Adolph Martin Schlesinger an Caroline von Weber in Dresden
Berlin, Dienstag, 25. Dezember 1827
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Kontext
Absolute Chronologie
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- 1827-12-18: an Haslinger
- 1826-09-25: von Weber
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- 1828-01-31: an Kruschwitz
- 1828-07-11: von Weber
Korrespondenzstelle
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- 1826-08-05: an Weber
- 1826-09-25: von Weber
Folgend
- 1828-07-16: an Weber
- 1828-07-11: von Weber
Ihre Hochwohlgeboren der Frau Kapellm von Weber
Schon seit längerer Zeit hörte ich sowohl vom Grafen als von H. Spontini, daß der Oberon endlich jetzt auf dem Königlichen Theater wo allein er wirdig gegeben werden kan, zur Aufführung kommen soll, und letzterer scheint viel Eifer dafür zu haben indem er sehr wohl versteht daß er die schwere Aufgabe die Gunst des Publikums wieder zu erringen, nur durch baldige und würdige Aufführung des Oberons lösen kann. Ich gebe Ihnen daher den freundschaftlichen Rath schreiben Sie Herrn Spontini daß es Ihr sehnlichster Wunsch sei daß die Oper folgendermaßen besetzt werde:
Rezia, Mad Schulz. – Fatima Mad. Seidler. – Hüon. Hr. Bader. Oberon H. Stümer – Scherasmin. Hr. Devrient d. J. – Puck Mlle Hoffmann – Meermädchen Mlle Carl. –
So wird die Oper gewiß Furore machen und eine große Anzahl von Vorstellungen haben. Der Baron Lichtenstein sagte mir gestern, daß das Theater bis jetzt die Partitur nicht habe, eilen Sie ja, sie demselben zu senden, damit es nicht die Entschuldigung, sie zu später erhalten zu haben, hat.
Die obengenannte Besetzung der Rezia und Fatime | ist durchaus nothwendig, denn nur Mad. Seidler kann hier die liebliche Partie der Fatime singen und spielen. Mein Sohn wird hoffentlich ganz nach Ihren Wünschen Ihre Sache in Paris geführt haben; ich sandte ihm, wie ich bereits die Ehre hatte Ihnen zu schreiben, gleich nach Empfang Ihres Briefes die Partitur der Oper, und ich ersuche Sie mir gefälligst eine Copie der Partitur baldigst zukommen zu lassen da ich sie noch zu einigen Arangemants gebrauche
[ohne Unterschrift]
Apparat
Zusammenfassung
hat von Brühl u. Spontini gehört, dass Oberon gegeben werden solle u. bittet sie, an Spontini zu schreiben und die angegebene Besetzung zu fordern, da das Werk nur dann Erfolg haben könne; bittet, die Partitur möglichst bald nach Berlin zu senden, auch um weitere Arrangements anfertigen zu können
Incipit
„Schon seit längerer Zeit hörte ich sowohl vom Grafen“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Joachim Veit
Überlieferung
-
Textzeuge: Entwurf: Erzhausen (D), Archiv des Verlags Robert Lienau (D-ERZrl)
Signatur: Kopierbuch Schlesinger 1826–1833, S. 259–260