Carl Graf von Brühl an Carl Maria von Weber in London (Entwurf)
Berlin, Freitag, 24. Februar 1826
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Absolute Chronologie
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- 1826-01-04: an Chézy
- 1826-02-14: von Weber
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- 1825-10-20: an Weber
- 1826-02-14: von Weber
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Verehrtester Herr Kapellmeister, teurer Freund!‡
Herzlichen DankΔ für die gütige Nachricht, welche‡ Sie mir durch die‡ Zuschrift vom 14t d. M. von Sich und‡ Ihrem Befinden, wie von Ihrer anzutretenden Reise geben: empfange ich zugleich die‡ lythographirte Rundschrift, aus welcher die höchsterfreuliche Anzeige von bevorstehender Vollendung Ihres Oberon hervorgeht.
Ich beeile mich Ihnen sogleich anzuzeigen, daß ich dieses Werk, in jedem Fall für die Darstellung auf dem KöniglΔ Theater annehme‡ mit dem Vergnügen annehme, womit ich alle Ihre Compositionen empfange.
Nur wünsche ich verehrter Freund,Δ darüber noch Ihre freundschaftliche Ansicht und Meinung zu erfahren‡ wie Sie es ablehnen werden, wenn das Königsstädtsche Theater, Sie in Bezug der dem Vernehmen nach demselben ebenfalls mitgetheilten Anzeige über Oberon, gleichfalls um Uebersendung der Partitur und des Buches | dieser Oper‡ bittet, wie ich es hiermit thue.
Sie wissen ja, wie ich glaube, daß das Königsstädter Theater in so fern mit dem Königl:Δ in betref des Repertoirs concourrirt, als eines oder das andere, die neuen Werke des einen oder des andernΔ nicht geben darf. so da߇ W‡enn nun also die wegen der‡‡ neuer‡ Darstellungen der Zeit nach‡, unbeschränkte Königsstädter Bühne, Ihr Werk,‡ eben weil sie‡ nicht bestimte Opern Tage, habe‡ und damit, wie wohl überhaupt mehr Freiheit als jedes Königliche‡ Hoftheater hat, Ihr Werk etwas früher zur Aufführung zu bringen gedächte‡ so würde ich dasselbe nicht geben lassen können,‡ wie schmerzlich mir auch der Verlust sein müßte.
Diese‡ Besorgniß, bitte ich mich‡ also recht bald, durch einige Zeilen gefälligst heben zu wollen‡ und indem ich die Freude habe Sie noch ‡von dem fortdauernd guten‡ ausgezeichneten Erfolge Ihrer Euryanthe zu benachrichtigen* bitte ich von meinen treuesten Wünschen für Ihr Wohl und von meiner aufrichtigsten Hochachtung stets überzeugt zu sein. EuerΔ Hochwohlgeboren Δ Brühl
Berlin
d. 24 Febr
1826
Apparat
Zusammenfassung
dankt für Brief vom 14. Februar und lithographiertes Rundschreiben; will das Werk mit Vergnügen annehmen; fragt, wie er es halten solle, wenn das Königsstädtische Theater ebenfalls die Oper haben wolle und ggf. früher als die Kgl. Bühne herausbringe; erwähnt den fortdauernden Erfolg der Euryanthe
Incipit
„Herzlichen Dank für die gütige Nachricht“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit
Überlieferung in 2 Textzeugen
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1. Textzeuge: Entwurf: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Handschriftenabteilung (D-Bsbha)
Signatur: Kgl. Schauspiele Berlin, Nachl. 230Quellenbeschreibung
- 1 Bl. (2 b. S.)
- Entwurf-Diktat m. e. U.
- Neben dem Randabschnitt Versandvermerk von fremder Hand: „d 24ten Februar abgesendet.“
-
2. Textzeuge: Kopie: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
Signatur: Mus. ms. theor. 1018, Bl. 2Quellenbeschreibung
- Kopisten-Abschrift für Brühls Acta Privata zum Oberon
Themenkommentare
Textkonstitution
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„Verehrtester Herr Kapellmeister, teurer Freund!“über der Zeile hinzugefügt
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„Herzlichen DankHerzlich dankbar … gütige Nachricht, welche“über der Zeile hinzugefügt
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„die“„Ihre gütige“ durchgestrichen und ersetzt mit „die“
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„Sich und“durchgestrichen
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„die“„das“ überschrieben mit „die“
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„annehme“durchgestrichen
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„Meinung zu erfahren“„Ihren Rath“ durchgestrichen und ersetzt mit „Meinung zu erfahren“
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„dieser Oper“am Rand hinzugefügt
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„so daß“durchgestrichen
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„W“„w“ überschrieben mit „W“
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„nun also die wegen der“über der Zeile hinzugefügt
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„der“durchgestrichen
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„neuer“„dort nun freien“ durchgestrichen und ersetzt mit „neuer“
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„der Zeit nach“„nach Zeiten“ durchgestrichen und ersetzt mit „der Zeit nach“
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„Ihr Werk,“durchgestrichen
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„sie“„es“ durchgestrichen und ersetzt mit „sie“
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„habe“durchgestrichen
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„Königliche“durchgestrichen
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„zu bringen gedächte“„brächte könnte“ durchgestrichen und ersetzt mit „zu bringen gedächte“
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„nicht geben lassen können,“„[…] verlieren“ durchgestrichen und ersetzt mit „nicht geben lassen können,“
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„Diese“„Ueber diese“ durchgestrichen und ersetzt mit „Diese“
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„mich“durchgestrichen
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„gefälligst heben zu wollen“„zu beruhigen“ durchgestrichen und ersetzt mit „gefälligst heben zu wollen“
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„… die Freude habe Sie noch“ab hier bis Schluss einschließlich Datumsangabe am linken Rand quer notiert
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„guten“durchgestrichen
Einzelstellenerläuterung
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„… Erfolge Ihrer Euryanthe zu benachrichtigen“Die Erstaufführung der Euryanthe in Berlin erfolgte am 23. Dezember 1825; weitere Vorstellungen am 28. Dezember, am 4. und 16. Januar sowie am 10. Februar 1826. Die Rezension über die Januarvorstellungen ist gegenüber den Erstaufführungs-Besprechungen eher verhalten, vgl. Aufführungsbesprechung.
Lesarten
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Textzeuge 1: „Herzlichen Dank“Textzeuge 2: „Herzlich dankbar“
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Textzeuge 1: „Königl“Textzeuge 2: „Königlichen“
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Textzeuge 1: „,“Textzeuge 2: „!“
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Textzeuge 1: „Königl:“Textzeuge 2: „Königlichen“
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Textzeuge 1: „andern“Textzeuge 2: „anderen“
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Textzeuge 1: „Euer“Textzeuge 2: „Ew:“
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Textzeuge 1: Text nicht vorhanden.Textzeuge 2: „pp (gezeichnet)“