Carl Graf von Brühl an Caroline von Weber in Dresden
Berlin, Mittwoch, 28. November 1827
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Kontext
Absolute Chronologie
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- 1827-11-22: an Weber
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- 1827-12-16: an Lichtenstein
- 1827-11-30: von Winkler
Korrespondenzstelle
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- 1827-11-22: an Weber
- 1827-06-19: von Weber
Folgend
- 1827-12-26: an Weber
- 1827-12-03: von Weber
Da mir vor allem daran liegt, nie und in keinem Verhältnisse des Lebens zweideutig zu erscheinen, so beeile ich mich Ihnen verehrte Frau von Weber zu sagen, daß ich an dem Ihnen von mir neulich geschriebenen Briefe, keinen andern Theil habe, als daß ich ihn – auf Veranlassung – abgefaßt und unterschrieben habe, da es leider mein Amt und Geschäft erheischte dies zu thun.
Der Innhalt des Schreibens ist meinen Gesinnungen nach, durchaus unpassend, und gegen meine Ueberzeugung. – Ich habe mich mehr als einmal, mündlich und schriftlich darüber erklärt, daß ich unter den obwaltenden Umständen‡ Verhältnissen ein Honorar von 800 rth für die Oper Oberon keinesweges zu hoch finde, und diese meine Ansicht und Meinung hab ich nicht verändert, und werde sie nicht verändern! Im Gegentheil bin ich darin bestärkt worden, als ich erfahren daß auch das Königsstädter Theater Ihnen eine gleiche Summe geboten hat, wenn es den Alleinbesitz der Oper hätte erlangen können. –
Was Sie mir werthe Frau von Weber auf meinen offiziellen Brief zu antworten gedenken /: denn der gegenwärtige ist nur ein freundschaftliches Privatschreiben :/ – muß daher – ich bitte sehr – ganz ohne Rücksicht auf irgend etwas anders, als auf Ihr Interesse und das Ihrer Kinder geschehen, und Sie werden gewiß den General-Intendanten, von dem alten Freunde und treuen Verehrer Ihres verewigten Mannes zu unterscheiden wißen.
Mit aufrichtiger Hochachtung und Ergebenheit verharrendBrühlBerlin
d: 28ten Novbr:
1827.
Apparat
Zusammenfassung
entschuldigt sich für sein offizielles Schreiben vom 22. November; er hatte immer 800 Taler Honorar für den Oberon vorgesehen, dieselbe Summe, die mit dem Königsstädtischen Theater vereinbart gewesen sei; das heutige Schreiben sei nicht offiziell, sondern als ein freundschaftliches Privatschreiben zu verstehen
Incipit
„Da mir vor allem daran liegt, nie und in keinem Verhältnisse des Lebens zweideutig zu erscheinen“