Carl Maria von Weber an Gräfin Ottilie Henckel von Donnersmarck in Wien (Entwurf)
Prag, Montag, 22. Mai 1815

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Ihro Exellenz pp Verzeihen wenn ich mich unterstehe Hochdieselben mit einem Gesuche zu belästigen, von deßen glüklichen Erfolge ich mich nur von Ihnen ausgesprochen und unterstüzt eines glüklichen Erfolges versichert glaube.      Anfangs Juny trete ich meine gewöhnliche UrlaubsReise an, die mich dieses Jahr von hier nach München führt. Mein Gesuch an Exl*. geht also dahin Ihro Kaiserlichen Hoheit der sich mir so oft huldreichst erzeigten Fürstin die unterthänigste Bitte vorzutragen, mich durch ein paar empfehlende Zeilen an Ihre Majestät die K. v. Rußland und Königin von Bayern zu beglükken begnadigen.

Zugleich wird es mich unendlich beglükken villeicht durch E. Exellenz zu erfahren ob Ihr: K. Hoheit die ihr am 21t vorigen Monates überschikten Variationen nicht ungnädig aufgenommen haben.

Verzeihen Ihro Ex: die vertrauensvolle Kühnheit mit der ich Sie mit meiner Angelegenheit belästige und genehmigen Sie die Ausdrüke der vollkommensten Hochachtung mit der ich die Ehre habe zu seyn [ohne Unterschrift]

Apparat

Zusammenfassung

er trete Anfang Juni seine Urlaubsreise an, die ihn u.a. nach München führe; bittet ihre Kaiserl. Hoheit um Empfehlungsschreiben an die Kaiserin von Russland und Königin von Bayern zu ersuchen; erkundigt sich nach der Aufnahme seiner Variationen bei der Großherzogin

Incipit

Ihro Exellenz Verzeihen wenn ich mich unterstehe

Generalvermerk

Im Tagebuch heißt es am 23. Mai: „an die Gräfin Henkel geschrieben wegen Empfehlung nach München“. Diese war allerdings mit Maria Pawlowna beim Wiener Kongress, wohin Weber auch seine hier erwähnten Variationen gesandt hatte; gemeint ist also nicht „Geschrieben ... nach München“, sondern „Empfehlung nach München“.

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Entwurf: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: Weberiana Cl. II A f 2, 18β

    Quellenbeschreibung

    • 1 Bl. (1 b. S. o. Adr.)
    • auf der Rectoseite desselben Blattes Entwurf an Maria Pawlowna vom 20. April 1815
    • Auf der Rückseite des Blattes ist von fremder Hd. ein Entwurf zum Opern-Repertoire des Prager Ständetheaters für Januar und Anfang Februar 1815 notiert (in Details abweichend vom tatsächlichen Spielplan)T.

Textkonstitution

  • „glüklichen Erfolge ich“über der Zeile hinzugefügt
  • „eines glüklichen Erfolges“durchgestrichen
  • „mir“über der Zeile hinzugefügt
  • „beglükken“durchgestrichen
  • „… am 21 t vorigen Monates“Ab hier in umgekehrter Schriftrichtung im oberen Teil der Rectoseite:

Einzelstellenerläuterung

  • „… führt. Mein Gesuch an Exl“Lesung des Kürzels fraglich; gemeint ist die Anrede Exzellenz.

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