Deutschsprachiges Musiktheater-Repertoire des Prager Ständetheaters von 1807 bis Ostern 1813
Um Webers Einfluss auf das Prager Repertoire und seine Arbeitsleistung bei der Reorganisation der deutschen Oper am Ständetheater angemessen einschätzen zu können, ist die Kenntnis der Vorarbeit Wenzel Müllers in der Aufbauphase der deutschsprachigen Musiktheatersparte ab 1807 unabdingbar. So erscheint beispielsweise die teils erstaunlich geringe Zahl von Proben Webers im Vorfeld von Premieren verständlicher, wenn man weiß, dass das jeweilige Stück bereits zuvor auf dem Spielplan des Ständetheaters gestanden hatte, viele Orchestermusiker ihren Part also schon kannten. Etliche Premieren, die Weber während seiner Amtszeit vorbereitete, waren keine Erstaufführungen, sondern lediglich Neueinstudierungen in Prag bereits bekannter Werke (freilich mit weitgehend verändertem Sängerensemble).
Leider ist die Quellenbasis für einen Repertoireüberblick des Ständetheaters von Mai 1807 bis April 1813 sehr unausgewogen: Lässt sich bis Ende Juli 1808 der Tagesspielplan mühelos nachverfolgen, sind Informationen aus der nachfolgenden Zeit nur mit größerem Aufwand und bislang auch nur unvollständig zu ermitteln. Die nachfolgend gegebene Übersicht stellt einen ersten Versuch in dieser Hinsicht dar und soll zukünftig durch weitere Recherchen ergänzt (in Details möglicherweise auch korrigiert) werden. Für viele wichtige Hinweise in Vorbereitung dieser Arbeit danken wir Frau Dr. Jitka Ludvová aus Prag herzlich, ganz besonders für jenen auf die Protokollbücher zur Prager Theater-Zensur1. Frau Dr. Ludvová erarbeitet derzeit selbst einen Überblick über Prager Theater-Erstaufführungen (Schauspiel und Musiktheater) für den Zeitraum 1798 bis 1814 und unterstützte uns durch zahlreiche Anregungen.
Wenzel Müller war zu Beginn seiner Prager Tätigkeit in der Presse massiv angefeindet worden. Ein Wiener Korrespondent kommentierte sein Prager Engagement mit den Worten: „Wir beneiden diese Stadt nicht um ihn“ 2. Noch deutlicher wurde ein Prager Kritiker:3
„Nach der Meinung der gründlichsten und erfahrensten Kenner und Freunde der Tonkunst in Prag, so wie nach der meinigen, ist Hr. M. dem Posten, der ihm hier anvertraut ist, eben so wenig gewachsen, als dem, eines Operncompositeurs; er lieset weder vom Blatt weg Partituren, noch accompagnirt er also daraus; er vermag es nicht, einen Text richtig und mit Geschmack unter zu legen, ja nicht einmal die Fehler einer schlecht geschriebenen Partitur ohne Weitläuftigkeit zu verbessern.“
Ob dies Urteil in voller Härte gerechtfertigt war, ist angesichts der langjährigen Erfahrung Müllers als Theaterdirigent zumindest anzuzweifeln. Möglicherweise wurde hier eine zeittypische ästhetische Debatte um das Musiktheater auf Kosten der Person Müllers weitergeführt: die Verteidigung der „seriösen“ (aber nicht immer publikumswirksamen) Oper gegenüber dem von manchen Autoren geradezu verteufelten, von einem Großteil der Zuschauer aber geliebten musikalischen Volkstheater (vor allem jenem Wiener Prägung), als dessen Vertreter Müller galt. Der seit Ausgang des 18. Jahrhunderts erbittert geführte Pressefeldzug, mit dem sich die Verfechter eines Bildungstheaters über die angeblich negative Beeinflussung des Publikumsgeschmacks durch die weniger anspruchsvollen Produkte des Unterhaltungstheater ereiferten, wirkten noch lange nach, und Wenzel Müller war als Verfasser zahlreicher einschlägiger Erfolgsstücke für viele Apologeten eines Theaters als moralisch-ästhetische Anstalt das „Feindbild“ schlechthin. So liest man 1810 in den Prager Zensurprotokollen, Fischers Einakter Das Hausgesinde dürfe zwar „auf dem kleinseitner, keinesfalls aber auf dem altstädter Theater – welches mit Stücken ähnlichen Art und Gehalts, die nur zu nachtheilig auf den Geschmack des Publikums einwirken, ohnedieß überladen ist – aufgeführt werden.“4 Über die (von Müller „bediente“) Vorliebe des Prager Publikums für leichte Unterhaltungskost ereiferte sich auch Weber5, vor allem, weil das Theater bei anspruchsvolleren Produktionen oft leer blieb (trotzdem übernahm er das Hausgesinde 1814 in den Ständetheater-Spielplan).
In Prag hielt der „Gegenwind“ an; so liest man gegen Ende 1807, Müller dirigiere in Prag „in keiner Mozartschen Oper“ und stehe diesem Komponisten mit Unverständnis gegenüber; er wundere „sich sehr, wie man einen Menschen, wie Mozart, so sehr vergöttern könne“6. Zu seiner musikalischen Auffassung von Spontinis Vestalin heißt es 1811, Müller verstehe „gar nicht in den Geist höherer Musik einzudringen“, so dass er „selten ein Tempo erräth, und die verschiednen Nüancirungen im Vortrage des Orchesters […] ganz außer Acht läßt“ 7.
Ungeachtet dieser Presseurteile steht Müllers Repertoireauswahl auf der Höhe der Zeit, sie umfasste nicht nur die wesentlichen Werke Mozarts, sondern neben originalen deutschsprachigen Bühnenwerken deutsche Übersetzungen von italienischen und französischen Opern. Legt man die im Folgenden nachgewiesenen, zwischen Mai 1807 und März 1813 auf dem Spielplan befindlichen, in deutscher Sprache aufgeführten Werke einer Repertoire-Statistik zugrunde, so dominieren die im Original deutschsprachigen Kompositionen mit mehr als 50 %, wobei zu beachten ist, dass alleine die dem musikalischen Volkstheater zuzurechnenden Werke knapp 20 % ausmachen. Einen Spitzenplatz behaupten dabei Müllers eigene Stücke (mindestens sechs8), gefolgt von jenen von Seyfried (fünf Werke). Diese Bevorzugung eigener Kompositionen könnte ein zusätzlicher Grund für die negative Beurteilung Müllers in der Presse gewesen sein; Weber war in dieser Hinsicht vorsichtiger und beschränkte sich während seiner Amtszeit ausschließlich auf Werke anderer Komponisten. Seine eigenen Opern Silvana und Abu Hassan erlebten erst nach seinem Abschied von Prag ihre dortigen Erstaufführungen (Silvana am 2. Februar 1817, Abu Hassan am 21. Juli 1819).
Mit je zwei deutschen Opern bzw. Singspielen sind beispielsweise A. F. Fischer, Gyrowetz, Mozart und Winter vertreten, J. Weigl sogar mit vier. Auffallend ist die vergleichsweise große Zahl von (deutschsprachigen) Werken tschechischer Komponisten, die ab Oktober 1807 auf den Spielplan kamen – quasi eine Reverenz Müllers an die tschechischen Bürger Prags. Unter den Böhmen sticht Rösler mit vier Werken hervor.
Nach den deutschen bilden die im Original französischen Werke mit etwa 25 % die zweitgrößte Gruppe, wobei Dalayrac (sechs Werke) sowie Grétry und Cherubini (je drei Werke) eine herausgehobene Stellung zukommt.
