Carl Graf von Brühl an Regierungsrat Gustav Adolph von Tzschoppe
Berlin, Freitag, 9. Dezember 1825

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An

des Königlichen Geheimen RegierungsRaths

Herrn Tzschoppe

Hochwohlgeboren

Ew. Hochwohlgeboren haben unterm 6ten d. M. Anstand genommen, die Rechnung des Noten Kopist Fleischer für Collationirung der Orchester Stimmen zur Oper Euryanthe, 24 rh betragend, zu legalisiren.

Ich habe in Bezug darauf, das beiliegende Original-Attest des Kapellmeister Seidel excitirt, woraus Ew. Hochwohlgeboren ersehen werden, warum diese Collationirung und diese Abänderungen geschehen. Der Musik-Inspector Berend hat mir die Sache in derselben Art berichtet, wie sie in dem Seidelschen Attest detaillirt ist, und dürfte nun die Zahlung wohl keinen Anstand mehr haben.

Der Kapellmeister von Weber hat nämlich bei der Aufführung seiner Oper in Dresden mehrere Abänderungen und Verkürzungen für die hiesige Bühne machen zu müssen geglaubt, welche nachträglich eingeschickt worden, nachdem die Orchester Stimmen bereits hier angelangt waren. Diese mußten also umgeändert und collationirt werden. Dergleichen Abänderungen der Componisten fallen bekanntlich oft vor, und der General Musik Director Spontini macht deren sogar, wie die Rechnungen darüber erweisen, fast nach jeder einzelnen Vorstellung seiner, selbst älteren Opern. Ferner haben sich allerdings einige Schreibfehler in den Stimmen gefunden, welche indeß nur den geringsten Theil der ganzen Arbeit ausmachen.

Da die Modulation[en] dieser Oper namentlich für die Saiten-Instrumente ganz besonders schwierig sind, so war es allerdings vom Kapellmeister Seidel vorsichtig gehandelt, auch noch die Verzeichnungen auf jedem einzelnen Blatt nachtragen zu lassen, und dies hat allerdings auch einige wenige Unkosten mehr gemacht. Indeß werden Sich Ew. Hochwohlgeboren überzeugen, daß dies alles keine | unnöthigen Ausgaben waren.

General-Intendant der Königlichen Schauspiele.
Graf Brühl

Apparat

Zusammenfassung

die Kollationierung der Orchester-Stimmen zur Berliner Erstaufführung der „Euryanthe“ betreffend

Incipit

Ew. Hochwohlgeboren haben unterm 6ten d. M. Anstand genommen,

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz

Überlieferung

  • Textzeuge: Berlin (D), Geheimes Staatsarchiv – Preußischer Kulturbesitz (D-Bga)
    Signatur: BPH = Brandenburgisch-Preußisches Hausarchiv, Rep 19 M, Nr. 5A, Bd. 1, Bl. 239r/v

    Quellenbeschreibung

    • Kopistenhand m. e. U.

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