Carl Maria von Weber an Ignaz Franz Edler von Mosel in Wien
Dresden, Donnerstag, 27. Februar 1817

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S: Wohlgebohren

dem k: k: wirklichen Hof-Sekretär

Herrn v. Mosel

zu

Wien

Abzugeben in der k: k: Burg.

im Amalienhof, beim

ObersthofMeister-Amt.

Theuerster Freund!

Herzlich hat mich Ihr lieber Brief vom 15 huj: erfreut, der Ihr mir erhaltenes Andenken so schön ausspricht, erhalten Sie mir daßelbe so lebhaft als das Ihrige in mir wohnt, und ich kann nicht mehr wünschen.      Unser Intendant Graf Vizthum hat auf meinen Antrag Ihren Cyrus angenomen und seinem in Wien anwesenden Bruder K: Sächs: OberstStallMster Graf Vizthum Excellenz, aufgetragen Ihnen das Honorar mit 50 # auszuzahlen, wornach ich Sie bitte unserm Winkler die Part: einzuhändigen*.      ich freue mich sehr darauf diese[s] neue Erzeugniß Ihres Geistes zu sehen, und so Gott will und unser Personale bald im Stand ist, aufzuführen mit aller Liebe und Aufmerksamkeit die ein solches Werk verdient*.

Beide Opern zugleich zu kaufen, erlauben die Verhältniße in diesem Augenblikke nicht, doch gebe ich die Hoffnung auf meinen Salem nicht auf*. ich glaubte aber die Verbreitung der Neueren müste Ihnen in jeder Hinsicht angenehmer sein.      Des Zeugniß des würdigen Veteran Salieri hätten Sie nicht bedurft*, aber ich habe mich deßen doch erfreut.      Ich höre von einer Musikalischen Zeitung* die in Wien erscheinen soll. Was ist es damit? wer giebt sie heraus*, und hat man sich etwas davon zu versprechen?

Verzeihen Sie heute meine Kürze, unter dem Drang unzähliger Geschäfte.       Empfehlen Sie mich aufs ergebenste Ihrer liebenswürdigen talentvollen Gattin, und behalten Sie lieb

Ihren
Freund
v: Weber

Apparat

Zusammenfassung

teilt mit, dass sein Vorschlag, Mosels Cyrus in Dresden aufzuführen, von Vitzthum gebilligt worden sei; das Honorar werde Mosel durch K.A. Vitzthum ausgezahlt; bedauert, den Salem vorerst nicht geben zu können; fragt an wegen Erscheinen einer musikalischen Zeitung in Wien

Incipit

Herzlich hat mich Ihr lieber Brief vom 15. huj erfreut

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Wien (A), Österreichische Nationalbibliothek, Handschriften- u. Inkunabelslg., (A-Wn)
    Signatur: Autogr. 7/124-7

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (2 b. S. einschl. Adr.)
    • Siegelrest u. -loch
    • am oberen Rand der Adressenseite Nummerierung und Empfangsvermerk von Mosel: N:2. | „empfangen am 6. März 1816.“

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Schmid, Anton: Briefe von Carl Maria von Weber an den verstorbenen k. k. Hofrath Franz Edlen von Mosel, in: Wiener allgemeine Musik-Zeitung, Jg. 6 (1846), No. 120 (6. Oktober 1846), S. 481

    Einzelstellenerläuterung

    • „… unserm Winkler die Part: einzuhändigen“Zum Grund des Wien-Besuches des Dresdner Theatermalers G. F. Winkler vgl. Webers Brief vom 7. Februar 1817 an Mosel.
    • „… die ein solches Werk verdient“Die Oper kam in Dresden nicht zur Aufführung.
    • „… auf meinen Salem nicht auf“Auch dieses Werk wurde in Dresden nicht aufgeführt.
    • „… Salieri hätten Sie nicht bedurft“Laut Webers Beitrag für die Abend-Zeitung vom 10. Juli 1818 hatte Salieri Mosels Oper zum „capo d’opera“ erklärt.
    • „… höre von einer Musikalischen Zeitung“Allgemeine musikalische Zeitung mit besonderer Rücksicht auf den österreichischen Kaiserstaat, Jg. 1 (1817).
    • „… damit? wer giebt sie heraus“Die Redaktion besorgte Ignaz Xaver von Seyfried, Verlag war S. A. Steiner & Comp., den Druck besorgte Anton Strauss.

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