Carl Graf von Brühl to Ignaz Franz Edler von Mosel in Wien
Berlin, Monday, September 23, 1816
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Absolute Chronology
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- 1816-08-01: to Mosel
- 1816-07-01: from Weber
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- 1816-12-29: to Weber
- 1816-11-18: from Hoffmann
Direct Context
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- 1816-08-01: to Mosel
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Sehr leid thut mir, daß Ew Wohlgeborn über das Anerbiethen der 30 Friedrichsd’or für Ihre Oper Sich einigermaßen gekränkt fühlen und diesen Preiß für zu niedrig erachten. –
Mit Vergnügen würde ich Ihnen nach dem bedeutenden Rufe, welchen Ew Wohlgeborn in der Wiener Kunstwelt sich erworben, ein erhöhtes Honorar angebothen haben, wenn es nicht gegen das allgemein angenommene Gesetz der hiesigen Theater Casse liefe – für das Werk eines hier noch unbekannten Meisters mehr als 30 Friedrichsd’or zu zahlen. –
Mit großer Bereitwilligkeit und zum Beweise meiner Anerkennung werde ich indeß bei Aufführung derselben darauf Rücksicht nehmen, Ew. Wohlgeborn einen angenmessenen Nachschuß zu zahlen, wenn die Oper bei dem hiesigen Publikum wie ich hoffe und nicht bezweifle, eine vorzüglich günstige Aufnahme erhalten wird.
Herr Hofschauspieler Sannens ist der Commissionair der hiesigen Bühne und bitte ich Ew Wohlgeborn demselben eine Quittung über 30 Stck Friedrichsd’or gefälligst einzuhändigen, welche derselbe sofort an mich wird gelangen laßen. – Partitur und Textbuch werden Dieselben gefälligst gleichfalls zur weiteren Besorgung an denselben überliefern.
Die in Ihrem Briefe zulezt ausgesprochene Bedingung vertsteht sich von selbst. Die Oper ist und bleibt ausschließlich Ihr Eigenthum und kann von mir ohne Ihre Zustimmung an kein anderes Theater gegeben werden, so wie ich auf das von Ihnen gegebene Versprechen nehmen zu dürfen glaube, daß wenn Ihr Werk in diesem Winter noch aufgeführt werden kann, Sie es bis dahin keiner andern Bühne überlaßen wollen.
Schon im Voraus freue ich mich auf die nähere Bekanntschaft Ihres intereßanten Kunstwerks und verharre mit ausgezeichneter Achtung und Ergebenheit
Carl Graf Brühl
Berlin
den 23 September 1816
Editorial
Summary
bedauert, dass Mosel mit 30 Frd. für Cyrus und Astyages nicht einverstanden ist, kann aber höchstens bei großem Erfolg einen Nachschlag gewähren; er solle die Quittung und das Material an Hofschauspieler Sannens schicken; freut sich auf die Bekanntschaft mit Mosels Oper
Incipit
“Sehr leid thut mir, daß Ew Wohlgeborn über das Anerbiethen”
Responsibilities
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit