerufen, daß sie oft in die traurigsten körperlichen Erschütterungen verfiel. So blieb alles lange Zeit unberührt – bis ich zu rechter Zeit kam. An meiner Liebe zu dem Verlorenen gewann die ihrige die richtige notwendige Kraft, seinem Andenken den Schatz zu retten. – Und wie einfach, wie schmucklos sind diese Tagebücher, wie unglaublich knapp. u. doch so inhaltsvoll sind sie! Freilich werden sie wohl über Menschenalter hinaus noch von einer Veröffentlichung zurückgehalten sein – aber später dennoch nicht dafür verloren sein, wenigstens nicht ganz. – Doch ich bin in’s Plaudern gekommen u. dazu brachte mich einer Andern Oberon! – Doch war Ihnen die Mittheilung wohl nicht ganz interesselos. J. B. Rousseau’s poetische Erklärung der Freischütz-Ouverture kenne ich nicht, werde aber danach aussehen hier auf der Königl. Bibliothek, wo die „Neue Zeitschrift für Musik“ zu lesen ist; Wie viel solcher Winke danke ich Ihnen schon! – Lassen’s Faust kenne ich natürlich auch nicht, denn | es wird wohl lange dauern, ehe er hier zur Aufführung kommt. In Weimar soll diese sehr schön gewesen sein nach Bericht eines Freundes von mir, der dazu hinüber gereist war; obwohl nicht Musiker, war er sehr erfüllt von einem 2stimm. Gesang, den ein Paar Sphinxe ausführten. – Es wäre auch schlimm, wenn der Mann immer solche Dinge schriebe, wie das Vorspiel zu jenem Wiegenliede; aber bei solchen Künstlern habe ich immer eine Art Angst, daß sie nicht plötzlich so eine Tarnkappe plötzlich aus der Tasche holen, u. sie der guten Kunst auf das Haupt drücken, so daß sie plötzlich außer Sicht verschwindet. – Großen Scherz hat mir das köstliche Buch von dem edlen Herrn C. Seitz in Hof gemacht. Brr! das ist stark! Sie gaben mir Erlaubniß, gelegentlich meinem „Bleistift nicht die Spitze abzubrechen“. Nun das habe ich hie u. da auch gethan, besonders aber in dem Riesenwerk des pp. Seitz, wo Kenntnißlosigkeit u. Unsinn einen wahren Triumph feiern. Und mit dem Mann habe ich die Ehre gehabt, eine Weile in Correspondenz zu stehen. Er schrieb mehrere Jahre immer wieder um Beitrag zu seinen Sammelwerken. Ich habe ihm endlich dann das „Ruh aus in Gott“ gegeben, wovon ich bereits Correctur hatte, was aber noch nicht erschienen zu sein scheint. Nächstens werde ich mich bei ihm dieser Sache wegen erkundigen, ihm aber einige kleine Irrthümer in seinem herrlichen Büchlein aufdecken. Am meisten bewunderungswürdig sind die Epitheta, die er den verschiedenen Leuten giebt. – Nun aber ist es Zeit, daß ich an die Aufführung dessen denke, was ich hiebeizurücksende. Sie hatten, lieber Freund, in Ihrer Liste Einiges ganz vergessen, was ich aber dennoch, stolz auf meine Ehrlichkeit, zurückerstatte. | Ich sende heut an Empfangenem an Sie zurück:
1.) Gleich: Wegweiser für Opernfreunde. Sehr gut.
2.) Gleich: Characterbilder. desgl.
3.) Schucht: Meyerbeer. Nicht sonderlich. dies Buch hatten Sie mir zu notieren vergessen.
4.) André’s Handlexik. d. Tonk. v. Kümmerle. 2te Auflage 1875. Sehr gut. Das Gesamturtheil über Weber werde ich in meinem Nachtrag aufnehmen.
5.) Grassler: Lexik. d. Tonk. Gut. Besitze ich –
6.) Rassmann’s Pantheon. Oberflächlich.
7.) Des edlen Seitz musik. Wörterbuch –
8.) 3 (nicht wie Sie anmeldeten: 2) Nummern der Tonhalle. 1872 No. 4. 1873 No 44 u. 45.
9.) Musik-Theater-u. Literatur-Journal 1844. N. 24. (Freisch. in Czernowitz notirt für Nachtrag.)
10.) Lohmann: An die dramat. Tonsetzer. Ganz gut.
11.) 4 Hefte russischer Schullieder v. Flaminzin
12.) Bogen No. 24 2 Blätter des orbis pictus I. mit russischen u. orientalischen Schriften.
13.) Türkischer Marsch von F. F. für Pfte. à 2 u. 4 ms u. in OrchesterPartitur (4 händig in manuscrpt.)
Nun müßten Sie diesmal auch die beiden Lieferungen des Freischütz-Romans zurückerhalten, aber merkwürdigerweise finde ich sie nicht; ich werde – doch halt! – ich habe Sie ihnen neulich per XBd. zugesendet. Nicht wahr! – Desto besser. –

