Carl Maria von Weber an Ludewig I., Großherzog von Hessen in Darmstadt
Darmstadt, Montag, 14. Januar 1811
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Kontext
Absolute Chronologie
Vorausgehend
- 1811-01-13: an Gänsbacher
- 1811-01-10: von Stockhorn
Folgend
- 1811-01-15: an Weber
- 1811-01-15: von Weber
Korrespondenzstelle
Vorausgehend
- 1810-04-07: an Ludewig I.
- 1810-04-07: von Ludewig I.
Folgend
- 1814-07-08: an Ludewig I.
Durchlauchtigster GroßHerzog!
Gnädigster Fürst und Herr!
Die Dauer meines Aufenthalts zu Darmstadt, hat mir so häufig Gelegenheit gegeben, in Euer Königlichen Hoheit einen eben so großen Kenner als Beschüzer der schönen Künste zu bewundern, unter deßen zarter Pflege eine schon so viel leistende Kunst Anstalt* schnell erblühte; — daß ich es im Vertrauen auf die allbekannte Nachsicht Euer Königlichen‡ Hoheit wage, Höchstdenenselben ein Werk meines Fleißes* zu Füßen zu legen; das — gröstentheils in Darmstadt entstanden, — dadurch eine Art von Entschuldigung für sich zu haben glaubt, wenn es sich Euer Königlichen Hoheit naht.
Der ich in tiefster Ehrfurcht ersterbe
Euer Königlichen Hoheit
Meines durchlauchtigsten Großherzogs
allerunterthänigster Diener
Carl Marie Fhr: von Weber
Darmstadt d: 14t Januar 1811.
Apparat
Zusammenfassung
Begleitschreiben zum Widmungsexemplar des Abu Hassan; mit Vermerk Schleiermachers und Zettel Voglers vom 2.Febr.1811 (440 fl. für Oper und KlavA Admiral)
Incipit
„Die Dauer meines Aufenthalts zu Darmstadt, hat mir so häufig“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Joachim Veit
Überlieferung
-
Textzeuge: Darmstadt (D), Hessisches Staatsarchiv (D-DSsa)
Signatur: D 12 Nr. 49/32, fol.1Quellenbeschreibung
- 1 Bl. (1 b. S. o. Adr.)
- Vermerk Ernst Schleiermachers am Briefkopf: „hat durch H: Geistl: Geh: Rath Vogler, 440 fl., für die Oper — und den der Frau GrosHerzogin übergebenen Clavier-Auszug — erhalten. | Darmstadt, d: 2t Febr: 1811.“
Dazugehörige Textwiedergaben
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Pasqué, Ernst: „Abu Hassan“ in: Allgem. Musikal. Zeitung (Bagge) NF 2.Jg., Nr. 7 (17.Februar 1864), Sp. 114–115
-
Faks.: J. Veit, F. Ziegler, Carl Maria von Weber in Darmstadt, Tutzing 1997, S. 89 (dazu Zitat S. 88)
Textkonstitution
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„… die allbekannte Nachsicht Euer Königlichen“Getrennt: König=glichen
Einzelstellenerläuterung
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„Kunst Anstalt“Gemeint ist das Darmstädter Theater, das Ludewig I. im Mai 1810 in eigene Regie übernommen und am 26. Oktober 1810 neu eröffnet hatte; vgl. Brief an Gottfried Weber vom 30. August 1810; vgl. Städtecharakteristik: Darmstadt.
-
„Werk meines Fleißes“Abu Hassan, vgl. Brief an Johann Baptist Gänsbacher vom 13. Januar 1811 und Tagebuch 14. Januar 1811. Es handelt sich um das heute in der D-DS Darmstadt verwahrte Autograph (Mus. ms. 1164) mit dem Titelblatt in Kopistenhand: „Abu Hassan | Singspiel in einem Aufzug | nach einem Märchen | aus | Tausend und einer Nacht | bearbeitet | von | F. K. Hiemer | in Musik gesezt | und | Seiner Königlichen Hoheit | Dem Durchlauchtigsten Grosherzog zu Hessen | in tiefster Ehrfurcht allerunterthänigst gewidmet | von | Carl Maria von Weber.“ Der Zusatz am unteren Rand: „Original Partitur“ stammt von Webers Hand. Den Klavierauszug zu Voglers Admiral, der im Vermerk am Briefkopf erwähnt ist, übersandte Weber laut Tagebuch erst am 29. Januar an die Großherzogin Luise. Das Honorar für beide Werke erhielt er am 2. Februar durch Vogler (vgl. Tagebuch).