Mit etwas mehr als 20 % die kleinste Gruppe bilden die im Original italienischsprachigen Opern; hier nehmen zwei Komponisten eine Ausnahmeposition ein: Paer (sechs Werke) und Mozart (vier Werke).
Auffallend ist, dass Müller gerade zu Beginn seiner Amtsführung je zwei (einmal auch vier) Werke desselben Komponisten in kurz aufeinanderfolgenden Premieren präsentierte: Solche Werkpaare gibt es in der Spielzeit 1807/08 von Cherubini (Mai/Juni 1807), A. F. Fischer (Juni/Juli 1807), Dalayrac (4 Werke von August bis Oktober 1807) und Paer (Dezember 1807 bzw. Januar 1808); ob dahinter eine programmatische Absicht stand oder andere Gründe (z. B. der gemeinsame Erwerb der Aufführungsmaterialien) zu solchen Gruppierungen führten, lässt sich bislang nicht klären.
Die Repertoirestatistik besitzt freilich keine Aussagefähigkeit bezüglich der Aufführungs-Häufigkeit, wie anhand des Spielplans von Mai 1807 bis Juli 1808 zu ersehen. Manche Werke verschwanden nach wenigen Aufführungen von der Bühne, so etwa zwei der Opern von Dalayrac (Schloss Montenero drei Vorstellungen, Gulistan zwei Vorstellungen), während sein Alexis im angegebenen Zeitraum an sechs, seine Zwey Worte immerhin an acht Abenden gegeben wurden. Fischers Festung an der Elbe brachte es auf drei, Seyfrieds Goldener Löwe auf vier Vorstellungen. Spitzenreiter waren in den ersten 15 Monaten der Prager deutschen Oper Cherubinis Faniska (24 Vorstellungen), Röslers Elisene (22 Vorstellungen) und Winters Opferfest (21 Vorstellungen).
Spielplan Mai 1807 bis Juli 1808
Vereinzelt hatte es am Ständetheater schon vor Ostern 1807 deutschsprachige Musiktheater-Aufführungen gegeben9, besonders solche aus dem Grenzbereich zwischen Musik- und Sprechtheater. So gehörte etwa Bendas viel gerühmtes Melodram Ariadne auf Naxos selbstverständlich zum Spielplan; Wilhelm Häser trug zudem zwei Intermezzi vor: am 23. Oktober 1806 Ihr Weiber merkt es euch (Libretto von Treitschke) und am 21. Dezember 1806 Das Ständchen (Musik von Bergt)10. Die einzige Opern-Neuproduktion, die in den Spielplan ab Ostern 1807 übernommen wurde, war Méhuls zweiaktige Oper Die beiden Füchse (= Je toller, je besser), die bereits am 31. Dezember 1806 zum Benefiz von Luigia Caravoglia-Sandrini ihre Prager Erstaufführung erlebt hatte (Wiederholungen am 5. Januar und 6. Februar 1807)11. Am 3. Mai 1807 begann dann der reguläre Spielbetrieb der deutschen Oper.
Der Spielplan der ersten fünfzehn Monate der deutschen Oper am Prager Ständetheater ist dokumentiert in:
- Prager Theater-Almanach auf das Jahr 1808 [= Jg. 1], S. 17–40 (Spielplan September 1806 bis August 1807), 49–51 (Debüts) und 52–55 (Gastrollen), sowie
- Prager Theater-Almanach auf das Jahr 1809 [= Jg. 2], S. 22–47 (Spielplan August 1807 bis Juli 1808), 55–59 (Debüts) und 60–67 (Gastrollen).
In die nachfolgende Übersicht aufgenommen sind in der Regel nur Musiktheater-Vorstellungen (nicht Sprechtheater, Konzerte, Schließtage). Leider weisen die beiden Almanache Rollenbesetzungen nur im Falle von Debüts und Gastspielen nach. Weitergehende Besetzungsnachweise sind den jeweils angegebenen Korrespondenzberichten aus der Presse entnommen; da dort leider meist genaue Datumsangaben fehlen, ist nicht immer gesichert, ob tatsächlich die Premierenbesetzung oder vielmehr die von Folgeaufführungen dokumentiert ist. Die Zensur-Protokolle (wie Anm. 1) bezeugen, dass die Aufführungsgenehmigungen oftmals erst knapp vor den Premieren erteilt wurden. Erstaunlicherweise finden sich nicht für alle verbürgten Erstaufführungen Nachweise innerhalb der Zensur-Protkolle12.
Abkürzungen:
UA = Uraufführung / EA = Prager Erstaufführung / NE = Neueinstudierung
1807 | ||
---|---|---|
Mai | ||
3. | So. |
Faniska, L. Cherubini, 3 Akte, Übersetzung von J. Sonnleithner, EA Faniska: P. Bessel, Rasinsky: Hr. Walter, Zamosky: M. Schreinzer, Rasno: Heinr. Wagner, Hedwig: Henriette Wagner (Debüts) laut Zensur-Protokoll (1807, Nr. 19) Textdruck (Wien 1806) eingereicht am 23. April 1807 und Aufführungserlaubnis erteilt am 29. April 1807 |
5. | Di. | Faniska |
7. | Do. | Faniska |
10. | So. |
Jawine, W. Müller, 2 Akte, UA Jawine: T. Müller, Konrad von Rüdingen: Hr. Loke (Debüts) laut Zensur-Protokoll (1807, Nr. 20) Textmanuskript eingereicht am 23. April 1807 und Aufführungserlaubnis erteilt am 29. April 1807 |
12. | Di. | Jawine |
16. | Sa. | Faniska |
19. | Di. |
Fanchon, F. H. Himmel, 3 Akte, EA Fanchon: P. Bessel, Tapezier Martin: Heinr. Wagner, vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 9, Nr. 49 (2. September 1807), Sp. 779 |
21. | Do. | Jawine |
22. | Fr. | Fanchon |
24. | So. | Faniska |
26. | Di. | Fanchon |
31. | So. |
Das unterbrochene Opferfest, P. Winter, 2 Akte, EA Mirrha: T. Müller, Elvira: P. Bessel, Mafferu: W. Häser, Pedrillo: Heinr. Wagner (danach J. Allram), vgl. Zeitung für die elegante Welt, Bd. 7, Nr. 119 (27. Juli 1807), Sp. 947 und Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 9, Nr. 49 (2. September 1807), Sp. 780 |
Juni | ||
3. | Mi. |
Zum goldenen Löwen, I. X. von Seyfried, 1 Akt, EA laut Zensur-Protokoll (18107, Nr. 30) Textdruck (Wien 1807) eingereicht am 26. Mai 1807 und Aufführungserlaubnis erteilt am selben Tag |
5. | Fr. | Das unterbrochene Opferfest |
6. | Sa. | Zum goldenen Löwen |
7. | So. | Faniska |
9. | Di. | Jawine |
10. | Mi. | Der Wasserträger oder Die Tage der Gefahr, L. Cherubini, 3 Akte, EA |
12. | Fr. |
Oberpriester Villac Umu: C. Blumauer (a. G.) |
14. | So. | Wasserträger |
16. | Di. | Faniska |
18. | Do. | Das unterbrochene Opferfest |
19. | Fr. | Zum goldenen Löwen |
21. | So. |
Die beiden Füchse, E. N. Méhul Mitwirkende: L. Caravoglia-Sandrini, Hr. Walther (inklusive einer Einlagearie von Maurer), vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 9, Nr. 49 (2. September 1807), Sp. 781 |
24. | Mi. | Wasserträger |
26. | Fr. | Wasserträger |
27. | Sa. |