Nun noch ein Paar Fragen:
1.) Darf ich die Musikal. Central-Blätter 1873 N. 5 u. 6 behalten mit dem Freischütz in Russ.-Polen. Sie würden mir für meine Sammlung sehr willkommen sein, | selbstverständlich nur, wenn Sie sie vollkommen bequem entbehren könnten.
2.) Der Weber-Canon No 5 – für wie viel Stimmen ist er?
Als Curiosum sende ich Ihnen in Ihre Bibliothek E. Pasqué: der Admiral. Vergl. Jähns-Weber, Anhang. No. 33 pag. 429.

Die Auffindung des Admiral ist mir seit 3 Jahren bekannt; um das Ding zu sehen, besuchte ich Darmstadt u. die dortige Großherz. Bibliothek; Weber hatte den Klavier-Auszug der Vogler’schen Operette gemacht u. ihn der Großherzogin überreicht. Das Autograph W.’s ist dies Exemplar nicht, nur auf 49 Seiten sind oft sehr ausführliche musikalische Notizen u. ganze Sätze. – Die Erzählung ist sehr gut und charakteristisch gehalten. – Vielleicht unterhält es auch Ihre liebe Gattin.

- Toggenburg-Textbuch.
- Die Huit Pièces op. 60 v. Weber kommen nächstens. –
Bis hieher Zur Beantwortung Ihres Briefes v. 17. Mz.

Jetzt zu dem heut früh empfangenen vom gestrigen Tage: 3ten Ostertag
Muß doch also eigentlich heißen vom vorgestrigen Tage! Denn die Uhr war gestern abgelaufen u. ich mußte zu einem Festessen. –

