Georg August von Griesinger an Carl August Böttiger in Dresden
Wien, Samstag, 22. Dezember 1821
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Die Oper von Spohr: Zemire und Azor, hat im Theater am Kärnthner Thor wenig Beifall gefunden; man fand sie kalt und genielos, so daß beim Schluß keine Hand klatschte*. Aber auch die Rossinische Oper: Armida hatte an der Wien schon bei der 3ten Vorstellung | ein halbleeres Haus*. Diesem Theater ist es sehr nachtheilig, daß auf höherm Befehl und aus moralischen Ursachen die in ihrer Art ganz einzigen Kinderballets haben abgeschaft werden müssen. Diese lokten hauptsächlich die Zuschauer in die Vorstadt. denn Opern Schauspiele p. p. sind doch immer beßer in der Stadt aufgeführt.
Es sind die Blätter 285. u. 286. der Abend-Zeitung die mir fehlen.
Das Gerücht von Kellers Anstellung in hiesigen Diensten ist alt, hat sich aber bis jezt nicht bestätigt.
Hier sind unterdessen einige Wiener Neujahrswünsche.
Die Reise nach Dieppe habe ich nicht gesehen*.
Apparat
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Capelle, Irmlind
Überlieferung
-
Textzeuge: Dresden (D), Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek (D-Dl)
Signatur: Mscr. Dresd. h 37:4, Bd. 64, Nr. 98
Einzelstellenerläuterung
-
„… 3ten Vorstellung ein halbleeres Haus“Die Oper hatte am 11. Dezember 1821 am Theater an der Wien Premiere; zum Presseecho vgl. den Kommentar zum Brief von M. Hauptmann an L. Spohr vom 6. Februar 1822. Die dritte Vorstellung fand am 14. Dezember 1822 statt. Es sangen A. Schütz (Armida), C. Schütz (Gottfried von Bouillon), F. Jäger (Rinald), A. Haizinger (Gernand), J. Rauscher (Ubald) und J. Spitzeder (Hidraot).