Ariadne auf Naxos, G. Benda, 1 Akt Ariadne: E. Bürger (a. G.) |
28. | So. |
Die Festung an der Elbe, A. F. Fischer, 3 Akte, EA Vater: L. Reinecke, vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 9, Nr. 49 (2. September 1807), Sp. 777 laut Zensur-Protokoll (1807, Nr. 26) Textdruck (Wien 1806) eingereicht am 5. Mai 1807 und Aufführungserlaubnis erteilt am 7. Mai 1807 |
30. | Di. | Festung an der Elbe |
Juli | ||
2. | Do. | Faniska |
4. | Sa. |
Das Singspiel auf dem Dache, A. F. Fischer, 1 Akt, EA Mitwirkende: T. Müller, J. Allram, vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 10, Nr. 12 (16. Dezember 1807), Sp. 187 laut Zensur-Protokoll (1807, Nr. 36) Textdruck (Wien 1807) eingereicht am 27. Juni 1807 und Aufführungserlaubnis erteilt am 3. Juli 1807 |
5. | So. | Singspiel auf dem Dache |
7. | Di. | Das unterbrochene Opferfest |
12. | So. |
Der Schatzgräber, E. N. Méhul, 1 Akt, Übersetzung von J. von Seyfried, EA laut Zensur-Protokoll (1807, Nr. 38) Textdruck (Wien 1803) eingereicht am 7. Juli 1807 und Aufführungserlaubnis erteilt am 11. Juli 1807 |
14. | Di. | Faniska |
16. | Do. | Singspiel auf dem Dache / Schatzgräber |
18. | Sa. |
Murney: J. B. Hesselschwerdt (1. Debüt) |
21. | Di. | Wasserträger |
25. | Sa. |
Murney: G. B. Bierey (a. G.) |
26. | So. |
Richard Löwenherz, A. E. M. Grétry, 3 Akte, EA Richard: G. Radicchi, vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 10, Nr. 12 (16. Dezember 1807), Sp. 186 laut Zensur-Protokoll (1807, Nr. 39) Textmanuskript eingereicht am 18. Juli 1807 und Aufführungserlaubnis erteilt am 24. Juli 1807 |
28. | Di. | Singspiel auf dem Dache / Schatzgräber |
29. | Mi. | Festung an der Elbe |
August | ||
1. | Sa. |
Rasinsky: J. B. Hesselschwerdt (2. Debüt) |
2. | So. | Richard Löwenherz |
5. | Mi. | Schatzgräber |
7. | Fr. |
Jawine Eginhard: J. B. Hesselschwerdt (3. Debüt) |
8. | Sa. | Richard Löwenherz |
10. | Mo. | Wasserträger |
12. | Mi. |
Pedrillo: F. W. C. Labes (a. G.) |
13. | Do. |
Tapezier Martin: F. W. C. Labes (a. G., zum Benefiz) |
14. | Fr. | Singspiel auf dem Dache |
16. | So. |
Alexis, N. Dalayrac, 1 Akt, Übersetzung von J. von Seyfried, EA Alexis: T. Müller, vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 10, Nr. 12 (16. Dezember 1807), Sp. 187 und 192 laut Zensur-Protokoll (1807, Nr. 40) Textmanuskript eingereicht am 10. August 1807 und Aufführungserlaubnis erteilt am 14. August 1807 |
17. | Mo. | Faniska |
19. | Mi. | Alexis |
20. | Do. | Zum goldenen Löwen |
22. | Sa. | Richard Löwenherz |
25. | Di. | Schatzgräber |
27. | Do. | Alexis |
28. | Fr. |
Leo oder Die Burg Montenero, N. Dalayrac, 3 Akte, Übersetzung von C. von Brühl, EA mit Einlagen W. Müller, vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 10, Nr. 12 (16. Dezember 1807), Sp. 186 laut Zensur-Protokoll (1807, Nr. 37) Textmanuskript eingereicht am 27. Juni 1807 und Aufführungserlaubnis erteilt am 27. August 1807 |
31. | Mo. | Schloss Montenero |
September | ||
2. | Mi. | Wasserträger |
4. | Fr. | Alexis |
6. | So. | Richard Löwenherz |
9. | Mi. | Das unterbrochene Opferfest |
13. | So. |
Gulistan oder der Hulla von Samarcanda, N. Dalayrac, 3 Akte, EA laut Zensur-Protokoll (1807, Nr. 22) Textdruck (Wien 1807) eingereicht am 5. Mai 1807 und Aufführungserlaubnis erteilt am 6. Mai 1807 |
14. | Mo. | Singspiel auf dem Dache |
15. | Di. |
Rasinsky: J. C. Grünbaum (1. Debüt) |
17. | Do. | Schloss Montenero |
19. | Sa. | Alexis |
20. | So. |
Murney: J. C. Grünbaum (2. Debüt) |
22. | Di. | Singspiel auf dem Dache |
23. | Mi. |
Apotheker und Doktor, C. Ditters von Dittersdorf, 2 Akte, NE Stössel: F. Feddersen (4. Debüt) |
26. | Sa. | Wasserträger |
28. | Mo. | Apotheker und Doktor |
30. | Mi. | Richard Löwenherz |
Oktober | ||
3. | Sa. | Gulistan |
4. | So. | Das unterbrochene Opferfest |
6. | Di. | Singspiel auf dem Dache |
7. | Mi. | Apotheker und Doktor |
9. | Fr. | Faniska |
12. | Mo. |
Zwey Worte oder Die Nacht im Walde, N. Dalayrac, 1 Akt, EA laut Zensur-Protokoll (1807, Nr. 44) Textdruck (Wien [1807]) eingereicht am 3. Oktober 1807 und Aufführungserlaubnis erteilt am 6. Oktober 1807 Weber besuchte laut Tagebuch eine Aufführung dieser Oper in Prag am 25. Februar 1813. |
14. | Mi. | Zwey Worte |
18. | So. |
Elisene, Prinzesin von Bulgarien, J. J. Rösler, 3 Akte, UA Elisene: L. Caravoglia-Sandrini, Olfriede: T. Müller, Almarich: J. C. Grünbaum, Dirigent: J. J. Rösler, vgl. Zeitung für die elegante Welt, Bd. 7, Nr. 177 (5. November 1807), Sp. 1415 und Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 10, Nr. 12 (16. Dezember 1807), Sp. 190–192 laut Zensur-Protokoll (1807, Nr. 45) Textmanuskript eingereicht am 4. Oktober 1807 und Aufführungserlaubnis erteilt (mit einer Streichung) am 6. Oktober 1807 |
19. | Mo. | Elisene |
21. | Mi. | Das unterbrochene Opferfest |
23. | Fr. | Schatzgräber |
25. | So. | Elisene |
27. | Di. | Faniska |
29. | Do. |
(Benefiz J. J. Rösler) |
30. | Fr. | Alexis |
31. | Sa. | Elisene |
November | ||
3. | Di. | Singspiel auf dem Dache |
4. | Mi. | Das unterbrochene Opferfest |
7. | Sa. | Elisene |
8. | So. |
Don Giovanni, W. A. Mozart, 2 Akte, NE Don Juan: F. Feddersen, Leporello: F. Strobach (Debüt), Donna Anna: L. Caravoglia-Sandrini, Donna Elvira: P. Bessel, Don Ottavio: J. C. Grünbaum, Zerlina: T. Müller, Masetto: W. Häser, Gouverneur: M. Schreinzer, Dirigent: V. Král, vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 10, Nr. 12 (16. Dezember 1807), Sp. 200–202; „die eingelegten Chöre der heulenden Eumeniden“ (darunter als Hekate: H. Bessel) von Johann Graf von Nostitz-Rieneck komponiert, vgl. Der Freimüthige. Berlinisches Unterhaltungsblatt für gebildete, unbefangene Leser, Nr. 65 (31. März 1808), S. 260; eingelegte Ballmusik „von der Komposition des vormaligen Balletmeisters, nunmehrigen bürgerlichen Tanzmeisters Hrn. Brunetti, der darin selbst als Arlequin tanzt“, vgl. Zeitung für die elegante Welt, Bd. 7, Nr. 204 (22. Dezember 1807), Sp. 1630 |
