Carl Maria von Weber an Gottfried Weber in Mannheim
Karlsruhe, Montag, 17. Dezember 1810
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Kontext
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Korrespondenzstelle
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- 1810-12-07: von Weber
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- 1811-01-08: an Weber
- 1811-01-15: von Weber
Morgen ist mein GeburtstagT, was kann ich bessers thun als ein paar Worte in der grössten Eile mit Dir schwazzen denn die Post geht ab. ob ich lachen oder weinen soll* — — — das weiss man nicht — aber ich will lachen, will das Schiksal auslachen, vielleicht ärgert es sich und beglükt mich, mir selbst zum Trozze, — nun, es soll sich darin nicht geniren.
D. 21. ist mein Concert* im Museum. ob ich vor der Königin spielen werde, erfahre ich erst Morgen*.
Nun Adieu, alles Liebe Deinem Weibchen, Dusch, dem Herrn Friederich in den Windeln, und Dir einen herzlichen Kuss, von Deinem Weber.
Apparat
Incipit
„Morgen ist mein Geburtstag, was kann ich bessers thun als ein “
Generalvermerk
Textwiedergabe noch nach dem Erstdruck
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit
Überlieferung in 2 Textzeugen
-
1. Textzeuge: In Privatbesitz
Provenienz
- Schneider (Tutzing), Kat. 316 (1990), Nr. 185
- lt. Liste von Kaiser (vor 1918) im Besitz von Louis Koch, Frankfurt
Dazugehörige Textwiedergaben
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Caecilia Bd. 15 (1833), S. 57–58
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Bollert/Lemke 1972, S. 20
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2. Textzeuge: Caecilia Bd. 15 (1833), S. 57–58
Themenkommentare
Einzelstellenerläuterung
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„ob ich lachen oder weinen soll“ Bezieht sich wohl auf die fehlgeschlagenen Anstellungspläne in Mannheim, vgl. Brief Webers an Johann Gänsbacher vom 7. Dezember 1810.
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„D. 21. ist mein Concert“ Am 13. Dezember traf Weber in Karlsruhe ein; erst am 17. Dezember gelang es ihm, einen Termin für das geplante Konzert zu erhalten (vgl. Tagebuch 13.–17. Dezember). Über das Konzert, in dem u. a. die Ouvertüre zur Silvana erklang, findet sich lediglich eine kurze Notiz im Morgenblatt für gebildete Stände vom 12. Januar 1811 (vgl. Korrespondenz-Nachrichten aus Karlsruhe).
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„vor der Königin … ich erst Morgen“Zu dem Auftritt vor der Königin, mit der Weber wegen seiner geplanten Reise nach München Kontakt suchte, ist es nicht gekommen (vgl. Tagebuch 15. Dezember 1810 u. Brief Webers an Johann Gänsbacher vom 13. Januar 1811), da Karoline von Bayern am 21. Dezember abreiste.