Also Ihr lieber Brief von gestern! – Zuerst herzlichsten Dank für Mittheilung des Artikels über mich im Schub. Lex. und nochmals den allerwärmsten für den Artikel selbst. Sie haben es aber jedenfalls zu gut mit mir gemacht. Wie die Manuscripte eigentlich beschaffen sind, von denen Sie dort reden, mögen Sie aus einigen erfahren, die der Band, den ich mitsende, enthält. Damit Sie sich nicht | unnöthig aufhalten, so bitte ich nur die 3 kleinen Notturni anzusehen, dann (das Trio, hier 4 händig, kann an Sie) das Duo für Pfte. u. Cello, hier 4 händig, beliebig zu behandeln, das darauf Folgende aber einer freundlichen Beachtung zu unterwerfen. Davon sind mir besonders werth, das Notturno zu 4 Hdn in Cismoll, Frühlingsmorgen, Variationen über „Es steht ein Baum im Odenwald“ und das Ungarese u., wenn Sie’s nicht abgeschmackt finden, auch die Vierhändigen 3 Walzer (Walzer Suite.) – Der Triumph-Marsch erscheint jetzt bei Bock ganz neu gestochen, neu überarbeitet u. mit einer ausgeführten Coda neu versehen in guter Ausgabe, der 3ten Gestalt seit seiner 1sten Ausgabe, u. zwar 2 u. 4 händig. Auch 2 Quartetten hatte op. 16 u. 19. (gemischt u. für Männerst.) kommen nächstens bei Bock in 2ter Ausg. d h. neuem Stich. – Den Band erbitte ich gelegentlich zurück eben so die Einlage, die 4 händige Walzer-Suite u. die 2 händigen 4 Walzer, welche letztere, wie Sie wohl merken werden, in einigen Theilen noch aus sehr früher Zeit stammen; einiges darin ist ziemlich neuen Datums. – Gelegentlich schicke ich dann mal ein anderen Band, wenn dies nicht eigentlich Ihre Zeit brandschatzen heißt. – Was nun Ihren Artikel über mich weiter betrifft, so erlaube ich mir folgendes zu bemerken: „Merz“ nicht März hieß der böse Räuber, der es von der Verlagshandlung Catelain in Paris nachstechen ließ u. zwar als seine Composition. Im Artikel könnte man glauben, Merz habe es nur nachgestochen, nicht gestohlen u. als sein Werk (sogar als sein op. 34) edirt. – Als Gesangslehrer bin ich auch jetzt noch mit Freude daran u. darin thätig. Von meinen Gesanglehrern war der berühmte Stümer (Schüler Righini’s) der eigentliche; Blume führte mich überhaupt ins Theater u. bei Graf Brühl ein, als ich 11–12 Jahr alt war. Stümer verdanke ich meine ganze technische Gesangausbildung, dem ganz u. gar unvergleichen herrlichen C. A. Bader aber die geistige. Jener war mein leiblicher Gesangs-Vater, dieser – Spaß muß sein – mein sinnlicher Vater, jener der Stoff, dieser eine Flamme. Licinius, Cortez, Masaniello, Nadori, Tamino, Pylades, Orest, Max, Adolar Fra Diavolo, Blondel (R. Löwenherz), Robert, Florwall (Je toller, je besser) Ivanoff (Zaar u. Zimmerm.) Ubald (Armide) u. Abu Hassan waren seine Hauptleistungen. Ein solcher Licinius, Cortez, Masaniello, | besonders aber ein solcher Adolar u. Nadori kommen wohl nie, nie wieder!! Lesen Sie im Ledebur und im Schilling (von Rellstab) über ihn nach, auch mein etwas langathmiges, obwohl sehr gedrängtes, aber ziemlich erschöpfendes Urtheil in meinem „Weberpag. 37/ ganz oben. Was sind die jetzigen Vertreter dieser Parthieen gegen Ihn!!! Doch ich bin wieder in’s Plaudern gekommen, und habe überhaupt nicht zu hoffen, daß meine Mittheilungen noch einen Einfluß auf den Artikel ausüben können, da er ja schon fertig gedruckt sein wird. Auch sind diese Dinge, wie Merz und Stümer, ja auch schließlich unbedeutend. – Summa Sumarum kann ich nichts als Ihnen auf das dankbarste die Hand drücken. Damit Sie aber auf diesen Brief nicht zu lange warten, weil er in der Hauptsache die Beantwortung Ihres Briefes vom 17. März ist, so sende ich ihn heut noch fort u. Bücher u. Noten erst nach, weil ich heut den Türkischen Marsch mit einer Schülerin 4 händig durcharbeiten will. – Daß Sie 2 Extra-Abzüge meines Weber-Artikels bestellt haben, dafür bin ich Ihnen als für eine liebenswürdige Aufmerksamkeit sehr dankbar, eben so, daß ich später ein Lex. bekommen soll. Wie wird denn der Titel lauten? werden Sie sich darauf nennen? Jedenfalls rathe ich dazu. Hat doch auch Kümmerle bei André dies gethan. Die Schuberthsche Handlung müßte denn wegen des Namens „Schuberth“ eifersüchtig sein. – Also ein Flügel wird sich einfinden Allerfrohsten Glückwunsch dazu!!! Es ist ein Hochnotwendiges Stück Handwerkszeug für Sie; bei vielen Leuten wird es Anders nur zum Hochnothpeinlichen Möbel. – Für den Componisten ist es zwar nicht das Ding sine qua non aber doch sehr gut, als Klang-Vermittler u. letzten Entscheider in manchen Fällen, namentlich für die technische Factur bei Claviersachen. Also gratulor! – Wäre es doch ein Bechstein! – Das sind doch die wahren. Alles Andere steht zurück dagegen. Aber keine Stützer, nur Salon-Flügel; damit beginnen erst die Pianofortes eigentlich. – Ach, den meinigen sollten Sie hören! – Wie haben Sie Sich in Posen befunden? War die Aufführung der Passion gelungen? Und zu Ihren Eltern sind Sie gegangen! Das freut mich des Sohnes wie der Eltern wegen – auf so was verstehe ich mich aus eigner schöner Erfahrung. – Der kleinen rücksichtsvollen Anna aber meinen besten Dank für die prompte Ausrichtung meiner Bitte für den Papa. Ihr blauer Brief | war u. ist entschieden eine „böse That“ meines guten Freundes Musiol. Denn andere Briefe blau auf blau, nun die verdauen sich noch; aber die Ihrigen sind stets so eingerichtet, daß sie oft für lange Zeit immer wieder zu meinem Consum gehören, u. meine Augen haben keinen sonderlichen Magen. –