10. | Di. | Don Giovanni |
12. | Do. | Zwey Worte |
14. | Sa. | Don Giovanni |
17. | Di. | Elisene |
20. | Fr. | Faniska |
21. | Sa. | Singspiel auf dem Dache |
22. | So. | Das unterbrochene Opferfest |
26. | Do. | Apotheker und Doktor |
28. | Sa. | Zwey Worte |
29. | So. | Don Giovanni |
Dezember | ||
1. | Di. | Wasserträger |
2. | Mi. | Richard Löwenherz |
5. | Sa. | Elisene |
6. | So. | Don Giovanni |
8. | Di. | Das unterbrochene Opferfest |
10. | Do. | Richard Löwenherz |
11. | Fr. | Schatzgräber |
12. | Sa. | Zwey Worte |
13. | So. | Elisene |
15. | Di. | Faniska |
16. | Mi. | Singspiel auf dem Dache |
17. | Do. | Don Giovanni |
20. | So. | Die Ausgewanderten, F. Paer, 2 Akte, EA |
21. | Mo. | Die Ausgewanderten |
26. | Sa. | Elisene |
27. | So. | Don Giovanni |
29. | Di. | Das unterbrochene Opferfest |
1808 | ||
Januar | ||
1. | Fr. | Faniska |
3. | So. | Don Giovanni |
5. | Di. | Apotheker und Doktor |
6. | Mi. | Faniska |
10. | So. |
Sargines oder Der Zögling der Liebe, F. Paer, 2 Akte, EA am 27. Juli 1810 ist T. Müller in der Titelpartie bezeugt, vgl. den Brief Zelters an Goethe vom 28.(–30.) Juli 1810 (Brief in D-WRgs, in GSA 28/1015); möglicherweise sang sie die Rolle bereits 1808 Weber besuchte laut Tagebuch Aufführungen dieser Oper in Prag am 13. Januar und 15. März 1813, an denen u. a. seine Nichte V. Weyrauch mitwirkte. |
12. | Di. | Die Ausgewanderten |
14. | Do. | Faniska |
16. | Sa. | Elisene |
17. | So. | Sargines |
19. | Di. | Richard Löwenherz |
21. | Do. | Don Giovanni |
23. | Sa. | Sargines |
25. | Mo. | Das unterbrochene Opferfest |
27. | Mi. | Sargines |
28. | Do. | Wasserträger |
30. | Sa. |
Mädchentreue (Übers.), W. A. Mozart, 2 Akte, Übersetzung von G. F. Treitschke, EA (Benefiz W. Müller und T. Müller) Fiordiligi: L. Caravoglia-Sandrini, Dorabella: T. Müller, Ferrando: J. C. Grünbaum, Guglielmo: W. Häser, Don Alfonso: F. Strobach, Despina: A. Czermak, vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 10, Nr. 26 (23. März 1808), Sp. 409–411 |
31. | So. | Don Giovanni |
Februar | ||
3. | Mi. | Mädchentreue |
6. | Sa. | Faniska |
8. | Mo. | Schatzgräber |
9. | Di. | Elisene |
11. | Do. | Die Ausgewanderten |
14. | So. | Sargines |
16. | Di. | Mädchentreue |
18. | Do. | Don Giovanni |
21. | So. |
Agnes Sorel, A. Gyrowetz, 3 Akte, EA P. Bessel legte eine Arie von V. Righini ein, vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 10, Nr. 36 (2. Juni 1808), Sp. 570f. laut Zensur-Protokoll (1807, Nr. 25) Textdruck (Wien 1807) eingereicht am 5. Mai 1807 und Aufführungserlaubnis erteilt am 7. Mai 1807 |
23. | Di. | Agnes Sorel |
25. | Do. | Richard Löwenherz |
27. | Sa. | Elisene |
29. | Mo. | Don Giovanni |
März | ||
5. | Sa. | Sargines |
7. | Mo. | Mädchentreue |
9. | Mi. | Agnes Sorel |
10. | Do. | Elisene |
12. | Sa. |
Baum der Diana, V. Martin y Soler, 2 Akte, NE (Benefiz P. Bessel und H. Bessel) Amor: T. Müller, Doristo: W. Häser, vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 10, Nr. 36 (2. Juni 1808), Sp. 571 |
13. | So. | Baum der Diana |
14. | Mo. | Zwey Worte |
17. | Do. | Die Ausgewanderten |
19. | Sa. | Das unterbrochene Opferfest |
20. | So. | Don Giovanni |
22. | Di. | Sargines |
26. | Sa. | Baum der Diana |
28. | Mo. | Elisene |
31. | Do. | Mädchentreue |
April | ||
2. | Sa. |
Figaros Hochzeit, W. A. Mozart, 4 Akte, NE Graf Almaviva: M. Schreinzer, Gräfin: P. Bessel, Susanna: L. Caravoglia-Sanrini (zu ihrem Benefiz), Cherubino: T. Müller, Figaro: W. Häser, Marzelline: Dem. (Magdalena oder Emilie?) Allram, Dr. Bartolo: F. Strobach, Basilio: J. C. Grünbaum, Antonio: J. Manetinsky, vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 10, Nr. 36 (2. Juni 1808), Sp. 571f. |
3. | So. | Figaros Hochzeit |
5. | Di. |
Murney: Hr. Fleischmann (1. Debüt) |
7. | Do. | Figaros Hochzeit |
9. | Sa. |
Salomons Urtheil, A. Quaisin, 3 Akte, Übersetzung von M. Stegmayer, EA Mitwirkende: T. Brunetti, F. R. Bayer, vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 10, Nr. 36 (2. Juni 1808), Sp. 573 (dort fälschlich Herr „Bayne“) laut Zensur-Protokoll (1808, Nr. 10) Textdruck (Wien 1804) eingereicht am 15. März 1808 und Aufführungserlaubnis erteilt am 24. März 1808 |
18. | Mo. | Salomons Urtheil |
19. | Di. | Sargines |
21. | Do. | Salomons Urtheil |
23. | Sa. | Don Giovanni |
24. | So. | Salomons Urtheil |
26. | Di. | Baum der Diana |
28. | Do. | Elisene |
30. | Sa. | Elisene |
Mai | ||
1. | So. |
Die Uniform, J. Weigl, 2 Akte, EA laut Zensur-Protokoll (1808, Nr. 9) Textdruck (Wien 1806) eingereicht am 15. März 1808 und Aufführungserlaubnis erteilt am 24. März 1808 |
3. | Di. | Die Ausgewanderten |
5. | Do. | Sargines |
9. | Mo. | Singspiel auf dem Dache |
11. | Mi. | Figaros Hochzeit |
15. | So. | Salomons Urtheil |
16. | Mo. | Don Giovanni |
17. | Di. | Elisene |
21. | Sa. | Agnes Sorel |
22. | So. |
Die Entführung aus dem Serail, W. A. Mozart, 3 Akte, NE Constanze: P. Bessel, Belmonte: J. C. Grünbaum, Osmin: W. Häser, Blondchen: Mad. Rottmayer (4. Debüt), Pedrillo: J. Rottmayer (1. Debüt), vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 11, Nr. 19 (8. Februar 1809), Sp. 296 |
24. | Di. | Das unterbrochene Opferfest |
26. | Do. | Faniska |
27. | Fr. | Zwey Worte |
28. | Sa. | Agnes Sorel |
29. | So. | Salomons Urtheil |
30. | Mo. | Elisene |
31. | Di. | Figaros Hochzeit |
Juni | ||
2. | Do. | Uniform |
3. | Fr. |
[Enea in Cartagine, G. Liverati, EA (möglicherweise nur in Auszügen) in italienischer Sprache] Gastspiel Hr. Todi (Kastrat), Caroline Pinton |
7. | Di. | Figaros Hochzeit |
8. | Mi. |
[Pigmalion, G. Cimadoro, EA in italienischer Sprache] Gastspiel J. Hiller (Graz) |
9. | Do. | Mädchentreue |
11. | Sa. |
Titelpartie: Hr. Fleischmann (2. Debüt) |
13. | Mo. | Das unterbrochene Opferfest |
15. | Mi. | Elisene |
