Montag, 18. Februar 1822
Wien
d: 18t an Lina geschrieben. Besuche von Pechatschek. ¾ 11 Uhr Fiaker
genommen. 1 seiden Hut gekauft
zu Sonnleithner, Geimüller. Mosel. Cerini. Prinz Friedrich*. Graf
Schulenburg. Griesinger. Treitschke. Palfy. Administr:‡ Duport
Koppelwieser. Mittag im Erzherzog Carl
um 3 Uhr. Suppe. Fleisch. Schüll*. Mehlsp:‡ Wein.
zur Grünbaum. Schröder. Weigl. Abends die Wiedner im
Kärnt: thor, Italiana in Alg. gut. Mad: Schütz, Mezzo
Sopr: Jäger, sehr brav. Delle:‡ Dermer hübsch. Fröhlich
nichts. Spizeder gute Stimme. komik. Seipelt. Stimme schön
will singen*. dann noch mit Koppelwieser auf dem
Ball. verzehrt, und Mantel
Fiaker auf 3 ½ Stund
um 2 Uhr im Bett.
Apparat
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Dagmar Beck
- Kommentar
- Dagmar Beck; Frank Ziegler
Überlieferung
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Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (D-B)
Signatur: Mus. ms. autogr. theor. C. M. v. Weber WFN 1Provenienz
- Umwandlung der Dauerleihgabe in eine Schenkung durch Hans-Jürgen Freiherr von Weber am 15. November 1986
- bis 1986 in Familienbesitz (seit 1956 bereits als Dauerleihgabe in der Berliner Staatsbibliothek)
Einzelstellenerläuterung
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„Administr:“Abk. von „Administrator“.
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„… 3 Uhr. Suppe. Fleisch. Schüll“Schill = Zander.
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„Mehlsp:“Abk. von „Mehlspeise“.
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„Delle:“Abk. von „Demoiselle“.
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„… . Stimme schön will singen“A. Schütz sang die Titelpartie (Isabella), F. Jäger den Lindoro, B. Dermer die Zulma, J. Fröhlich die Elvira, J. Spitzeder den Thaddäus und J. Seipelt den Mustapha. Mit den „Wiednern“ meint Weber die Gesellschaft des Theaters an der Wien, die ab Dezember 1821 mit der Hoftheatergesellschaft fusioniert worden war; vgl. u. a. AmZ, Jg. 24, Nr. 4 (23. Januar 1822), Sp. 58. Zur Aufführung vgl. auch Webers Brief an seine Frau vom 16.–20. Februar 1822 (Briefteil vom 19. Februar).