Mit dieser sehr neuen u. sehr geistreichen Wendung schleudere ich mich nun dem hochnothwendigen Ende dieses wirklich oft hochnothpeinlichen Schreibens zu, bitte um Verzeihung und fortgesetzte Verleihung Ihrer bisherigen Zuneigung und bin und bleibe allezeit Ihr
alter neuer Freund
F. W. Jähns.

Für den Fall, daß Sie wirklich dazu kommen sollten, meinen Clavierband durchzusehen, können Sie mir nicht andre Namen vorschlagen für das jetzt „Notturno“ (in Cis moll) genannte 4 händige Stück? – Ferner für „Walzer-Suite“, da die Walzer doch kaum in einer andern Beziehung zu einander stehen als der, im Allgemeinen in ziemlich gleich artigem Stil gehalten zu sein – u. ferner für „Frühlingsmorgen“, ein Titel, der ja in Bezug auf den Hauptgedanken ganz gut ist, aber die Hörner im Walde nicht verträgt. Da ist Noth am Mann.

Apparat

Zusammenfassung

berichtet u. a. über seinen Besuch bei Caroline v. Weber 1829 u. die Geschichte mit der Gefährdung der Tagebücher Webers durch Verbrennen. Schenkt ihm die Erzählung von E. Pasqué: Der Admiral und berichtet, dass er den Weberschen Klavierauszug der Voglerschen Operette in Darmstadt eingesehen habe. Gibt Kommentar zum Korrekturbogen des Artikels über sich von M. im Schuberthschen Lexikon

Incipit

So, nun habe ich all' das mir höchstwillkommGewesene

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: Weberiana Cl. X, Nr. 950 (J 27)

    Quellenbeschreibung

    • 2 DBl., 1 Bl. (10 b. S. o. Adr.)

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Auszug in: Weberiana 7/1998, S. 10

Textkonstitution

  • „von“sic!
  • „vor-läufigen“unter der Zeile hinzugefügt
  • „30 Jahre“über der Zeile hinzugefügt
  • „an“über der Zeile hinzugefügt
  • „mit“über der Zeile hinzugefügt
  • A. Reissmann,“unter der Zeile hinzugefügt
  • „drei“unter der Zeile hinzugefügt
  • „Zeit“über der Zeile hinzugefügt
  • „brachte“über der Zeile hinzugefügt
  • „kommt“über der Zeile hinzugefügt
  • sie„er“ durchgestrichen und ersetzt mit „sie
  • „plötzlich“durchgestrichen
  • „hatte, was“über der Zeile hinzugefügt
  • No.“über der Zeile hinzugefügt
  • „2 Blätter“über der Zeile hinzugefügt
  • „er“über der Zeile hinzugefügt
  • 3„2“ durchgestrichen und ersetzt mit „3
  • „ganze“unter der Zeile hinzugefügt
  • des„meines“ durchgestrichen und ersetzt mit „des
  • „3“über der Zeile hinzugefügt
  • „u. darin“durchgestrichen
  • „von“unter der Zeile hinzugefügt
  • „auch“durchgestrichen
  • wegen des„auf den“ durchgestrichen und ersetzt mit „wegen des
  • „s“in der Zeile hinzugefügt
  • die„den“ durchgestrichen und ersetzt mit „die
  • „zu“über der Zeile hinzugefügt

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