Carl Maria von Weber an Johann Gänsbacher in Prag
Berlin, Samstag, 23. Mai 1812
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Kontext
Absolute Chronologie
Vorausgehend
- 1812-05-16: an Gänsbacher
- 1812-05-20: von Meyerbeer
Folgend
- 1812-05-23: an Danzi
- 1812-06-03: von Danzi
Korrespondenzstelle
Vorausgehend
- 1812-05-16: an Gänsbacher
- 1812-05-08: von Gänsbacher
Folgend
- 1812-07-14: an Gänsbacher
- 1812-06-12: von Gänsbacher
S: Wohlgebohren
berühmten Compositeur
bey S: Exellenz dem Grafen Firmian
zu
im Saatzer Kreise
in Böhmen
Lieber Bruder!
In höchster Eile nur einige Zeilen. H: Schnabel KapellMstr am Dom zu Breslau ist hier, ich habe ihm von deinen schlechten Compositionen gesprochen*, und er brennt vor Begierde deine Meßen, Vespern pp zu besizzen, schreibe mir daher umgehend ein Verzeichniß nebst Preisen in Ducaten oder Fried: d’or. er bleibt nur über 14 Tage hier, und wünscht sehr noch Antwort hier zu erhalten, darum antworte mir sogleich. Mit ihm ist mein alter inniger Freund Berner hier*, der als Comp: und Klavierspieler ausgezeichnet ist auch gut schreibt. da ich nicht Zeit habe der Verfaßung gemäß ein ◯ zu schreiben, so hole ich die Stimmen einzeln ein, wenn ich ihn werth finden sollte, nicht aufgehalten zu sein. auch hierüber schreibe mir sogleich.
ich kann dir weiter nichts schreiben als daß ich gesund bin, und ewig dein Bruder W: B: d: 23t‡ May 1812.
Apparat
Zusammenfassung
Schnabel aus Breslau wünsche G's Messen, Vespern pp. zu besitzen, er bittet um Verzeichnis vor dessen Abreise; mit ihm sei Berner da, den er dem Verein als Mitglied vorschlägt und um Zustimmung bittet
Incipit
„In höchster Eile nur einige Zeilen. H: Schnabel“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit
Überlieferung
-
Textzeuge: Wien (A), Wien, Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Bibliothek (A-Wgm)
Signatur: Weber an Gänsbacher 19Quellenbeschreibung
- 1 Bl. (2 b. S. einschl. Adr.)
- Siegeleinriss
- Postvermerke zur Adesse von fremder Hand: die dreizeilige Ortsangabe durchgestrichen und darüber notiert: „Prag“, davor mit blasserer Tinte: „Retour“
- am unteren Rand von 1r Echtheitsbestätigung von F. W. Jähns : „Eigenhändig von C. Maria v. Weber.“
Textkonstitution
-
„… W: B: d: 23 t“versehentlich zweimal ’d:’ geschrieben und durch überschriebene 3 korrigiert, 2 davor ergänzt
Einzelstellenerläuterung
-
„… von deinen schlechten Compositionen gesprochen“Die Begegnung ist im Tagebuch nicht vermerkt.