Caroline von Weber an Gottfried Weber in Darmstadt
Dresden, Freitag, 30. Juni 1826

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Schon wieder schreibe ich Ihnen, um Ihnen eine Bitte ans Herz zu legen. Wollen Sie wohl die Güte haben, den Musikhändler Schott in meinem Namen oder nur so unter der Hand zu fragen, ob er wohl die 3 Partituren des ‚Freischütz‘, der ‚Euryanthe‘ und des ‚Oberon‘ kaufen wollte. Letztere trete ich ihm dann gleich ab mit dem Recht, ihn im Namen der Witwe an die Bühnen zu verkaufen – als Weber’s letztes Werk hoffe ich dafür etwas Bedeutendes erhalten zu können*. Meine Lage ist, den schweren Kummer um den Verlust des besten Mannes abgerechnet, höchst peinlich: ich weiß nicht, was aus uns werden wird. Von der Pension von 150 Thalern können wir nicht leben, Vermögen hat Weber fast gar keins hinterlassen; die Benefice in England ist ganz schlecht ausgefallen und, was er sonst dort erspart, wird die Kosten abgerechnet sehr unbedeutend sein. Auf den Verkauf des ‚Oberon‘ setze ich noch einiges Vertrauen und bitte Sie mir behilflich zu sein. Wären die vielen teilnehmenden Freunde nicht, ich würde meine Lage beklagenswert nennen. Doch Gott wird helfen! ich will noch nicht verzagen. Stehen Sie mir mit Ihren Rate bei und sagen Sie mir, was Sie für das Beste halten. Mit Sehnsucht sehe ich einem Brief von Ihnen entgegen. Verzeihen Sie es mir, wenn die hilflose Frau Ihres treusten Freundes Sie belästigt. […]

Apparat

Zusammenfassung

bittet ihn, Schott zu fragen, ob er die Partituren von Webers drei großen Opern kaufen wolle; schildert ihre finanziellen Sorgen

Incipit

Schon wieder schreibe ich Ihnen, um

Überlieferung

  • Textzeuge: Wilhelm Altmann, „Aus Gottfried Weber’s brieflichem Nachlass“, in: SIMG, Jg. 10 (1908/1909), S. 503 (Auszug)

    Einzelstellenerläuterung

    • „… etwas Bedeutendes erhalten zu können“Der Verlag ging nicht auf das Angebot ein.

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