17. | Fr. | Die beiden Füchse |
19. | So. |
Titelpartie: F. Fischer (1. Debüt) |
22. | Mi. | Sargines |
25. | Sa. |
Diana: F. Fischer (2. Debüt), Amor: T. Müller, Endimion: J. C. Grünbaum, Doristo: W. Häser, Silvio: Hr. Fleischmann, vgl. Journal des Luxus und der Moden, Jg. 23, Nr. 11 (November 1808), S. 790f. im Juni 1808 Gastspiel der Prager Gesellschaft (überwiegend Personal vom Kleinseitner Theater) unter Leitung des Regisseurs Wenzel Swoboda mit dieser Oper in Teplitz, besetzt war u. a. P. Bessel, vgl. Zeitung für die elegante Welt, Bd. 8, Nr. 105 (1. Juli 1808), Sp. 839 und Nr. 144 (26. August 1808), Sp. 1151 |
26. | So. | Salomons Urtheil |
27. | Mo. | Elisene |
30. | Do. | Sargines |
Juli | ||
2. | Sa. | Elisene |
5. | Di. | Die beiden Füchse |
7. | Do. | Salomons Urtheil |
10. | So. | Die Mitternacht, I. X. von Seyfried, 1 Akt, EA |
11. | Mo. | Zwey Worte |
13. | Mi. | Faniska |
20. | Mi. | Baum der Diana |
22. | Fr. | Uniform |
23. | Sa. | Die beiden Füchse |
24. | So. |
Titus, W. A. Mozart, 2 Akte, NE Titus: Hr. Fleischmann, Vitellia: F. Fischer, Sesto: J. C. Grünbaum, vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 11, Nr. 19 (8. Februar 1809), Sp. 297f. |
26. | Di. | Titus |
27. | Mi. | Singspiel auf dem Dache |
28. | Do. | Faniska |
29. | Fr. | Mitternacht |
Musiktheater-Einstudierungen ab August 1808
Im Gegensatz zum detaillierten Spielplan bis Juli 1808 wird hier für die Zeit ab August 1808 lediglich eine Übersicht über die Ur- bzw. Erstaufführung sowie Neueinstudierungen gegeben; Grundlage dafür sind – neben den Prager Zensur-Protokollen (vgl. Anm. 1), die leider keine direkten Aufführungsnachweise enthalten, – im wesentlichen Korrespondenzberichte aus Prag in überregionalen Journalen. Geprüft wurden dafür folgende Zeitschriften: Allgemeine musikalische Zeitung (Jg. 10.1808 bis 15.1813), Morgenblatt für gebildete Stände (Jg. 2.1808 bis 7.1813), Zeitung für die elegante Welt (Bd. 8.1808 bis 13.1813), Der Freimüthige (Jg. 5.1808 bis 9.1812), Journal des Luxus und der Moden (Jg. 23.1808 bis 27.1812), die Wiener Theater-Zeitung (mit wechselnden Titeln, August 1811 bis Juli 1813), Der Sammler (Jg. 1.1809 bis 5.1813).
- 1808
- Maria von Montalban, P. Winter, 4 Akte, EA
vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 11, Nr. 19 (8. Februar 1809), Sp. 298
laut Zensur-Protokoll (1808, Nr. 26) Textdruck (Wien 1802) eingereicht am 27. Juli 1808 und Aufführungserlaubnis erteilt am 4. August 1808 - Das neue Sonntagskind, W. Müller, 2 Akte
Henriette: T. Müller, Hausmeister: J. Allram
vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 11, Nr. 19 (8. Februar 1809), Sp. 298f. sowie Johann Friedrich Reichardt, Vertraute Briefe geschrieben auf einer Reise nach Wien und den Oesterreichischen Staaten zu Ende des Jahres 1808 und zu Anfang 1809, Amsterdam 1810, Bd. 1, S. 120 - Wladimir, Fürst von Nowgorod, G. B. Bierey, 3 Akte, EA
Wladimir: W. Häser, Rogneda: F. Fischer, Dobrin: M. Schreinzer, Ranulph: L. Reinecke
vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 11, Nr. 30 (26. April 1809), Sp. 472f.
laut Zensur-Protokoll (1808, Nr. 32) Textdruck (Wien 1808) eingereicht am 11. September 1808 und Aufführungserlaubnis erteilt am 15. September 1808 - Die Zauberflöte, W. A. Mozart, 2 Akte, NE
Sarastro: M. Schreinzer, Tamino: J. C. Grünbaum, Pamina: T. Müller, Königin der Nacht: F. Fischer, Monostatos: H. L. Schmelka
vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 11, Nr. 30 (26. April 1809), Sp. 473f. - Die Rache oder Das Raubschloss in Sardinien, J. J. Rösler, 3 Akte, UA am 26. (oder 24.) Dezember 1808
vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 11, Nr. 30 (26. April 1809), Sp. 474–477
laut Zensur-Protokoll (1808, Nr. 43) Textmanuskript eingereicht am 9. November 1808 und Aufführungserlaubnis erteilt am 8. Dezember 1808
- 1809
- Das lustige Beylager, W. Müller, 2 Akte
vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 12, Nr. 24 (14. März 1810), Sp. 378 (dort bereits als Repertoirestück genannt) - Der Tyroler Wastel, J. J. Haibel, 3 Akte
vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 12, Nr. 24 (14. März 1810), Sp. 378 (dort bereits als Repertoirestück genannt) - Samson, Richter in Israel, Drama mit Musik, V. Tuczek, 3 Akte, EA
sowie
Samson, Richter in Israel, Drama mit Musik, W. Müller, 3 Akte, UA
Die Datierung einer angeblichen Prager Aufführung (13. August 1808) der Müllerschen Komposition13 dürfte falsch sein; an diesem Tag wurde im Theater in der Leopoldstadt in Wien die Samson-Vertonung von V. Tuczek gegeben. Im handschriftlichen Bühnentagebuch des Leopoldstädter Theaters merkte Wenzel Müller zu dieser Wiener Tuczek-Uraufführung allerdings an: „Ich Wenzel Müller, habe auf dieses Buch auch eine Musick für das Prager Theater geschrieben, welche mit ausserordentlichem Beyfall aufgenommen wurde.“14 Auffallend ist, dass das Schauspiel Samson, Richter in Israel von Joseph Anton Schuster in den Prager Zensur-Protokollen 1809 zweimal eingetragen ist (als Nr. 4 und 16, eingereicht am 29. Januar bzw. 7. März 1809, jeweils mit Komponistenangabe Tuczek); möglicherweise war dabei einmal die Vertonung Müllers gemeint. Die von Müller erwähnte Prager Aufführung dürfte also frühestens 1809 stattgefunden haben (eine Aufführung von Tuczeks Werk ist erstmals 1813 bezeugt; freundlicher Hinweis von Jitka Ludvová). - Soliman der zweyte oder Die drey Sultaninnen, F. X. Süßmayr, 2 Akte
mit Einlagearie von M. Schreinzer
vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 12, Nr. 24 (14. März 1810), Sp. 381f. - Kaiser Hadrian, J. Weigl, 3 Akte
laut Zensur-Protokoll (1809, Nr. 12) Textdruck (Wien 1808) eingereicht am 18. Febuar 1809 und Aufführungserlaubnis erteilt am 6. März 1809 - Lodoiska, L. Cherubini, 3 Akte
laut Zensur-Protokoll (1809, Nr. 17) Textmanuskript eingereicht am 9. März 1809 und Aufführungserlaubnis erteilt am 23. März 1809 - Die wandernden Komödianten (Les comédiens ambulans), F. Devienne, 2 Akte, Übersetzung von G. F. Treitschke
