Mittwoch, 1. Januar 1812
Leipzig

Zurück

Zeige Markierungen im Text

Der Erste Januar. 1812.
für Wäsche
Mittag bey Bernus*. recht angenehm, dann ums
Thor spaziert, Thee bey Bernus getrunken,
und sodann
in das 11t Concert im Gewandhause gegangen.
Te Deum laud. von Schicht. ein schönes Kräftiges
Werk. besonders groß gedacht die Stelle, der
Herr / Herr Zebaoth. die Arien im Händlschen
Zuschnitt etwas zu alt. Schluß etwas matt
ausgeführt. ViolinC: von Viotti. gespielt von H: Lange. schlecht.
Sinfonie von Berght: schlecht. Arie von Mlle Campa-
gnoli
. recht brav nur alles Staccato, das Recit. von
Schulz. Sextett aus Cosi fantutte. gut gegeben*.
Entreé

Abends noch bis 12 Uhr bey Küstner* mit Miller.
gesungen und gespielt.

Cassa Stand übernommen vom Schluß des Jahres 1811
mit 403 ƒ 46 xr: und richtig befunden.

|
|1 Th:19 ggr.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|16 ggr:
|
|
|
|
|

Apparat

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Dagmar Beck
Kommentar
Dagmar Beck; Frank Ziegler

Überlieferung

  • Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (D-B)
    Signatur: Mus. ms. autogr. theor. C. M. v. Weber WFN 1

    Provenienz

    • Umwandlung der Dauerleihgabe in eine Schenkung durch Hans-Jürgen Freiherr von Weber am 15. November 1986
    • bis 1986 in Familienbesitz (seit 1956 bereits als Dauerleihgabe in der Berliner Staatsbibliothek)

Textkonstitution

  • „… laudamus von Schicht . ein“Überschrieben, ursprünglich „eines“.
  • „/“unsichere Lesung

Einzelstellenerläuterung

  • „… Mittag bey Bernus“Fraglich welches Mitglied der Frankfurter Kaufmannsfamilie, Vater Jakob Bernus (1734–1816) oder einer der Söhne Martin Ludwig oder Friedrich Alexander: Die Frankfurter Firma Bernus u. Comp. hatte für die Messe eine Niederlassung in Leipzig (lt. Adressbuch 1811, 1812 sowie 1813: neuer Neumarkt 607).
  • laud.Abk. von „laudamus“.
  • ViolinC:Abk. von „Violin-Concert“.
  • Recit.Abk. von „Recitativ“.
  • „… Cosi fantutte . gut gegeben“Vgl. u. a. den Bericht in der AmZ, Jg. 14, Nr. 7 (12. Februar 1812), Sp. 107f. Demnach erklangen u. a. Viottis Violinkonzert h-Moll, eine neue Sinfonie von Bergt (vermutlich B-Dur op. 12) sowie die „Bravour-Arie“ der Elvira aus Winters Opferfest mit einem einleitenden Rezitativ von J. P. Chr. Schulz.
  • „… bis 12 Uhr bey Küstner“Fraglich, ob Heinrich Küstner oder dessen Sohn Carl Theodor, denkbar wären ebenso Johann Vitus Kistner; wohl eher nicht Carl Christoph Schultze-Küstner.

    XML

    Wenn Ihnen auf dieser Seite ein Fehler oder eine Ungenauigkeit aufgefallen ist,
    so bitten wir um eine kurze Nachricht an bugs [@] weber-gesamtausgabe.de.