Carl Maria von Weber an Gottfried Weber in Darmstadt
Dresden, Montag, 23. Januar 1826
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Kontext
Absolute Chronologie
Vorausgehend
- 1826-01-23: an Schimon
- 1826-01-15: von Schimon
Folgend
- 1826-01-23: an Schlesinger
- 1826-01-27: von Smart
Korrespondenzstelle
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- 1825-11-29: an Weber
- 1825-12-17: von Weber
Folgend
- 1826-02-03: an Weber
- 1826-02-02: von Weber
Den 17. December im Troubel der Proben, erhielt ich Deinen lieben Brief. Nun ich zurück bin, in Arbeit versunken, und ernstliche Reiseanstalten mache, wird es immer leider wahrer, dass Du wohl schwerlich mit uns die Reise machen wirst*. Vor der Hand nun die Notiz, dass ich den 15t Februar abzureisen gedenke, und in 4 Tagen Frankfurt zu erreichen hoffe, wo ich einen Tag wegen Geldgeschäften bleiben muss. Doch schreibe ich Dir nocheinmal vor meiner Abreise. Mariottinis Abschrift* hat keine Jahreszahl. Unser Kammer-Sänger Miksch besitzt sie. Ich habe mich falsch ausgedrückt, die hiesige Aufführung damals ( – lauter mündliche Notizen – ) geschah nach einer Partitur, von welcher Mariottini seine Abschrift nahm. Diese Stimmen sind noch da, und werden zuweilen gebraucht. Deine Theorie* ist eingekommen und hoffentlich hast du den Beweiss der Königl. Anerkennung schon in Händen*. Möge er Dich freuen. Euryanthe hat, wie ich folgere, in Darmstadt missfallen, denn dass Du Kerl so zerstreut sein solltest mir gar nichts von der Aufführung selbst, sondern nur von der nicht geschehenen Wiederholung zu sprechen, wär doch gar toll*. Nun, ein Darmstädter Durchfall kann schon durch 2 Erfolge wie in Berlin und München curirt werden*.
Auf baldiges Wiedersehen, du altes treues Herz, wo ich Dir viel von Meyerbeer erzählen will, der Bräutigam ist*. Immer in Liebe Dein Weber.
Apparat
Zusammenfassung
bedauert, dass Gottfried Weber ihn nicht auf der Reise begleiten kann; erläutert Reiseplan; betr. Mariottinis Abschrift des Mozartschen Requiems; erwähnt Eintreffen von G. Webers Theorie der Tonsezkunst beim König; erkundigt sich nach Euryanthe-Aufführung in Darmstadt
Incipit
„Den 17. December im Troubel der Proben, erhielt ich“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit
Überlieferung
-
Textzeuge: Verbleib unbekannt
Provenienz
- Stargardt Kat. 548 (1960), Nr. 585
- Henrici Kat. 152 (1929), Nr. 602
- List & Franke (1./2. Okt. 1888), Nr. 706
Dazugehörige Textwiedergaben
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Anon.: „Eine Reihenfolge von Briefen C. M. v. Webers“ in: Caecilia Bd. 7 (1828), Heft 25, S. 38–39 (Nr. 18)
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Bollert/Lemke 1978, S. 96–97
Einzelstellenerläuterung
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„… uns die Reise machen wirst“Ursprünglich sollte Heinrich Baermann Weber auf seiner Reise nach London begleiten; vgl. Brief von Weber an Baermann vom 16. Mai 1825. Außerdem war Gottfried Weber als weiterer Reisegefährte im Gespräch, was sich jedoch zerschlug; vgl. dazu Brief von Weber an Gottfried Weber vom 3. Februar 1826 sowie ausführlicher Bernhard Maria Heinrich Schneeberger, Die Musikerfamilie Fürstenau: Untersuchungen zu Leben und Werk, Münster und Hamburg 1992, S. 253–262.
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„… vor meiner Abreise. Mariottinis Abschrift“Von Mozarts Requiem; vgl. Brief von Weber an Gottfried Weber vom 29. November 1825 .
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„… werden zuweilen gebraucht. Deine Theorie“Versuch einer geordneten Theorie der Tonsezkunst zum Selbstunterricht, mit Anmerkungen für Gelehrtere, Mainz: Schott, Bd. 1–4, 1817–21.
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„… Königl. Anerkennung schon in Händen“Der sächsische König ließ Gottfried Weber „als Anerkennung seiner Verdienste, namentlich um die Theorie der Tonkunst“ einen „Brillantring von bedeutendem Werthe“ übersenden; vgl. AmZ, Jg. 28, Nr. 29 (19. Juli 1826), Sp. 479.