Carl Maria von Weber an Friedrich Kind in Dresden
Dresden, Montag, 15. Oktober 1821
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Kontext
Absolute Chronologie
Vorausgehend
- 1821-10-14: an Konzert-Verein Dresden
- 1821-10-15: von Weyse
Folgend
- 1821-10-15: an Könneritz
- 1821-10-19: von Stobwasser
Korrespondenzstelle
Vorausgehend
- 1821-08-01: an Kind
- 1821-07-28: von Kind
Folgend
- 1821-11-27: an Kind
Herrn Hofrath Kind
Wohlgebohren.
Mein theurer Freund!
Beikomende fatale Nachrichten* erhielte ich Gestern aus Wien. ich wollte Ihnen erst den Verdruß erspahren den ich schon einmal geschlukt hatte. aber bei reiferer Ueberlegung sehe ich doch daß Sie es wißen müßen. seit 3 Tagen hüte ich das Haus, und bin unwohl sonst wäre ich selbst gekommen. was ist da zu thun? – – O vielgeliebte Wiener Censur*. Wir müßen darüber sprechen. mich finden Sie gewiß.
Alles herzliche an Ihr liebes H‡aus. stets und immer
Ihr W:
d: 15t 8b 1821.
Apparat
Zusammenfassung
übersendet Kind den Bescheid der Wiener Zensurbehörde (Freischütz betr.), der ihn sehr verdrossen habe
Incipit
„Beikommende fatale Nachrichten erhielt ich“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit
Überlieferung
-
Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
Signatur: Weberiana Cl. II A b, 19Quellenbeschreibung
- 1 Bl. (2 b. S. einschl. Adr.)
- Siegelrest u. -loch
- unter Bezugnahme auf die Nummerierung im Freischütz-Buch von F. W. Jähns auf der Briefseite unten rechts mit „32“ gezählt (Bleistift)
Provenienz
- F. W. Jähns erwarb Anfang Juli 1847 bei T. O. Weigel als erste Weber-Briefe für seine Sammlung Weberiana eine Serie von 25 Schreiben Webers an Kind; vgl. Max Jähns, Familiengemälde, S. 279. Davon gehören noch 22 (darunter dieser) zum Bestand, ein weiterer wurde von Jähns dem Hosterwitzer Weber-Haus gestiftet.
Dazugehörige Textwiedergaben
-
Kind, Friedrich: Briefe von Karl Maria v. Weber, an Friedrich Kind, in: Zeitung für die elegante Welt, Jg. 32, Nr. 123 (26. Juni 1832), Sp. 979
-
Kind: Freischütz-Buch, S. 167 (Nr. 32)
-
MMW II, S. 345
Textkonstitution
-
„H“gelöschter Text nicht lesbar
Einzelstellenerläuterung
-
„Beikomende fatale Nachrichten“Vermutlich in einem Brief von Johann Christoph Grünbaum, vgl. Tagebuch, 14. Oktober 1821.
-
„Wiener Censur“Was Weber über die zensierte Wiener Fassung des Freischütz zu diesem Zeitpunkt wußte, geht aus seinem Brief an Lichtenstein vom 18. Oktober und einem Brief von Kind an Friedrich Rochlitz vom 23. Oktober 1821 hervor. Zur Wiener Zensurfassung vgl. Reiber, S. 112–134.