laut Zensur-Protokoll (1809, Nr. 19) Textdruck (Wien 1803) eingereicht am 27. März 1809 und Aufführungserlaubnis erteilt am 8. April 1809 - Das Schlangenfest in Sangora, W. Müller, 2 Akte
vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 11, Nr. 30 (26. April 1809), Sp. 477 (Benefiz W. Müller) - Die Schwestern von Prag, W. Müller, 2 Akte
Chevalier Chemise: F. Polawsky
vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 11, Nr. 30 (26. April 1809), Sp. 477 - Das Waisenhaus, J. Weigl, 2 Akte
laut Zensur-Protokoll (1809, Nr. 29) Textdruck (Wien 1808) eingereicht am 10. Mai 1809 und Aufführungserlaubnis erteilt am 11. Mai 1809 - Aline, Königin von Golkonda, H. M. Berton, 3 Akte, Übersetzung von G. F. Treitschke
laut Zensur-Protokoll (1809, Nr. 31) Textdruck (Wien 1804) eingereicht am 2. Juli 1809 und Aufführungserlaubnis erteilt am 20. Juli 1809 - Clementine oder Die Felsen bei Arona, J. J. Rösler, 3 Akte, UA am 29. Oktober 1809
Clementine: T. Müller
vgl. Der Sammler, Jg. 1, Nr. 139 (21. November 1809), S. 556, Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 12, Nr. 24 (14. März 1810), Sp. 379–381
laut Zensur-Protokoll (1809, Nr. 41) Textmanuskript eingereicht am 7. Oktober 1809 und Aufführungserlaubnis erteilt am selben Tag - Die Schweizerfamilie, J. Weigl, 3 Akte, EA
laut Webers Brief an Gottfried Weber vom 5./11. Mai 1814 mit zahlreichen Einlagen von W. Müller
Graf Wallstein: M. Schreinzer, Emmeline: T. Müller
vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 12, Nr. 24 (14. März 1810), Sp. 378f. sowie den
laut Zensur-Protokoll (1809, Nr. 42) Textdruck (Wien 1809) eingereicht am 22. November 1809 und Aufführungserlaubnis erteilt am 23. November 1809
Zelter besuchte laut Brief an Goethe vom 28.(–30.) Juli 1810 (D-WRgs, in GSA 28/1015) eine Vorstellung am 24. Juli 1810. Eine Aufführung anlässlich des Geburtstages des österreichisches Kaisers Franz fand am 12. Februar 1811 statt; vgl. Kaiserlich-Königlich privilegirte Prager Oberpostamtszeitung, 1811, Nr. 19 vom 13. Februar. Weber besuchte laut Tagebuch eine Aufführung dieser Oper in Prag am 21. Dezember 1811.
- 1810
- Die Insel der Liebe (L’isola del piacere), V. Martin y Soler, 2 Akte, Übersetzung von M. Stegmayer
laut Zensur-Protokoll (1810, Nr. 6) Textmanuskript eingereicht am 27. Januar 1810 und Aufführungserlaubnis erteilt am 14. Februar 1810 - David oder Die Befreiung Israels, J. N. A. Vitásek, musikalisches Drama, 3 Akte, UA
Saul: A. J. Schopf, Michal: J. Liebich, David: F. Polawsky, Samuel: J. C. Liebich, Phaltiel: F. R. Bayer, Mirza: T. Brunetti
vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 12, Nr. 45 (8. August 1810), Sp. 722–724
laut Zensur-Protokoll (1809, Nr. 35) Textmanuskript eingereicht am 17. August 1809 und Aufführungserlaubnis erteilt am 22. August 1809 - Hanns Klachel von Przelautsch, V. Tuczek, 2 Akte, Übernahme vom Kleinseitner Theater
neue Rolle für H. L. Schmelka eingefügt
vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 12, Nr. 45 (8. August 1810), Sp. 724
laut Zensur-Protokoll (1809, Nr. 18) Textmanuskript des 3. Teils von Hanns Klachel eingereicht am 13. März 1809 und Aufführungserlaubnis erteilt (für das Kleinseitner Theater) am 23. März 1809 - Rochus Pumpernickel, I. X. von Seyfried, 3 Akte, EA
vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 12, Nr. 45 (8. August 1810), Sp. 724
laut Zensur-Protokoll (1810, Nr. 10) Textmanuskript eingereicht am 7. Mai 1810 und Aufführungserlaubnis erteilt am 8. Mai 1810 - Nina oder Wahnsinn aus Liebe, G. Paisiello, 2 Akte, NE
Nina: Mad. Bethmann (a. G.)
vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 12, Nr. 45 (8. August 1810), Sp. 722 - Der Gefangene, D. M. Della Maria, 1 Akt, EA
vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 12, Nr. 45 (8. August 1810), Sp. 724 - Don Giovanni, W. A. Mozart, 2 Akte, NE
Don Juan: M. Schreinzer, Donna Anna: T. Müller (sang vorher zuerst Zerlina, dann Donna Elvira), Donna Elvira: B. Bauernfeind
vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 12, Nr. 45 (8. August 1810), Sp. 725
Weber besuchte laut Tagebuch eine Aufführung dieser Oper in Prag am 10. Dezember 1811. - Der lustige Schuster oder Die verwandelten Weiber, F. Paer, 2 Akte, NE
Herr von Weller: M. Schreinzer, Louise von Weller: T. Müller, Baron Kronthal: J. C. Grünbaum, Sebastian Brandel (Schuster): J. Allram, Rosine Brandel (Schusterin): M. Unzelmann
vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 12, Nr. 50 (12. September 1810), Sp. 799–801 sowie den Brief Zelters an Goethe vom 28.(–30.) Juli 1810 (Brief in D-WRgs, in GSA 28/1015) bezüglich der Vorstellung am 22. Juli 1810
Weber besuchte laut Tagebuch eine Aufführung dieser Oper in Prag am 5. Dezember 1811. - Adolph und Clara, N. Dalayrac, 1 Akt, EA
Aufführung beim Sommer-Gastspiel des Prager Ensembles in Teplitz dokumentiert in: Der Sammler, Jg. 2, Nr. 104 (30. August 1810), S. 423
[In Teplitz spielte überwiegend das Ensemble des Prager Kleinseitner Theaters, allerdings unterstützt durch Mitglieder des Ständetheaters (s. o. unter 25. Juni 1808). Insofern bleibt unklar, ob Dalayracs Oper in Prag auf dem Repertoire des Stände- und/oder des Kleinseitner Theaters stand.] - Die Familie Pumpernickel (= Teil 2 zu Rochus Pumpernickel), I. X. von Seyfried, 3 Akte, EA
vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 12, Nr. 63 (12. Dezember 1810), Sp. 1011
laut Zensur-Protokoll (1810, Nr. 27) Textmanuskript eingereicht am 21. Juni 1810 und Aufführungserlaubnis erteilt am 24. Juni 1810 - Jason’s Vermählung, romantisches Schauspiel von F. R. Bayer mit Chören, Musik J. J. Rösler, UA
Jason: F. R. Bayer, Medea: J. Liebich
vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 12, Nr. 63 (12. Dezember 1810), Sp. 1013f.
