C. F. Peters an Johann Wenzel Kalliwoda in Donaueschingen
Leipzig, Montag, 25. April 1853
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Mit Umgehung alles Einverstandenen habe ich sogleich das Vergnügen Ihr Werthes vom 22t. zu beantworten. Ob Sie die bezeichneten 3 Takte aus Oberon etwas abändern oder beibehalten wollen, bleibt ganz Ihrem besseren Ermessen überlassen*. Nach meiner Meinung schadet diese kleine Reminiscenz der Sache nicht; es lies sich vermuthen Weber habe seinen Oberon früher als diese Cantate componirt, was aber nicht der Fall ist, machen Sie es also mit dieser Stelle wie es Ihnen am passendsten erscheint. Anders verhält es sich mit der Orch. Ouverture, denn Ihre genaue Angabe zeigt uns, daß es die Ouvert: bei Gombart in Augsburg ist, welche wir zufällig selbst auf dem Laager haben; es ist nämlich eigentlich die Ouverture zu Weber’s Peter Schmoll, seiner bekannten Oper, deren Klavierauszug mir auch angeboten wurde die ich aber nicht genommen habe*. Sie müssen also die Güte haben zu unserer Cantate eine ganz neue Ouverture zu schreiben, wozu Sie die Andeutungen in meinem [sic] frühern Mittheilungen finden*. […] Wegen der Reise verehrter Freund: alles im weiten Felde. Erst wollen wir nur gutes gesundes Wetter wünschen, um uns in Connewitz ordentlich restauriren zu können; vielleicht, vielleicht läßt sich dann zum Spätsommer kurz vor Michaelis ein Ausflug nach Donaueschingen machen. Mit herzlicher Freundschaft Ihr alter treuer
Apparat
Incipit
„Mit Umgehung alles Einverstandenen habe ich sogleich“
Überlieferung
Einzelstellenerläuterung
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„… ganz Ihrem besseren Ermessen überlassen“Vgl. Brief C. F. Peters (August Whistling) an F. W. Jähns vom 1. Juli 1863 .
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„… ich aber nicht genommen habe“Ein handschriftlicher Klavierauszug ist weder von der Oper (JV 8) noch von der Ouvertüre (JV 54) nachweisbar, allerdings besaß Max Maria von Weber eine autographe Partitur der Oper, heute in der Sächsischen Landesbibliothek in Dresden: Mus. 4689-F-1, sowie eine Partiturkopie der Ouvertüre (Konzertfassung) von fremder Hand mit autographen Korrekturen, die sich heute in D-B befindet: Mus. ms. autogr. C. M. v. Weber WFN 2 (1).
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„… meinem [sic] frühern Mittheilungen finden“Möglicherweise hatte Kalliwoda angesichts der musikalischen Übernahmen aus der Schmoll-Ouvertüre JV 54 in die Kantate (vgl. Brief C. F. Peters (August Whistling) an F. W. Jähns vom 1. Juli 1863), den Vorschlag unterbreitet, diese Ouvertüre als Vorspiel zur Kantate zu übernehmen.