Donnerstag, 7. März 1822
Wien
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d: 7t Besuche. Benelli. Schlegel. Steiner. Mosel. Fiaker
Mittag bei Krauß*. etwas geschlafen. Tr.‡
Abends den Freyschützen dirigirt, Benefiz der Schröder*. Mehr
Enthusiasmus kann es nicht geben*, und ich zittre vor der Zukunft
da es kaum möglich ist höher zu steigen. ich wurde
mit einem 3maligen Beifallsturm empfangen. der eben
so nach der Ouverture losbrach. alle Musikstükke appl:‡ in vielen
2 – 3 mal. Lach Chor*, und Trinklied* Da C:‡ nach dem 1t Akt 2 mal
herausger: Loorber Kranz. Gedichte*. am Ende wieder
2 mal. jedes mal empfangen. dann noch im Erz-
herzog Carl bis ½ 1 Uhr
|10. gr8 pf
|10 gr8. pf
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|16 gr–
Apparat
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Dagmar Beck
- Kommentar
- Dagmar Beck; Frank Ziegler
Überlieferung
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Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (D-B)
Signatur: Mus. ms. autogr. theor. C. M. v. Weber WFN 1Provenienz
- Umwandlung der Dauerleihgabe in eine Schenkung durch Hans-Jürgen Freiherr von Weber am 15. November 1986
- bis 1986 in Familienbesitz (seit 1956 bereits als Dauerleihgabe in der Berliner Staatsbibliothek)
Einzelstellenerläuterung
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„Tr.“Abk. von „Trinkgeld“.
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„… dirigirt , Benefiz der Schröder“Besetzung: J. M. Vogl (Ritter Hugo = Ottokar), C. Weinmüller (Cuno), W. Schröder (Agathe), B. Vio (Ännchen), F. A. Forti (Kaspar), F. Rosner (Max), J. Gottdank (Kilian) und die Herren Prinz und Albert (Jäger).
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„… Enthusiasmus kann es nicht geben“Zur Aufführung im Kärntnertortheater vgl. auch Webers Brief an seine Frau vom [7.–]9. März 1822, die Tagebuchnotizen von C. L. Costenoble, J. C. Rosenbaum und Matthias Franz Perth sowie die Wiener Polizeiberichte, zitiert in: Weber-Studien, Bd. 8 (S. 452–458).
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„appl:“Abk. von „applaudirt“.
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„… – 3 mal. Lach Chor“Aus der Introduktion Nr. 1.
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„… Lach Chor , und Trinklied“Nr. 4 des Kaspar.
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„C:“Abk. von „Capo“.
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„… mal herausger: Loorber Kranz. Gedichte“Eines der Gedichte (auf Atlas gedruckt und an einen Lorbeerkranz geknüpft, der aus der Loge der Sophie Schröder auf die Bühne geworfen wurde) stammte von Franz von Schober („Wohl kann die Zeit der Wahrheit sich entwöhnen“). Ein weiteres, von den Galerien verstreutes („Erschaffend dringt aus lichten Äther-Räumen“) wurde nachfolgend in mehreren Wiener Zeitschriften abgedruckt; sein Verfasser blieb anonym. Durch Caroline von Weber wurden beide Gedichte den Herausgebern der Dresdner Abend-Zeitung zugänglich gemacht, wo sie am 18. März 1822 publiziert wurden.