Carl Maria von Weber an Carl Graf von Brühl in Berlin
Dresden, Montag, 3. Dezember 1821

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Hochgeborner Herr Graf!
Hochgeehrter Herr!

Mein Freyschütz soll — Allerhöchstem Willen gemäß — nun auch hier gegeben werden*. Hr. Gehr. Rath von Könneritz haben mir also aufgetragen, Hochdieselben ergebenst zu bitten, uns eine Eule u. den rothen Todtenkopf des Samiel, wo er im Felsen erscheint* — nach den Mustern der Berliner Bühne gütigst machen zu lassen; u. zwar ersuchen der Herr Gehr. Rath Ew. Hochgeboren um baldigste Gewährung dieser Bitte, da nach dem neuen Jahr der Freyschütz die erste Oper sein soll.

Der vollständige Erfolg der Oper in Wien* hat gewiß auch Ew. Hochgeboren mir stets geschenkte Theilnahme erregt. Schon nach den ersten 3 Darstellungen* erhielt ich von Hr. Barbaja den Ruf, eine neue Oper in Wien selbst zu schreiben, was künftigen Sommer wohl geschehen wird.

Ew. Hochgeboren haben meine Ihnen vielleicht unbescheiden erschienene Frage des letzten Briefes* mit Stillschweigen gestraft. Könnten Sie aber in meinem Innern lesen, wie nur die wärmste Anhänglichkeit an Ihre Person u. Sorge für Ihr Wohl sie mir diktirten, Sie würden demjenigen nicht zürnen, der stets mit unwandelbarer Achtung u. Liebe sich nennen wird

Ew. Hochgeboren herzlichst ergebener
C. M. v. Weber.

Apparat

Zusammenfassung

da der Freischütz in Dresden gegeben werden solle, bittet er eine Eule u. einen Totenkopf nach Berliner Muster anfertigen zu lassen; erwähnt Erfolg des Freischütz in Wien und Auftrag Barbajas

Incipit

Mein Freischütz soll — Allerhöchstem Willen gemäß —

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Kopie: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: Weberiana Cl. II B, 1. a., Nr. 31, S. 33

    Quellenbeschreibung

    • Kopie von Ida Jähns

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Brühl, S. 35 (Nr. 33)

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