laut Zensur-Protokoll (1810, Nr. 28) Textmanuskript eingereicht am 3. Juli 1810 und Aufführungserlaubnis erteilt (mit einer Änderung) am 3. August 1810 - Der kleine Matrose, P. Gaveaux, 1 Akt, Übersetzung von K. A. Herklots, EA
Matrose: Mad. Gassmann
vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 12, Nr. 50 (12. September 1810), Sp. 801
laut Zensur-Protokoll (1810, Nr. 29) Textmanuskript eingereicht am 17. Juli 1810 und Aufführungserlaubnis erteilt am 3. August 1810 - Semiramis, C. S. Catel, 3 Akte, Übersetzung von I. F. Castelli, EA
mit Zusatz zum Finale I, angeblich von I. X. von Seyfried
Semiramis: F. Fischer, Azema: T. Müller, Ninias: J. C. Grünbaum, Assur: M. Schreinzer, außerdem besetzt: J. Manetinsky
vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 12, Nr. 63 (12. Dezember 1810), Sp. 1011–1013
laut Zensur-Protokoll (1810, Nr. 31) Textdruck (Wien 1806) eingereicht am 17. September 1810 und Aufführungserlaubnis erteilt am selben Tag - Azemia oder Die Wilden (Azémia ou Les Sauvages), N. Dalayrac, 3 Akte, Übersetzung von J. Perinet
laut Zensur-Protokoll (1810, Nr. 37) Textmanuskript eingereicht am 24. Oktober 1810 und Aufführungserlaubnis erteilt (mit Streichungen) am 26. Oktober 1810 - Kanzema, Königin von Serandib, F. D. Weber, 2 Akte (die geplante Aufführung fand offenbar nicht statt)
vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 12, Nr. 63 (12. Dezember 1810), Sp. 1014 (Bericht zu Aufführungsvorbereitungen, Premiere zu Beginn des Karneval geplant);
laut den Erinnerungen von V. J. Tomášek kam die Oper „wegen ihrer dramatischen Hinfälligkeit gar nicht zur Aufführung“; vgl. Wenzel Johann Tomaschek. Fortsetzung der Selbstbiographie, in: Libussa, Jg. 5 (auf 1846), S. 345
kein Eintrag in den Zensur-Protokollen
- 1811
- Die Vestalin, G. Spontini, 3 Akte, Übersetzung von J. von Seyfried, EA im Februar(?) 1811
Julia: T. Müller, Pontifex Maximus: M. Schreinzer
vgl. Zeitung für die elegante Welt, Bd. 11, Nr. 55 (18. März 1811), Sp. 439f.
laut Zensur-Protokoll (1810, Nr. 39) Textdruck (Wien 1810) eingereicht am 3. Dezember 1810 und Aufführungserlaubnis erteilt am 14. Dezember 1810 - Pumpernickels Hochzeitstag (= Teil 3 zu Rochus Pumpernickel), I. X. von Seyfried, 3 Akte
laut Zensur-Protokoll (1811, Nr. 4) Textmanuskript eingereicht am 26. Februar 1811 und Aufführungserlaubnis erteilt (mit Streichungen) am 2. April 1811 - Die Komödie ohne Theater (Una in bene e una in male), F. Paer, 2 Akte, Übersetzung von K. A. Herklots
laut Zensur-Protokoll (1811, Nr. 11) Textmanuskript eingereicht am 1. Juni 1811 und Aufführungserlaubnis erteilt (mit einer Streichung) am 5. Juni 1811
In italienischer Sprache war die Oper bereits 1806 am 3., 5., 10., 19., 26. September, 6., 20. Oktober, 7., 14. November, 12. Dezember sowie 1807 am 19. Januar und 13. März im Ständetheater gegeben worden; vgl. Prager Theater-Almanach auf das Jahr 1808 [= Jg. 1], S. 17–21, 23, 26, 29. - Seraphine oder Liebe und Seelengröße, V. J. Tomášek, 2 Akte, UA am 15. Dezember 1811
Seraphine: T. Müller, Alonzo: J. C. Grünbaum, außerdem besetzt: Mad. Braun, M. Unzelmann
vgl. Zeitung für die elegante Welt, Bd. 12, Nr. 1 (2. Januar 1812), Sp. 7f., Morgenblatt für gebildete Stände, Jg. 6, Nr. 128 (28. Mai 1812), S. 512 sowie Webers Tagebuch-Einträge zur Probe am 12. und zur Aufführung am 15. Dezember 1811
laut Zensur-Protokoll (1811, Nr. 18) Text eingereicht am 26. November 1811 und Aufführungserlaubnis erteilt am selben Tag
- 1812
- Der Augenarzt, A. Gyrowetz, 2 Akte, EA
vgl. Zeitung für die elegante Welt, Bd. 12, Nr. 68 (4. April 1812), Sp. 544 („wird eben einstudirt“) sowie Annalen der Literatur und Kunst in dem Oesterreichischen Kaiserthume, Jg. 1812, Bd. 2, Intelligenzblatt Juni 1812, S. 416 („befriedigte allgemein, und ward oft wiederhohlt“)
laut Zensur-Protokoll (1812, Nr. 16) Text eingereicht am 3. März 1812 und Aufführungserlaubnis erteilt am 15. März 1812 - Rosette, das Schweitzer Hirtenmädchen, G. B. Bierey, 2 Akte
laut Zensur-Protokoll (1812, Nr. 17) Textmanuskript eingereicht am 26. März 1812 und Aufführungserlaubnis erteilt am 26. März oder April 1812 (widersprüchliche Angaben) - Raoul Blaubart, A. E. M. Grétry, 3 Akte
vgl. Der Sammler, Jg. 5, Nr. 75 (11. Mai 1813), S. 299
laut Zensur-Protokoll (1812, Nr. 22) Textdruck (Wien 1804) eingereicht am 15. Juli 1812 und Aufführungserlaubnis erteilt am 17. Juli 1812
Weber besuchte laut Tagebuch eine Aufführung dieser Oper in Prag am 7. Februar 1813. - Camilla, F. Paer, 3 Akte, NE
vermutlich 1812 einstudiert, dokumentiert ist eine Aufführung am 18. Januar 1813, vgl. Webers Tagebuch-Eintrag - Deodata, Schauspiel mit Chören und Gesängen, Musik von B. A. Weber, 4 Akte
laut Zensur-Protokoll (1812, Nr. 34) Textmanuskript eingereicht am 17. Oktober 1812 und Aufführungserlaubnis erteilt (mit Streichungen) am selben Tag (laut Zensur-Protokoll 1809, Nr. 45 unter dem Titel Das Gespenst am 26. November 1809 noch abgelehnt) - Die Horazier und Kuriazier, D. Cimarosa, 3 Akte (Aufführung fraglich)
Laut Hinweisen in der Zeitung für die elegante Welt, Bd. 12, Nr. 68 (4. April 1812), Sp. 544 sowie in Annalen der Literatur und Kunst in dem Oesterreichischen Kaiserthume, Jg. 1812, Bd. 2, Intelligenzblatt Juni 1812, S. 416 wurde die Cimarosa-Oper in der neuen Übersetzung von J. C. Grünbaum gegeben, allerdings ist im Zensur-Protokoll (1812, Nr. 15) nicht die Oper, sondern das gleichnamige Trauerspiel in 5 Akten von H. J. von Collin eingetragen, dessen Aufführung bezeugt ist in: Morgenblatt für gebildete Stände, Jg. 6, Nr. 136 (6. Juni 1812), S. 544. Die Hinweise in der Zeitung für die elegante Welt und den Annalen könnten somit auf einem Irrtum beruhen.
