Carl Maria von Weber an Hinrich Lichtenstein in Berlin
Dresden, Freitag, 3. Februar 1826
Settings
Show markers in text
Context
Absolute Chronology
Preceding
- 1826-02-03: to Weber
- 1826-02-03: from Schlesinger
Following
- 1826-02-06: to Smart
- 1826-02-07: from Gänsbacher
Direct Context
Preceding
- 1826-01-05: to Lichtenstein
- 1825-08-16: from Lichtenstein
Following
- 1826-02-11: from Lichtenstein
Dem Herrn Profeßor,
Direktor des zoologischen
Museums pp
zu
Geliebter Bruder!
Ich komme dir meinen AbschiedsBesuch zu machen. d: 15t will ich in Gottesnamen meine Reise antreten. ich habe daher noch folgende Bitten an dich. Erstens mir die Briefe nach London die du mir mitgeben wolltest zu schikken. 2t Freund Logier, den ich herzlichst grüße ebenfalls daran zu errinnern. 3t H: Sekretär Zschukke auf verblümte Weise zu mahnen daß er mir das Honorar von 800 rh: worüber ich ihm schon unterm 10t Januar die Quittung sandte, zuschikt*. ich brauche es zur Reise, und finde überhaupt schon die Prozedur sonderbar sich die Quittung voraus schikken zu laßen.
Meine Händel mit Castil Blaze sind doch endlich öffentlich geworden, und meine Briefe an ihn in französ: Blättern abgedrukt*.
an Schleßinger habe ich schon unterm 23t Jan: geschrieben, und ihm den Oberon überlaßen. er antwortet mir nicht*. was stekt dahinter? du würdest mich sehr verpflichten auch darüber Notiz einzuholen. Verzeihe lieber Bruder daß ich dir wieder so viel aufpakke, aber die Zeit drängt; und ich weiß vor Arbeit nicht wo mir der Kopf steht. Frau und Kinder sind wohl. mein Husten beßert sich. dafür nimmt eine fatale Engbrüstigkeit zu. —
Alles Erdenkliche an deine liebe Frau, und die Freunde.
Ewig dein
Weber
Dresden d: 3t Februar 1826.
Editorial
Summary
Abschiedsbrief vor Londonreise; erinnert an Empfehlungsbriefe nach London von ihm und auch von Logier und trägt ihm einige Kommissionen auf: verdeckte Nachfrage wegen Euryanthe-Honorar, das er für die Reise brauche; möchte sich bei Schlesinger nach ausbleibender Antwort erkundigen (wegen Oberon-Klavierauszug); erwähnt Castil-Blaze-Geschichte und eignes Befinden
Incipit
“Ich komme dir meinen AbschiedsBesuch zu machen”
Responsibilities
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit
Tradition
-
Text Source: Leipzig (D), Leipziger Stadtbibliothek – Musikbibliothek (D-LEm)
Shelf mark: PB 37 (Nr. 79)Physical Description
- 1 Bl. (2 b. S. einschl. Adr.)
- Papiersiegelrest, durch Ein- und Abrisse beschädigt, aber ohne Textverlust
- PSt: DRESDEN | 3. Feb. 26.
Corresponding sources
-
ED: Rudorff (Lichtenstein) 1899, S. 393; 1900, S. 245–246
Commentary
-
“… ihn in französ: Blättern abgedrukt”Vgl. die Drucknachweise (Corsaire und L’Etoile) im Kommentar zu den Briefen vom 15. Oktober 1825 und 4. Januar 1826; dazu auch die Erwiderung von Castil-Blaze.
-
“… überlaßen. er antwortet mir nicht”Vgl. Brief von Schlesinger an Weber vom 3. Februar 1826.