Carl Graf von Brühl an Carl Maria von Weber in London (Entwurf)
Berlin, Freitag, 24. Februar 1826

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Verehrtester Herr Kapellmeister, teurer Freund!

Herzlichen DankΔ für die gütige Nachricht, welche Sie mir durch die Zuschrift vom 14t d. M. von Sich und Ihrem Befinden, wie von Ihrer anzutretenden Reise geben: empfange ich zugleich die lythographirte Rundschrift, aus welcher die höchsterfreuliche Anzeige von bevorstehender Vollendung Ihres Oberon hervorgeht.

Ich beeile mich Ihnen sogleich anzuzeigen, daß ich dieses Werk, in jedem Fall für die Darstellung auf dem KöniglΔ Theater annehme mit dem Vergnügen annehme, womit ich alle Ihre Compositionen empfange.

Nur wünsche ich verehrter Freund,Δ darüber noch Ihre freundschaftliche Ansicht und Meinung zu erfahren wie Sie es ablehnen werden, wenn das Königsstädtsche Theater, Sie in Bezug der dem Vernehmen nach demselben ebenfalls mitgetheilten Anzeige über Oberon, gleichfalls um Uebersendung der Partitur und des Buches | dieser Oper bittet, wie ich es hiermit thue.

Sie wissen ja, wie ich glaube, daß das Königsstädter Theater in so fern mit dem Königl:Δ in betref des Repertoirs concourrirt, als eines oder das andere, die neuen Werke des einen oder des andernΔ nicht geben darf. so daß Wenn nun also die wegen der neuer Darstellungen der Zeit nach, unbeschränkte Königsstädter Bühne, Ihr Werk, eben weil sie nicht bestimte Opern Tage, habe und damit, wie wohl überhaupt mehr Freiheit als jedes Königliche Hoftheater hat, Ihr Werk etwas früher zur Aufführung zu bringen gedächte so würde ich dasselbe nicht geben lassen können, wie schmerzlich mir auch der Verlust sein müßte.

Diese Besorgniß, bitte ich mich also recht bald, durch einige Zeilen gefälligst heben zu wollen und indem ich die Freude habe Sie noch von dem fortdauernd guten ausgezeichneten Erfolge Ihrer Euryanthe zu benachrichtigen* bitte ich von meinen treuesten Wünschen für Ihr Wohl und von meiner aufrichtigsten Hochachtung stets überzeugt zu sein. EuerΔ Hochwohlgeboren Δ Brühl

Editorial

Summary

dankt für Brief vom 14. Februar und lithographiertes Rundschreiben; will das Werk mit Vergnügen annehmen; fragt, wie er es halten solle, wenn das Königsstädtische Theater ebenfalls die Oper haben wolle und ggf. früher als die Kgl. Bühne herausbringe; erwähnt den fortdauernden Erfolg der Euryanthe

Incipit

Herzlichen Dank für die gütige Nachricht

Responsibilities

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Tradition in 2 Text Sources

  • 1. Text Source: Draft: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Handschriftenabteilung (D-Bsbha)
    Shelf mark: Kgl. Schauspiele Berlin, Nachl. 230

    Physical Description

    • 1 Bl. (2 b. S.)
    • Entwurf-Diktat m. e. U.
    • Neben dem Randabschnitt Versandvermerk von fremder Hand: “d 24ten Februar abgesendet.”
  • 2. Text Source: Copy: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Shelf mark: Mus. ms. theor. 1018, Bl. 2

    Physical Description

    • Kopisten-Abschrift für Brühls Acta Privata zum Oberon

Text Constitution

  • “Verehrtester Herr Kapellmeister, teurer Freund!”added above
  • “Herzlichen DankHerzlich dankbar … gütige Nachricht, welche”added above
  • die“Ihre gütige” crossed out and replaced with “die
  • “Sich und”crossed out
  • die“das” overwritten with “die
  • “annehme”crossed out
  • Meinung zu erfahren“Ihren Rath” crossed out and replaced with “Meinung zu erfahren
  • “dieser Oper”added in the margin
  • “so daß”crossed out
  • W“w” overwritten with “W
  • “nun also die wegen deradded above
  • “der”crossed out
  • neuer“dort nun freien” crossed out and replaced with “neuer
  • der Zeit nach“nach Zeiten” crossed out and replaced with “der Zeit nach
  • “Ihr Werk,”crossed out
  • sie“es” crossed out and replaced with “sie
  • “habe”crossed out
  • “Königliche”crossed out
  • zu bringen gedächte“brächte könnte” crossed out and replaced with “zu bringen gedächte
  • nicht geben lassen können,“[…] verlieren” crossed out and replaced with “nicht geben lassen können,
  • Diese“Ueber diese” crossed out and replaced with “Diese
  • “mich”crossed out
  • gefälligst heben zu wollen“zu beruhigen” crossed out and replaced with “gefälligst heben zu wollen
  • “… die Freude habe Sie noch”ab hier bis Schluss einschließlich Datumsangabe am linken Rand quer notiert
  • “guten”crossed out

Commentary

  • “… Erfolge Ihrer Euryanthe zu benachrichtigen”Die Erstaufführung der Euryanthe in Berlin erfolgte am 23. Dezember 1825; weitere Vorstellungen am 28. Dezember, am 4. und 16. Januar sowie am 10. Februar 1826. Die Rezension über die Januarvorstellungen ist gegenüber den Erstaufführungs-Besprechungen eher verhalten, vgl. Aufführungsbesprechung.

Readings

  • Text Source 1: Herzlichen Dank
    Text Source 2: Herzlich dankbar
  • Text Source 1: Königl
    Text Source 2: Königlichen
  • Text Source 1: ,
    Text Source 2: !
  • Text Source 1: Königl:
    Text Source 2: Königlichen
  • Text Source 1: andern
    Text Source 2: anderen
  • Text Source 1: Euer
    Text Source 2: Ew:
  • Text Source 1: No text present.
    Text Source 2: pp (gezeichnet)

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