- 1813
- Johann von Paris, F. A. Boieldieu, 2 Akte, Übersetzung: J. von Seyfried, EA
Johann: J. C. Grünbaum, Prinzessin von Navarra: T. Müller, Seneschall: F. Siebert, Pedrigo: M. Schreinzer, Olivier: V. Weyrauch, Lorezza: B. Allram
vgl. Der Sammler, Jg. 5, Nr. 23 (9. Februar 1813), S. 92 und Nr. 33 (27. Februar 1813), S. 132, Morgenblatt für gebildete Stände, Jg. 7, Nr. 50 (27. Februar 1813), S. 200
laut Zensur-Protokoll (1813, Nr. 1) Textdruck (Wien 1812) eingereicht am 1. Januar 1813 und Aufführungserlaubnis erteilt am 2. Januar 1813
Weber besuchte laut Tagebuch eine Aufführung dieser Oper in Prag am 14. Januar 1813. - Axur, A. Salieri, 5 Akte, NE am 23. Januar 1813 (Benefiz M. Schreinzer)
Axur: M. Schreinzer, Aspasia: T. Müller, Atar: J. C. Grünbaum, Biscroma: Joseph Went
vgl. Der Sammler, Jg. 5, Nr. 23 (9. Februar 1813), S. 92 und Nr. 33 (27. Februar 1813), S. 132
Weber besuchte laut Tagebuch Aufführungen dieser Oper in Prag am 23. und 28. Januar sowie 11. März 1813. - Feodora, C. Kreutzer, 1 Akt, EA
Feodora: T. Müller, Iwan: M. Schreinzer, Marie: V. Weyrauch, Zar: F. R. Bayer
vgl. Der Sammler, Jg. 5, Nr. 32 (25. Februar 1813), S. 127
laut Zensur-Protokoll (1811, Nr. 15) Textdruck (Almanach dramatischer Spiele zur geselligen Unterhaltung auf dem Lande, Jg. 10 auf 1812) eingereicht am 26. August 1811 und Aufführungserlaubnis erteilt (mit einer Streichung in Szene 6, S. 29) am 2. September 1811 - Achilles, F. Paer, 2 Akte, NE
Achilles: J. C. Grünbaum, Briseis: T. Müller, Patroklus: F. Siebert, Agamemnon: M. Schreinzer
vgl. Der Sammler, Jg. 5, Nr. 51 (30. März 1813), S. 204
Weber besuchte laut Tagebuch Aufführungen dieser Oper in Prag am 12. Februar 1813 zu Grünbaums Benefiz sowie am 7. März 1813. -
Zemire und Azor, A. E. M. Grétry, 2 Akte, NE am 22. März 1813
Zemire: T. Müller, Azor: J. C. Grünbaum, Ali: H. L. Schmelka
vgl. Der Sammler, Jg. 5, Nr. 75 (11. Mai 1813), S. 299f.
laut Zensur-Protokoll (1813, Nr. 4) Textmanuskript eingereicht am 10. März 1813 und Aufführungserlaubnis erteilt am selben Tag (als Benefiz für T. Müller)
Weber besuchte laut Tagebuch eine Aufführung dieser Oper in Prag am 22. März 1813.
Eine Übersicht weiterer Themenkommentare zu Webers Wirken am Prager Ständetheater findet sich in der Dokumentation „Carl Maria von Weber als Operndirektor des Prager Ständetheaters von 1813 bis 1816“.
Einzelnachweise
- 1Bd. 1806–1810 ohne Titel, Folge-Bd.: „Ausweis der von seiner Exzellenz dem Herrn Oberstburggrafen zensurirten Theater Stücke für die k: prager ständische Schaubühne. 1811. bis 1817“, Národní archiv, Presidium královského českého gubernia, PM PG 216 Protokol divadelní cenzury 1806–1810 bzw. PM PG 217 Protokol divadelní cenzury 1811–1817 (nicht paginiert). Nicht für alle zwischen 1807 und 1813 auf dem Spielplan nachweisbaren Werke finden sich Zensurbelege; für ältere, bereits in Prag gegebene Stücke mussten bei Neueinstudierungen oder Wiederaufnahmen offenbar keine erneuten Genehmigungen eingeholt werden. Genehmigungspflichtig waren ausschließlich Novitäten (bzw. neue Text-Einrichtungen).
- 2Vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 9, Nr. 15 (7. Januar 1807), Sp. 234.
- 3Vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 9, Nr. 49 (2. September 1807), Sp. 775.
- 4Zensur-Protokolle (wie Anm. 1), 1810, Nr. 40.
- 5Vgl. u. a. seinen Brief an Gänsbacher vom 1. Dezember 1814.
- 6Vgl. Allgemeine musikalische Zeitung, Jg. 10, Nr. 13 (23. Dezember 1807), Sp. 202 (1. Zitat) und 200 (2. Zitat). Nach V. Král und dem zweiten Kapellmeister Joseph Kučera übernahm schließlich Müller das Dirigat des Don Giovanni; zu seiner Mozart-Interpretation vgl. ebd., Jg. 10, Nr. 26 (23. März 1808), Sp. 407.
- 7Vgl. Zeitung für die elegante Welt, Bd. 11, Nr. 55 (18. März 1811), Sp. 440.
- 8Vier weitere angebliche Prager Uraufführungen sind genannt u. a. bei Rudolph Angermüller, Ein „Meister durch gediegene Tondichtungen“. Aus der Korrespondenz Wenzel Müllers, in: In signo Wolfgang Amadé Mozart. Mitteilungen der Mozart-Gesellschaft Zürich, Jg. 23, H. 37 (Dezember 2013), S. 40: Simon Plattkopf, der Unsichtbare (1809), Die Wunderlampe sowie Der Thunichtgut (beide 1811) und Don Sylvio de Rosalva oder Der blaue Schmetterling (1812). Das erstgenannte Werk wurde erst am 5. Januar 1810 bei der Zensur eingereicht (Zensur-Protokolle, vgl. Anm. 1, 1810, Nr. 3), aber nicht zur Aufführung zugelassen. Für die drei anderen Stücke finden sich weder Zensur- noch Aufführungsbelege.
- 9In den Zensur-Protokollen (vgl. Anm. 1) im Jahr 1806 findet sich die komische Oper Die ländlichen Sängerinnen (Nr. 12 mit Aufführungsgenehmigung für das Ständetheater vom 20. Oktober 1806), Fioravantis Oper Le cantatrici villane kam allerdings im italienischen Original ab dem 24. Oktober auf die dortige Bühne. Andere deutschsprachige Opern sind im Jg. 1806 lediglich mit Aufführungsgenehmigungen für das Kleinseitner Theater versehen.
- 10Vgl. Prager Theater-Almanach auf 1808 [= Jg. 1], S. 20, 24.
- 11Vgl. Prager Theater-Almanach auf 1808 [= Jg. 1], S. 24f., 27.
- 12U. a. fehlen (abgesehen von älteren, in Prag schon gezeigten Werken) die Genehmigungen für Das unterbrochene Opferfest, den Wasserträger, Die Ausgewanderten, Sargines und Seyfrieds Die Mitternacht. Umgekehrt sind jedoch für alle laut Zensur-Protokollen zur Aufführung auf dem Ständetheater zugelassenen Musiktheater-Werke dieses Zeitraums Aufführungsnachweise zu erbringen.
- 13Vgl. Rudolph Angermüller,Ein „Meister durch gediegene Tondichtungen“. Aus der Korrespondenz Wenzel Müllers, in: In signo Wolfgang Amadé Mozart. Mitteilungen der Mozart-Gesellschaft Zürich, Jg. 23, H. 37 (Dezember 2013), S. 21f.
- 14Wien, Wienbibliothek im Rathaus, Ib 51.926, Bl. 163v.