Carl Maria von Weber an die Mitglieder der Königlichen Hofkapelle in Berlin
Berlin, Mittwoch, 19. Juni 1816
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Kontext
Absolute Chronologie
Vorausgehend
- 1816-06-18: an Weber
- 1816-06-19: von Brühl
Folgend
- 1816-06-22: an Weber
- 1816-06-24: von unbekannt
Vor allem andern erlauben Sie mir, meine Herren, daß ich Ihnen den herzlichsten Dank für die gelungene Ausführung meiner Arbeit d. 18t huj. darbringeT; indem durch solchen schönen Eifer u. Liebe zur Sache im Vereine mit Ihrer anerkannten Kunstfertigkeit die Darstellung vollkommen werden mußte. Nur die treffliche Ausführung konnte die Wirkung erzeugen, daß Allerhöchsten Ortes der Wunsch ausgesprochen wurde das Werk nochmals zu hören, u. indem ich mir die Ehre gebe, Ihnen dies zu berichten, füge ich das Ersuchen um Ihre nochmalige gütige Mitwirkung auf Mittwoch d. 26. dieses* im Conzert Saale ergebenst hinzu.
Vertrauend auf Ihre so oft schon bewiesene Gefälligkeit u. Kunstsinn, habe ich die Ehre mit aller Achtung zu sein
Einer verehrten Königl. Kapelle
ergebener
C. M. v. Weber.
Apparat
Zusammenfassung
dankt für die Aufführung seines Werkes am 18. Juni; die gute Aufführung habe den König bewogen, eine Wiederholung zu wünschen, wofür er am 26. Juni um nochmalige Unterstützung bittet
Incipit
„Vor allem andern erlauben Sie mir, meine Herren, daß ich Ihnen“
Generalvermerk
Ida Jähns datierte den Brief fälschlich mit Dresden, 19. Okt. 1818. F. W. Jähns ging fälschlich davon aus, der Brief sei an Mitglieder der Dresdner Hofkapelle gerichtet, wohl in Zusammenhang mit der Uraufführung der Jubel-Kantate. Beides lässt sich mit dem Brieftext nicht in Einklang bringen (weder die angegebenen Wochentage passen, noch ging der Wunsch zu einer Wiederholung des Werks vom König aus). Aus inhaltlichen Gründen ist der Brief auf Juni 1816 zu datieren; die zweimalige Aufführung von Kampf und Sieg in Berlin spricht dafür.
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit
Überlieferung in 2 Textzeugen
-
1. Textzeuge: Verbleib unbekannt
Quellenbeschreibung
- 1/2 S.
Provenienz
- Liepmannssohn Kat. 174 (o. J.), Nr. 2209
- Liepmannssohn Kat. 163 (o. J.), Nr. 866
-
2. Textzeuge: Kopie: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
Signatur: Weberiana Cl. II B, S. 825–826, Nr. 18Quellenbeschreibung
- Abschrift von Ida Jähns
- Adressat-Zusatz von F. W. Jähns am Briefkopf
Themenkommentare
Einzelstellenerläuterung
-
„… auf Mittwoch d. 26. dieses“Lt. Brief an Caroline Brandt vom 19. Juni 1816 war die Wiederholung der Kantatenaufführung tatsächlich zunächst für den 26. Juni („heute über 8 Tage“) geplant, sie fand allerdings bereits am Sonntag, dem 23. Juni, statt, um möglichen Überschneidungen mit Konzertauftritten von Angelica Catalani aus dem Wege zu gehen.