Ernst Pasqué an Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin
Darmstadt, Mittwoch, 9. November 1864

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Mein lieber Herr und Freund!

Ich freue mich sehr Ihnen anbei die Abschrift des gewünschten Zettels* senden zu können. Ich habe mich deshalb an Hrn. Musikdirector Goltermann gewendet und derselbe war so freundlich mir die Abschrift selbst zu besorgen. Ich sende sie Ihnen wie ich sie erhielt nebst Goltermanns Begleitschreiben. Möge sie Ihnen angenehm sein!

Daß Hr. v. Weber in Dresden den Aufsatz von mir über seinen Großvater (Briefe an Kirms) nicht erhalten haben soll, ist mir aufrichtig gesagt unbegreiflich. Der ganze Artikel, wie er in meinem Urkundenbuch über Goethes Theaterleitung steht, erschien im ersten Quartal 1862 und sandte ich mein eigenes Exemplar, sobald ich es von Wien erhalten, sofort unter Xband an Hr. v. Weber nach Dresden, hoffend daß es ihm nicht uninteressant sein würde*. Erstaunt war ich daher als ich in seinem so interessanten Buche keine der Thatsachen die jene Briefe melden erwähnt sah, noch mehr aber erstaunte ich durch Sie zu vernehmen daß er die Blätter nicht empfangen, weil nicht gekannt. Enfin! mein Wille war gut!

Ihr überaus freundliches Anerbieten mir Ihr Manuscript* zur Ansicht mittheilen zu wollen möchte ich wohl mit Dank annehmen, doch fürchte ich das es Ihnen hinderlich sein könnte dasselbe nicht stets um und bei sich zu haben. Ich weiß wie nothwendig es ist bei dergleichen Arbeiten das Gefertigte stets konsultiren zu können und möchte ich Sie deshalb bitten sich ja keinen Zwang anzuthun. Können Sie es wirklich entbehren auf einige Zeit, so würde es mir gröstes Vergnügen machen Ihre Arbeit, das bis jetzt mühsam Erreichte, durchzugehen. Warten Sie aber beste Zeit dazu ab!

Recht sehr freue ich mich Ihnen bei Ihrem lobenswerthen Unternehmen behülflich sein zu können und bitte ich deshalb ja stets und zu aller Zeit über mich disponiren zu wollen.           Mit bestem Gruß in aller Ergebenheit der Ihrige
EPasqué

Da hätte ich bald im Gedränge der mich überfallenden Leute, vergessen Ihnen etwas über die Canons zu sagen. Leider wird da nicht viel zu machen sein. Bisher hat man mir ausweichend geantwortet, doch hoffe ich noch immer. Lassen Sie auch den Muth nicht sinken. Sie sind ja überhaupt noch nicht zu Ende mit Ihrer Arbeit, also kann es auf einige Tage nicht ankommen. Sind Sie vorhanden so hole ich sie her, Sie können sich darauf verlassen!

Mit bestem Gruß der Obige

Apparat

Zusammenfassung

schickt ihm den Uraufführungszettel von Silvana in der Abschrift von Goltermann mit dessen Begleitbrief (vgl. Weberiana Cl. X, Nr. 233 Brief Goltermanns an Pasqué vom 8. November 1864); wundert sich, dass sein Artikel über Franz Anton und die Briefe an Kirms bei Max Maria von Weber nicht angekommen sein sollen; J. hatte ihn gefragt, ob er ihm sein bisheriges Manuskript zum Weber-Werkverzeichnis zum Durchlesen senden dürfe, er ist bereit dazu; wegen der Canon-Angelegenheit bleibt er weiterhin bemüht

Incipit

Ich freue mich sehr Ihnen anbei die Abschrift

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: Weberiana Cl. X, Nr. 486

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (3 b. S. o. Adr.)
    • Am linken oberen Rand Bl. 1r Briefnummerierung von Jähns

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Schreiter, Solveig, "Geben Sie mir nur öfters Auftrege, dieselben werden jederzeit gern und prompt besorgt werden". Der Briefwechsel zwischen Friedrich Wilhelm Jähns und Georg Eduard Goltermann, in: Weberiana 15 (2005), S. 62 (Auszug)

    Einzelstellenerläuterung

    • „… die Abschrift des gewünschten Zettels“Abschrift des Uraufführungszettels der Silvana vom 16. September 1810 durch Georg Goltermann, D-B, Weberiana Cl. V [Mappe XX], Abt. 7, Nr. 2.
    • „… ihm nicht uninteressant sein würde“Vgl. Bemerkung im vorigen Brief.
    • „… freundliches Anerbieten mir Ihr Manuscript“Das Weber-Werkverzeichnis, an dem Jähns arbeitete.

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