Carl Graf von Brühl an Carl Maria von Weber in Dresden (Entwurfs-Diktat)
Berlin, Montag, 14. Februar 1820

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An

den Königl. Sächsischen Kapellmeister

Herrn Carl Marie v Weber

Hochwohlgebrn

Meinen freundlichen Gruß zuvor bester Herr von Weber, und dann die bestimmte Versicherung, daß ich die Jägersbraut als erste Oper im neuen Schauspielhause zu geben gedenke. Wenn die Vollendung des Hauses herannaht, sollen Sie davon unterrichtet werden, um sich zur rechten Zeit hier einfinden zu können.

Ich hoffe mit Zuversicht, das Haus in den ersten Tagen des Augusts einzuweihen. Angenehm wird es mir sein, wenn Sie uns bald d. h. wenigstens im Monat April schon die Chor Partien nebst der Chor Partitur schicken könnten, damit Leidel diselbe mit Muse einstudiren möge. —

Nun habe ich eine Bitte auf dem Herzen, an deren Erfüllung mir viel liegt, und darum ersuche ich Sie freundschaftl: mir gleich offen zu erwiedern, ob Sie dieselbe erfüllen wollen, und ob Sie sie Ihrer Geschäfte halber auch können

Unser Wolff hat nämlich ein allerliebstes Stük geschrieben, mit Namen Praetiose, und zwar im romantischen Style | mit Gesängen, Tänzen und Chören untermischt. Niemand als Sie kann eine paßende die Musik beßer dazu machen allein es fragt sich, ob Sie es thun wollen und ob Ihre Geschäfte erlauben daß es gleich geschehe. Es liegt Wolff und mir viel daran, daß die Sache bald zu Stande kommt, denn wenn die Musik fertig ist, so hat die übrige Musik Aufführung weiter keine Schwierigkeiten[.]

Wolff soll Ihnen im Augenblick den Text schiken, sobald Sie sich nur zur Composition bereitwillig erklärt haben. Wenn es Ihnen einigermaßen möglich ist, so schlagen Sie unsre gemeinschaftlℓ Bitte nicht ab.

Auf baldige Antwort wartend, schließe ich mit der Versicherung meiner vollkommensten Hochachtung und freundschaftℓ. Ergebenheit
Brühl

Apparat

Zusammenfassung

versichert ihm, dass die Jägersbraut als erste Oper im neuen Hause aufgeführt werden soll und er ihn rechtzeitig verständige; bittet Chorpartien u. Chorpartitur bald zu senden, damit man in Ruhe einstudieren könne; ersucht ihn, zu Wolffs Preciosa eine Schauspielmusik zu schreiben

Incipit

Meinen freundlichen Gruß zuvor bester Herr von Weber

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Entwurf: Dresden (D), Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek (D-Dl)
    Signatur: Mscr.Dresd. App. 514 A, 628

    Quellenbeschreibung

    • 1 Bl. (2 b. S.)
    • Entwurf-Diktat mit e. U.

Textkonstitution

  • .„,“ überschrieben mit „.
  • W„w“ überschrieben mit „W
  • „und darum ersuche ich Sie freundschaftl: mir gleich offen zu erwiedern, ob Sie dieselbe erfüllen wollen, und ob Sie sie Ihrer Geschäfte halber auch können“durchgestrichen
  • „nämlich“über der Zeile hinzugefügt
  • „eine paßende“durchgestrichen
  • „die“über der Zeile hinzugefügt
  • „Musik“durchgestrichen
  • „… “eigenhändig:

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