Caroline von Weber an Carl Graf von Brühl in Berlin
Dresden, Montag, 3. Dezember 1827
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Euer Exzelenz geehrtes Schreiben vom 28t Nov. hat mir unendlich viel Freude gemacht, indem es mir die angenehme Hoffnung bestätigde das Sie, verehrter Herr Graf meinen verewigten Gatten noch das Wohlwollen schenken, deßen er sich im Leben erfreuen durfte.
Nicht einen Augenblik habe ich Euer Exzelenz gütige Gesinnung, das Wohl meiner Kinder betreffend bezweifeld, und stets den ungünstigen Verhältnißen, und den üblen Gesinnungen anderer, die Hemmung des Guten beygemeßen, welches Ihr Herz gewiß für uns zu bezweken wünschte.
Nach allem aber, was wir von Berlin aus, über die Verhandlungen, den Oberon betreffend hören muß jede Rüksicht auf das Honorar, ganz zur Nebensache werden, und uns muß einzig daran liegen, die Oper, gutbesezt in Scene zu wißen. Sowohl der Vormund meiner Kinder, als ich, sind daher der Meinung: Daß jedes Honorar uns annehmbar wird, wenn man uns zugleich den Wunsch erfüllt: Daß nur Sie, verehrter Herr Graf die Besetzung der Oper übernehmen damit nicht die Ehre meines guten Mannes der Willkühr bös gesinnter Menschen preiß gegeben werde. Darf ich auf die Erfüllung dieser Bitte hoffen, dann sehe ich mit freudiger Zuversicht der Aufführung des Oberon entgegen; müste aber das Schiksal der Oper einzig in die Hände des Mannes gelegt werden, deßen Herz selbst durch den Tod des Gehaßten nicht versöhnt werden konnte; würden es dann Euer Exzelenz nicht auch meiner Pflicht gemäß halten, wenn ich die Partitur ganz zurük nehme?
Durch Euer Exzelenz mich so ehrendes Vertrauen habe ich mich berechtigt gehalten, daßelbe offen, und ohne Rükhalt zu erwiedern, auch habe ich Herrn Hofrath Winkler gebeten, das Wesendlichste meines Briefs, Euer Exzelenz ofizielle, auf das frühere Schreiben zu antworten.
Indem ich nochmals innig für die mir erzeichte große Güte danke, bin ich mit der grösten Hochachtung
Euer Exzelenzergebene Dienerin
Caroline von WeberDr: 3t Dez: 1827.
Apparat
Zusammenfassung
ihr liegt vor allem daran, dass der Oberon gut besetzt gegeben wird, daher sei sie auch in Absprache mit Theodor Winkler bereit, das niedrigere Honorar von 600 Talern zu akzeptieren; auf keinen Fall solle Spontini an der Aufführung beteiligt sein
Incipit
„Euer Exzelenz geehrtes Schreiben vom 28t Nov. hat mir unendlich viel Freude gemacht“